Bettina + Jörg "on Tour"
in Australiens Osten, Neuseeland und Australiens Westen

Ein Log-Buch ... oder Lock-Buch?
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Teil 2:  Neuseeland  18.10. 
26.11.2009
Von Auckland zur Nordspitze Cape Reinga, dann quer über die Nordinsel runter bis Wellington, rüber auf die Südinsel, entlang der Westküste zu Franz-Josef- und Fox Glacier, Queenstown, Fjordland National Park, weiter runter bis zum Slope Point, die Ostküste rauf nach Dunedin und die Otago Peninsula, ein Abstecher zum Mount Cook, weiter nach Christchurch und Akaroa, über Kaikoura nach Picton und zurück auf die Nordinsel, nochmal quer durch bis zur Coromandel Peninsula, dort ein paar ruhige Tage zum Abschluss in Waihi Beach, mit Heimflug von Auckland.

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 Teil 1: Australiens Osten
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 Teil 3: Australiens Westen + das rote Zentrum



Sonntag, 18. Oktober 2009

Melbourne (AUS) 
Auckland (NZ)

Reisetag! Frühstück bei „Starbucks“. 

Hatten wir seit Sydney nicht mehr. War auch mal wieder lecker. Dann sind wir noch ein wenig am Fluss entlang. Da war großes Fahrrad-Treffen: „Around the bay in a day“. Volksradfahren. Rund 20.000 Teilnehmer. Etappen bis 120 km. Klasse!

Mittags zum Flughafen mit dem Skybus. Ging absolut problemlos. Nicht so das Einchecken. Habe mir zu viele T-Shirts gekauft. Und das Gewicht der Tasche war nicht mehr akzeptabel. Ok. Habe dann halt eine Jacke mehr angezogen. Zum Glück hat die Dame am Schalter mein „Handgepäck“ nicht interessiert. Der Fotorucksack liegt weit über dem Limit …

Der Flug war super angenehm. Kaum ein Wackeln. Und ein fantastischer Sonnenuntergang. Was für Farben!
In Auckland Landung gegen 22 Uhr Ortszeit. Die Einreiseformalien liefen auch glatt. Schnell ein Taxi genommen, und ab ins Hotel: The Quadrant – einwandfrei. Gut geschlafen.



Montag, 19. Oktober
2009

Auckland 
Takapuna

Frühstück im Hotel – und mit dem Chefkoch ins Gespräch gekommen. Er ist Deutscher, so Anfang 30, lebt seit rund fünf Jahren in Neuseeland. Zuerst in Wellington, seit zwei Jahren in Auckland. Und will vorerst nicht mehr heim. Ausgeschlossen ist es aber nicht. Wir haben lange gequatscht – und einige Tipps bekommen.

Dann mit dem Taxi zu Apollo in Auckland, dem Campervermieter. Der Taxifahrer wusste gar nicht, wo das liegt. Hat es aber wohl doch ohne fühlbare Umwege gefunden. Nicht mal sein (deutschsprachiges!) Navi kannte die Adresse.

Mächtig was los bei Apollo! Haben aber nicht lange warten müssen. Mit dem Camper haben wir diesmal nicht so großes Glück gehabt: rund drei Jahre alt, knapp 130.000 km auf der Uhr, aber immerhin neue Reifen. Ziemlich muffig innen, wohl seit ein paar Wochen nicht benutzt und erst recht nicht gelüftet. Der Kühlschrank stank schon ziemlich, und generell ist die Kiste auch innen ziemlich dreckig … Aber was willste machen, außer reklamieren. Da wischt auch nur einer schnell mal drüber, ohne große Motivation.

Haben das lieber selber in die Hand genommen. Und den Nachmittag halt mit einer gründlichen Reinigung verbracht. Ein neuer Toaster wird auch noch gekauft (der alte ist nicht mehr so besonders), ebenso ein neuer Heizlüfter (der mitgelieferte geht nicht). Rechnung aufheben, und bei Rückgabe den Betrag einfordern. Das hat in Australien problemlos funktioniert (dort hatte ja der Wasserkocher den Geist aufgegeben). Und wird auch so von Apollo empfohlen. Einen Namen für unsern Bus hier haben wir auch schon: Apollo 13².

Im Taxi nach uns kamen zwei junge Landsleute an, die zufällig im Hotel am Nebentisch gefrühstückt hatten. Wir kamen dort aber nicht ins Gespräch. Auch ihr Taxifahrer hatte Probleme, die Apollo-Niederlassung zu finden. Für sie ist es der erste Camperurlaub und die erste Reise nach Ozeanien, wie sie erzählten. Ihr Camper war in einem wenig besseren Zustand. Nach unseren guten Erfahrungen in Australien haben wir das hier bislang mit Galgenhumor genommen. … Beim Einkaufen haben wir sie noch mal getroffen. Auch sie planten, jetzt erst mal kräftig zu putzen … Und mal abwarten, ob wir uns irgendwo, irgendwann hier wieder über den Weg laufen ... wäre ja nicht das erste Mal.

Zur Belohnung und Beruhigung haben wir uns am Abend den Besuch einer dem Campingplatz in Takapuna (im Norden von Auckland) nahe gelegenen Pizzeria gegönnt. Das war super lecker dort!

Später haben wir dann sogar noch ein bisschen den schönen Ausblick von unserem Stellplatz am Takapuna Beach Holiday Park direkt am Strand genießen können.




Dienstag, 20. Oktober
2009

Takapuna

„Rest-Day!
Nix machen, außer ein bisschen Wäsche. Das Wetter ist angenehm. Gar nicht kalt. Hin und wieder ein kurzer Schauer. Dann wieder Sonne. Wir schauen aufs Meer … und lüften noch den Camper. 

Dann zu einem Supermarkt gelaufen und einen neuen Toaster besorgt. Weiter zur Bank: Traveller Cheques tauschen. Dort meinte die Dame am Schalter: „... Germany?! Das ist doch das Land, wo alle so schnell fahren dürfen!“ Anschließend noch Angebote in den Telefonläden eingeholt: eventuell mobiles Internet besorgen. Wenn, dann gleich am Anfang. Auch wenn die Netzabdeckung sich hier auf größere Orte beschränken soll. Gerade auf der Südinsel wird es öfter mal kein Handy-/Mobilfunknetz geben. Aber bei dem Preis haben wir dann nicht lange überlegt: NZ-$100 für USB-Antenne + 512 MB. Prepaid. Das sind rund 50 Euro. In Neuseeland sind wir nun telefonisch und via Internet mit Vodafone unterwegs.

Schnell zurück – und ausprobiert! Yeah! Es funktioniert!
Über E-Mails freuen wir uns weiterhin sehr. Aber bitte hängt keine großen Bilder an!!! 500 MB Download sind dann schnell weg. Reiner Text hingegen geht ganz fix – und ist immer willkommen!

(Nachtrag: Auch im Nachhinein war Vodafone hier eine gute Entscheidung. Die Netzabdeckung war sehr gut, die Verbindungspreise mit dem Handy nach Deutschland haben uns definitiv nicht aufgefressen.)

Am Abend gehen wir noch mal in die leckere Pizzeria. Das muss einfach sein!




Mittwoch, 21. Oktober 2009

Takapuna 
Russell/Bay of Islands

An den Camper haben wir uns schon gut gewöhnt. Drum zurück zum „Alltag“. Jetzt geht es richtig los und wir erkunden das Land! 

Haere mai, Aotearoa!
Herzlich willkommen, Land der langen weißen Wolke!

Auf geht's, Kiwi-Style ...

Weiterfahrt nach Norden. Zur „Bay of Islands“. Ca. 230 km. Auf dem Weg dahin ein Stopp an Neuseelands meistfotografiertem Klo in Kawakawa: gestaltet von Friedensreich Hundertwasser. Der hat hier nämlich irgendwo in der Nähe gelebt. Die rund letzten 25 Jahre seiner Erdenszeit. In einem Häuschen ohne Strom. Am Ort selber kann es nicht gelegen haben, warum er hierher wollte. Wohl mehr an der Einsamkeit.

Und warum wollen wir zur „Bay of Islands“? Subtropisches Klima, regenreich: sagt der Reiseführer. Letzteres klingt nicht unbedingt verlockend. Aber wir haben bislang Glück, es ist warm und nur leicht bewölkt. Die Natur soll für etwaige meteorologische Unannehmlichkeiten entschädigen. Über 140 Inseln und Inselchen in den umliegenden großen und kleinen Buchten. Am besten zu erkunden mit dem Boot. Logisch. Darum werden wir einen solchen Boots-Ausflug machen. Morgen nämlich.

Station machen wir in Russell, ein kleines Touri-Örtchen. Genau genommen im Russel TOP 10 Holiday Park. Früher haben hier Walfänger gelebt. Und bei denen ging es ja bekanntlich schon mal rund. Rund geht es hier heute nur im Kreisverkehr. Der Rundgang durch den kleinen Küstenort versetzt einen aber zumindest optisch ein wenig in der Zeit zurück. Wunderschöne kleine, klassische, in weiß gehaltene Holzhäuschen. Gleich hinter dem Strand. Sehr nett hier!

Was auch erwähnt werden muss: Heute sind wir zum ersten Mal falsch abgebogen. Eben auf die rechte Fahrspur. Keiner von uns hat aufgepasst. Zum Glück war sonst weit und breit kein Auto. Vielleicht war das mit ein Grund ... aber es zeigt: Auch nach Wochen und vielen Tausend Kilometern Linksfahren steckt das einfach drin!


Donnerstag, 22. Oktober 2009

Russell/Bootstour durch die Bay of Islands

Für ein paar Stunden waren wir im Paradies. Oder so ähnlich. Genau genommen: in der „Bay of Islands“. Wow, war das schön! Jede Insel mit etlichen Buchten drumherum. Wieder mal eine schöner als die andere. Und was für Namen: Motuarohia, Moturoa, Motukiekie, Waewaetorea oder Urupukupuka sind nur ein paar. Das Wetter hat auch mitgespielt. Den ganzen Tag wunderbarer Sonnenschein, schöner blauer Himmel, nur ein paar Wölkchen, das Meer meist schön ruhig. Auf dem Boot waren wir keine 20 Leute. Nebensaison halt.

Die größeren Inseln sind alle mehr oder weniger bewohnt. Teils sind sie in Privatbesitz, wenige sind zu verkaufen. Manche haben einen eigenen „Hausmeister“. Eigentlich ein Traumjob, für eine Weile zumindest … ;-)
Auf einer der Inseln hat übrigens Hundertwasser gelebt, wie wir heute erfahren haben. Also ein kleines Stück weg von dem Örtchen Kawakawa, wo wir gestern in die von ihm gestalteten öffentlichen Toiletten gestrullert haben.

Mittagspause auf Urupukapuka ...



Die Pausenbucht von weiter oben ...

Angeboten wurde auch Schwimmen mit Delfinen, sofern Delfine gesichtet werden und es sich ergibt. Aber wir haben es sein gelassen, so wie alle auf unserem Boot. Nicht nur, dass das Wasser mit 16° C nicht sehr einladend war – nein, das ist auch kein Schwimmen mit Delfinen. Mehr ein „Catch a Dolphin“. So mussten wir es nämlich auf einem anderen Boot in der Nähe beobachten: Leute sprangen ins Wasser und jagten den Delfinen hinterher. Klar, dass die schneller waren …

Die Crew auf unserem Boot stand dem Treiben auch eher kritisch gegenüber und hat uns nicht unbedingt gedrängt. So unser Eindruck. Sie haben deutlich gemacht, dass es sowieso nur Zweck hat, wenn die Delfine auch „wollen“. Wenn sie nicht wollen, sind sie ruck, zuck wieder weg. Und der Eindruck der Crew war, dass sie heute eben eher nicht wollen. Zumal auch Jungtiere unter den Delfinen waren. Besonders ein Crewmitglied schien sich sehr gut mit dem Verhalten von Delfinen auszukennen, ja es schien, als ob sie die einzelnen Tiere mit Namen kennen würde. Sehr interessant.

So haben wir uns alle auf das Beobachten vom Boot aus beschränkt. Das war schon eindrucksvoll genug. Teils sind sie neben dem Boot hergeschwommen. Manche hatten gerade frisch gefangenes Futter im Maul, große Snapper.

Nach rund sechseinhalb Stunden waren wir zurück in Russell. Die ersten Schritte auf dem Land waren komisch, nach dem stundenlangen Schaukeln an Bord. Auch jetzt noch meine ich, dass der Boden unter mir schwankt.



Wen's  interessiert:  Unterwegs waren wir mit GreatSights und unsere Tour war die
Hole in the Rock.


Freitag, 23. Oktober 2009

Russell 
Waipapakauri Beach am 90 Mile Beach

Etwas neuseelandische Geschichte war heute der erste Programmpunkt:
The Waitangi Treaty Grounds. An der Bay of Islands gelegen. Am 6. Februar 1840 wurde hier der Vertrag von Waitangi unterzeichnet. Ein Vertrag zwischen den Maori, also den neuseeländischen Ureinwohnern, und der englischen Regierung unter Königin Victoria. Im Prinzip die Geburtsstunde Neuseelands. Hätten sich die rund 50 Maori-Häuptlinge bei ihrer nächtlichen Versammlung damals nicht geeinigt, hätte die Sache auch unfriedlicher enden können …

Es ist das Haus erhalten, in welchem der Vertrag unterzeichnet wurde. Nebenan ist ein Maori-Versammlungshaus  ohne Schuhe zu betreten. Ein riesiges Maori-Kriegs-Kanu wird gezeigt, das 140 Mann fasst und welches alljährlich zum Jahrestag zu Wasser gelassen wird.

Alles in allem ein herrliches, großes Stück Land, mit schönen Wiesen und dichtem Regenwald. 1932 hat der englische Lord Bledisloe die Errichtung dieser Gedenkstätte angeregt und das Land dem Volk von Neuseeland zum Gedenken zurückgegeben. Neuseeländer bezahlen übrigens keinen Eintritt.

Anschließend hieß es wieder „on the road again“. Vorbei an den recht überschaubaren Haruru Falls nach Norden, Richtung „90 Mile Beach“ und „Cape Reinga“, am nördlichsten Festlandszipfel Neuseelands. Waren nur rund 100 km bis zur heutigen Station in Waipapakauri Beach, ein klitzekleines Kaff kurz hinter Awenui mit Überfahrt zum 90 Mile Beach. 90 Meilen sind etwas übertrieben, aber 90 Kilometer kommen schon hin. Der Beach beginnt so ungefähr hier unten, und auf dem geht es in der Hauptsaison schon mal zu wie auf einem Highway. Aber nur mit 4WD ist das Fahren empfehlenswert. Wie auch immer, wir haben für zwei Nächte auf Ninety Mile Beach Holiday Park eingecheckt.

Wir mit Apollo 13² und Zweiradtechnik sollten das mit der Strandfahrt mal lieber lassen … die Versicherung kommt da für nichts auf. Und so manches Fahrzeug ist hier schon steckengeblieben und wurde von der steigenden Flut verschluckt. Bis rauf kurz vor das Cape Reinga also nur Sandpiste am Strand. Wir benutzen lieber die offizielle Straße und machen morgen einen Tagesausflug dorthin.

Zunächst gab es aber am Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang: endloser Strand, scharfer Wind, tosende Wellen. Dabei kam fast ein bisschen Lacanau-Feeling auf …



Samstag, 24. Oktober 2009

Waipapakauri Beach  Cape Reinga  Waipapakauri Beach

Zum Cape Reinga ging’s heut! Gleich am Morgen. Das ist fast der nördlichste Festlandspunkt Neuseelands. Eben nur „fast“: Der Richtige liegt ein paar Kilometer weiter westlich und ist nur nach einer mehrstündigen Wanderung zu erreichen. Das Cape Reinga ist mit seinem Leuchtturm aber der touristische Anziehungspunkt. 

Viel länger jedoch, als der Leuchtturm strahlt, ist Cape Reinga schon eine Kultstätte der Maoris: hier nämlich, wo Tasmanische See und Pazifik aufeinander treffen, verlassen die Seelen der Toten das Land und wandern ins Jenseits.

Vor vielen Jahren war mal ein Maori Priester auf Pilgertour am Cape Reinga. Er prophezeite, dass hier eines Tages ein großes Licht erstrahlen werde, das die Menschheit beeindrucken wird. Mit der Errichtung des Leuchtturms, der heute viele Menschen aus aller Welt anlockt, meinen die Maoris, sei die Prophezeiung wahr geworden. Ganz Unrecht haben sie damit nicht.

Vorbei an den Big Sand Dunes führt die Straße ...



Die Fahrt zum Cape Reinga war auf ein paar Kilometern vor dem Ziel recht beschwerlich: 6 km „unsealed road“. Schotterpiste. Kein wirklicher Spaß. Apollo 13² hat ganz schön gescheppert. Oh Mann, sind wir Weicheier! Von der Sorte Straße gibt es in Neuseeland noch recht viel. Dennoch Glück gehabt: bis vor ein paar Jahren waren es noch 21 km Rüttelpiste. Man ist gerade dabei, die Straße zu befestigen. Bis 2012 soll es fertig sein. Eile besteht scheinbar keine.

Am Nachmittag waren wir retour. Und haben noch mal die Sonne, die dann doch wieder rauskam, richtig schön genossen. Mit Lesen und noch einem Walk am 90 Mile Beach. Ein Spielplatz für viele ...

(Weitere Bilder vom Tag im flickr-Album.)


Sonntag, 25. Oktober 2009

Waipapakauri Beach  Takapuna

So langsam müssen wir hier mal vorwärts kommen! Drum ging es heute wieder gen Süden. Richtung Auckland, da muss alles dran vorbei, was nach Süden will. Den Weg haben wir zunächst entlang der Westküste gewählt, so dass wir durch den Waipoua Kauri Forest fuhren. Eine kleine Fährfahrt stand dabei auch wieder mal auf dem Programm. 



Im Waipoua Kauri Forest stehen die ältesten und größten Kauri-Bäume. Bis vor ein paar Tagen wusste ich auch noch nicht, dass es so was gibt. Der größte ist der Tane Mahuta: rund 51 Meter hoch, ein Umfang von knapp 14 Metern und eine Holzmasse von fast 255 Kubikmetern. Der muss ganz schön alt sein? … ist er auch! Zwischen 1200 und 2000 Jahre wird er geschätzt. Früher standen natürlich deutlich mehr dieser Riesen hier. Aber der „weiße Mann“ hat sie gefällt und Kleinholz draus gemacht. 

Leider hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt. Es war leicht verregnet in der Gegend und somit nicht besonders einladend für längere Spaziergänge durch die an und für sich beeindruckenden Wälder.



Am späten Nachmittag sind wir in Takapuna bei Auckland angekommen. Station machen wir auf dem Campingplatz, der auch schon Anfang der Woche unser Domizil war. Da waren wir doch gleich mal wieder in der feinen Pizzeria essen.

Neben uns steht ein junges Paar aus Deutschland. Sie leben aber derzeit in Melbourne. So für 2-3 Jahre wahrscheinlich. Und wo machen sie ihren ersten Urlaub? Nicht in Australien – nein, in Neuseeland. Ein interessanter Austausch an Informationen und Erlebtem eben.

Übrigens: So dick ist der Tane Mahuta doch nicht ... ;-)




Montag, 26. Oktober
2009

Takapuna 
Rotorua

Es ist Feiertag: Labour-Day. Aber wir merken nicht viel davon, viele Geschäfte sind trotzdem geöffnet. Ist aber für unser Tagesziel auch eher unerheblich. Das heißt heute: Rotorua. Rund 220 km südlich von Auckland, etwa 48.000 Einwohner, sagt der gedruckte Reiseführer. Für die Nacht checken wir auf dem Rotorua TOP 10 Holiday Park ein. Die Gegend ist bekannt für ihre geothermischen Aktivitäten. Ein weltweit einzigartiges, aktives Thermalgebiet. Geysire, blubbernde Schlammlöcher, Dampf ausstoßende kleine Krater, über der Stadt liegt ein ständiger Schwefelgeruch. Mal mehr, mal weniger stark. Drum wird Rotorua auch „Sulphur City“ genannt, Schwefelstadt.

Bei einem fast 4-stündigen Marsch entlang des Lake Rotorua und durch die Peripherie des Orts haben wir genug vom Duft inhaliert, viele blubbernde Pools gesehen, und uns ordentlich die Füße vertreten.

Nicht nur für die Geothermik hier ist Rotorua bekannt, auch leben hier so viele Maori-Familien wie sonst nirgends in Neuseeland. Das wird natürlich vermarktet. Mit Kriegstanz-Aufführungen usw. wird das – angeblich eindrucksvoll – in klingende Münze umgesetzt. Mal sehen, was wir uns anschauen werden …



Dienstag, 27. Oktober 2009

Rotorua 
Taupo

Te Puia ist es geworden, das haben wir uns angeschaut. Hier wird dem Besucher viel über die Maori-Kultur sowie die geothermischen Aktivitäten der Region erklärt – eine Führung („Guided Tour“), die sowieso im Eintritt enthalten ist, ist dabei ein Muss. Zusätzlich haben wir die „Ceremony“ besucht, mit dem traditionellen Begrüßungsritual der Maoris, aber auch wilden Kriegstänzen. Mitmachen war angesagt: Zunge rausstrecken (
„Haka“, als Kriegsgehabe + Drohgebärde) und Nasenstubser („Hongi, zur freundlichen Begrüßung) sind ausdrücklich erwünscht.

Auf dem Gelände von „Te Puia“ steht ein relativ originalgetreues Maori-Dorf aus alten Tagen sowie ein Kiwi-Haus, wo wir den ersten lebenden Laufvogel seiner Art gesehen haben. Eine Webschule  nur für Frauen  und die nationale Schnitzschule  für Männer  können auch besucht werden. Hier werden alte Handwerks- und Kunsttechniken der Maoris an die Jüngeren weitergegeben.

Das Häuschen wäre dann doch etwas klein für uns ...

Wenige Meter abseits vom Gelände mit dem Maori-Versammlungshaus liegen etliche blubbernde Schlammtümpel und der recht berühmte Geysir Pohutu. Etwa 2-3 Mal jede Stunde bricht er aus. Bis zu 30 Meter hoch kann die Fontäne werden. Leider war das Wetter wieder ziemlich verhangen und grau, so dass sich der Geysir heute nicht besonders fotogen zeigte. Aber was will man machen, das Wetter kann man nicht buchen …

(Weitere Bilder im flickr-Album.)

Rund um den Geysir waren auch Steinbänke im Boden errichtet: Die waren so heiß, dass einem nach zwei Minuten der Hintern gekocht hat. Der ganze Boden in der Umgebung ist an vielen Stellen wunderbar warm. Kein Wunder, dass die Maori hier früher ihre Winterlager aufgeschlagen haben. Und den Besitzern der kleinen Wohnhäuschen, die heutzutage direkt ans Gelände angrenzen, kann man sicher auch keine Fußbodenheizung verkaufen.

Am frühen Nachmittag sind wir bei einsetzendem Starkregen die rund 100 km nach Taupo am gleichnamigen Lake Taupo weitergefahren. Auf der ganzen Strecke immer wieder kleine, dampfende „Pools“ neben der Straße. Das hatte schon was.
Im kleinen, aber lebhaften Ort Taupo hat’s ziemlich viele Outdoor-, Ski- und Snowboardshops. Kein Wunder, denn Skigebiete liegen fast vor der Tür. Vom allseits gepriesenen Bergpanorama rund um den Lake Taupo haben wir noch nicht viel sehen können. Bei diesem Wetter zeigt sich auch, dass der Neuseeländer an sich eher wetterunempfindlich ist: viele laufen trotzdem in Shorts und Flip-Flops rum. Auch wenn die Temperaturen nicht wirklich kalt und unangenehm sind, kämen wir jetzt nicht unbedingt auf diese Idee.

Einen Stellplatz für die nächsten zwei Nächte nehmen wir im Lake Taupo TOP 10 Holiday Resort, ein sehr ordentlicher Campingplatz. Los ist nicht viel.

Zwischen Lake Taupo und dem Mt. Ruapehu (2797 m) gibt es eine recht bekannte Wanderung: das Tongariro Crossing. Eine anspruchsvolle Ein- bis Zweitageswanderung. Zurzeit geht das aber nur mit Winterausrüstung, da noch ziemlich viel Schnee oben liegt – und für morgen Nachmittag ist auf den Bergen sogar neuer Schneefall vorhergesagt. Wie gesagt, hier unten geht’s. Und wenn’s kühler wird, haben wir jetzt ja einen Heizlüfter für den Bus!


Mittwoch, 28. Oktober 2009

Taupo

Hurra, heute haben wir es wie die Neuseeländer machen können: Shorts und Flip-Flops tragen! So schön und warm war das Wetter! Da muss ich wirklich ein Ausrufezeichen hinter setzen. Sogar während ich diese Zeilen schreibe, erfreut mich noch ein wunderbarer Sonnenuntergang.

Und wir haben das Wetter genutzt und genossen: mit einem Frühstück in der Sonne, anschließend der wöchentlichen Wäsche, einer Wanderung und einem Ausflug ans Ufer des Lake Taupo.

Die Wanderung führte uns zu den Huka Falls: Kurz nach dem Beginn des Wanderweges fließen heiße Quellen, sogenannte „Hot Springs“, in den Fluss. Da kann gerne drin gebadet werden, doch 40° Wassertemperatur in den kleinen Zuflüssen waren heute nicht sehr verlockend. Der Fluss selber hat dann eine Temperatur von derzeit rund 16° C. Der Weg führt entlang des Waikato River, der kurz zuvor im Lake Taupo entspringt. Schon gleich wird ein ordentlicher Fluss draus. Mit mächtigen Strömungen. Das Wasser herrlich grün schimmernd bis kristallklar. 

Ziel der Wanderung: die Huka Falls, die je nach Wasserstand bis zu 10 Meter hoch sein können. Und zurzeit hat es viel Wasser … 

 

Den späteren Nachmittag haben wir am Ufer des Lake Taupo verbracht. Bei dem Regen gestern war von See und  Panorama nicht viel zu sehen. Als wir heute um die letzte Kurve zum See abbogen, ist uns beiden gleichzeitig ein dickes „Boahhhhh!“ rausgerutscht! Genial! Der Blick über den See, blauer Himmel mit ein paar Wölkchen, am Horizont die schneebedeckten Gipfel der hin und wieder noch aktiven Vulkane Ruapehu (2797 m), Ngauruhoe (2287 m) und Tongariro (1967 m). Luftlinie sind sie etwa 40-50 km entfernt.

Das war so ein Moment, auf den wir in Neuseeland noch gewartet haben. Fast zu vergleichen mit dem Ayers Rock oder den ersten Kängurus. Jetzt sind wir mal gespannt, ob wir irgendwann Schnee nicht nur sehen, sondern auch in die Finger bekommen …


Donnerstag, 29. Oktober 2009

Taupo 
New Plymouth

Vom Lake Taupo zum Taranaki. Rund 260 km. Gestartet im touristisch geprägten Taupo an Neuseelands größtem See. Die Fahrt garniert mit unzähligen fantastischen Panoramen, geprägt von schneebedeckten Vulkanen oder hügeligem Grasland, fast wie bei Samweis und Frodo in „Herr der Ringe“. Kurz über den Forgotten World Highway. Wirklich eine kleine vergessene Welt. Auf 100-150 km keine Tankstelle. Dazwischen knapp 30 km Schotterpiste, im Regenwald – ja, das war sogar eine Hauptstraße! Und eine kleine „Geisterstadt“ mitten im Nichts. Neuseeland kann so unterschiedlich sein.

Der Taranaki ist der Berg, oder besser: Vulkan, der die Gegend im Egmont National Park prägt. Nicht ohne Grund wird er auch der Fujiyama Neuseelands genannt. Aus der relativ ebenen Küstenlandschaft ragt er über 2500 Meter empor. Klar, da oben hat es noch Schnee. Und im Winter sogar ein kleines Skigebiet.

 

Feinster, schwarzer Vulkansand an den Stränden, hier in Urenui Beach …

 

Jetzt stehen wir in New Plymouth auf einem ziemlich einfachen Campingplatz, dem Belt Road Seaside Holiday Park: aus dem Dachfenster sehen wir den schneebedeckten Taranaki, zur anderen Seite haben wir einen unverbaubaren Blick aufs Meer, die Tasmanische See. Die Sonne scheint, ein paar Wolken am Himmel … wir freuen uns auf den Sonnenuntergang!

Am Coastal Walkway bei New Plymouth ...


Freitag, 30. Oktober 2009

New Plymouth  Whanganui

Vor zwei Tagen hab ich noch geschrieben: „Wir sind gespannt, ob wir auch irgendwann noch Schnee in die Finger bekommen …“. Ging schneller als erwartet! Heute nämlich! Am Mt. Taranaki, ganz überraschend. Aber der Reihe nach …

Nach dem Frühstück sind wir auf den sogenannten Surf Highway, welcher an der Küste entlang im Prinzip um den Taranaki herumführt. Hier und da haben wir einen der Surf Beaches angesteuert, aber nur wenige Surfer gesehen. Obwohl die Wellen gar nicht so schlecht waren. Ok, es ist Arbeitstag – und frisch war es auch.

Kleine Surfboard-Schmiede am Surf Highway ...

Am Südwestzipfel der Halbinsel sind wir ins Landesinnere abgebogen. Grob Richtung Dawson Falls/Egmont National Park mit dem Taranaki mittendrin. Da gibt es ein paar kleinere Walkways (Wanderwege). Und eben den kleinen Wasserfall. Die Straße stieg nur leicht an, wurde immer enger, führte plötzlich fast einspurig durch dichten Regenwald. Auf einmal lagen am Rand so kleine weiße Klumpen. Wir dachten, wir seien gleich am Ziel und der Weg würde markiert. Haha! Die Klumpen wurde immer größer und immer mehr. Das war ... Schnee! Hier am Vulkan! Auf rund 700 Meter Höhe. Im Regenwald.


Der Parkplatz liegt auf rund 800 Metern. Seht selbst, wie es da noch aussah … muss also gestern oder vorgestern erst ordentlich geschneit haben.

Zunächst ein Blick ins Visitor’s Center und Infos über den Taranaki sowie den Egmont National Park eingeholt. Dann weiter auf den kurzen Walkway zu den Dawson Falls.
Schon nach ein paar Metern fanden wir uns in einer anderen Welt wieder: dichter Regenwald, mit Moos bewachsene Bäume, Palmen, Farne, dazwischen immer wieder Schneereste. Ein unglaublicher Eindruck! Über den rutschigen, engen Pfad ging es hinab zum Wasserfall. Nicht so gigantisch, aber trotzdem schön.

Dann hieß es auch schon wieder Tschüss, Taranaki ...

... und wir sind nachmittags noch rund 130 km bis Whanganui gefahren. Hier schlagen wir das Nachtlager wieder auf einem der TOP 10 Holiday Parks auf, eine neuseeländische Campingplatzkette. Die Plätze sind meist gut und schön bzw. günstig gelegen. So wie hier der Wanganui River TOP 10 Holiday Park, direkt am Fluss. Neuseelands „TOP 10“ kooperiert mit der australischen „BIG4“-Kette. Da wir aus Australien eben noch eine BIG4-Membercard haben, können wir auch hier immer 10 % Rabatt einstreichen. Aber wirklich teuer sind die Plätze auch hier nicht. Den Entenbesuch gibt es sogar gratis. 


Samstag, 31. Oktober 2009

Whanganui  Wellington (Nordinsel)  Picton (Südinsel)

Während zuhause die Giessen 46ers mit einem kleinen Pünktchen gegen Ludwigsburg verloren haben, sind wir die rund 210 km von Whanganui nach Wellington gedüst. Um eine Mittagsfähre zur Südinsel zu erwischen. Das South Island!

Hat auch bestens geklappt, es war noch ein Plätzchen für Apollo 13² und uns frei. Dreieinhalb Stunden dauert die Seefahrt, etwa die Hälfte davon auf dem freien Meer. Land ist zwar immer in Sicht, aber geschaukelt hat es trotzdem ganz gut. Die andere Hälfte fährt der Dampfer aus der Bucht von Wellington heraus bzw. durch den Queen Elizabeth Sound zur Südinsel nach Picton rein. Das ist der landschaftlich deutliche reizvollere Part.

Es gibt zwei Fährgesellschaften, die regelmäßig zwischen Wellington und Picton verkehren: Interislander und Bluebridge.

Im Hafen von Wellington ...

Haere ra  Auf Wiedersehen, North Island ...

Neuseeländer bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen: dem Segeln ...

Picton ist nur ein kleines Örtchen, das wohl von den Fährgästen lebt. Sonst gibt es hier nicht viel. Uns dient es auch nur als Overnight-Stop, bevor es morgen an die Westküste geht.

Haere mai - Herzlich willkommen, South Island ...



Etwas trübe, aber nicht so kalt, wie es ausschaut. ;-)


Noch ein paar Gedanken ... Im Camp-Kitchen des heutigen Campingplatzes, der Picton TOP 10 Holiday Park, hängt eine große Neuseeland-Karte. Beim Blick darauf ist uns eben erst wieder deutlich geworden, wie weit wir hier in den letzten 14 Tagen schon rumgekommen sind. Und was wir alles gesehen haben.

Ein paar Unterschiede zu Australien sind uns in der Zeit natürlich aufgefallen: Dort sind wir auch viel gefahren, aber man konnte doch mal locker 500 km am Tag – die zwar oft durch ödes Buschland führten  „runterreißen“ und dann dafür einen Tag pausieren. Hier ist nach 300-350 km meistens Schluss. Manchmal sind auch nur 200 km zu schaffen. Es gibt hier viele Straßen, auf denen 30-50 km Wegstrecke in der Stunde schon viel sind. Die Landschaft ist dabei aber bislang nie „öde“ gewesen.

Die Menschen, zumindest auf der Nordinsel, sind zwar auch alle nett. Aber nach unserem Empfinden längst nicht so aufgeschlossen, kontaktfreudig und kommunikativ wie die Australier. Mit denen kam man sofort und viel häufiger ins Gespräch. Hier beschränkt sich ein Gespräch doch meist auf eine reine Informationsweitergabe. Ok, das liegt auch daran, dass wohl nicht so viele Neuseeländer im Land herumreisen wie die Australier in Australien. Zumindest machen sie nicht Station auf den Campingplätzen. 

Jedoch, der deutsche Koch in dem Hotel in Auckland hat uns schon darauf hingewiesen, dass die Leute auf der Nordinsel eher etwas verstockt seien. Auf der Südinsel sollen sie ganz anders sein. Wir lassen uns überraschen in den nächsten Tagen …

Nicht, dass jetzt ein falscher Eindruck aufkommt: Neuseeland ist auf jeden Fall auch die Reise wert. Und einige landschaftliche Highlights hier auf der Südinsel liegen schließlich noch vor uns. Und wir sind gespannt drauf!


Sonntag, 1. November
2009

Picton  Westport

320 km … und haben ewig gebraucht, meinte Bettina eben. Aber wir haben auch viel gesehen, so manchen Lookout (Aussichtspunkt) angesteuert und sind auch ein Stück zwischendurch gelaufen.

Gestartet in Picton am Morgen, ging es entlang den Marlborough Sounds, speziell dem Queen Charlotte Sound. Die Strecke ist nix zum Schnellfahren, sie heißt ja auch „Scenic Drive“. Hinter jeder zweiten Kurve hätte man anhalten und den Blick auf den Sound genießen wollen! Fantastisch! Vor allem, wenn auch noch so schön die Morgensonne scheint.

Am Horizont plötzlich wieder Berge. Schneebedeckt ragen sie empor. Und hinter einem liegt das Meer …

So haben wir die Berge entlang dem Nelson Lakes National Park, der Blue Cliff Range und der Lyett Range überquert. Bis nach Westport, wieder am Meer, jetzt an der Westküste.

Hier haben wir am Nachmittag eine Robbenkolonie (Seal Colony) in der Tauranga Bay angesteuert. Dieses Local Wildlife fehlte noch auf unserer Liste! Es lagen einige auf den Felsen und haben sich gesonnt. Auch Jungtiere waren schon dabei. Aber richtig viel los war nicht. Waren wohl noch alle draußen beim „Fischen“.

Auf dem Campingplatz in Strandnähe, bezeichnenderweise mit dem namen Seal Colony TOP 10 Holiday Park, haben wir dann erst mal einen späten Nachmittagskaffee in der Sonne zu uns genommen: lecker Erdbeerküchlein. Besorgt in einer Bäckerei in Picton, schon am Morgen. Die ist unter holländischer Leitung, hat richtig feine Sachen, die hier sonst nicht zu finden sind, und ist sogar im „Lonely Planet“-Reiseführer erwähnt! Zum Glück müssen wir noch mal nach Picton, wenn es retour auf die Nordinsel geht. Da werden wir uns wieder eindecken mit Leckereien! 




Montag, 2. November
2009

Westport 
Franz Josef

Rein wettermäßig war das einer der Tage, die man hätte streichen können. Fast die ganze Zeit Regen. Mal mehr, mal weniger. Schade drum, denn den heute gefahrenen Abschnitt des Highway 6 zwischen Westport und Franz-Josef hätten wir sonst zu einer der Traumstraßen der Welt ernannt. Auf der einen Seite immer wieder steil emporragende Berge mit dichtem Regenwald, auf der anderen steile Klippen, herrliche Buchten und natürlich die Tasmanische See. Dabei kaum ein Auto unterwegs. Eigentlich wunderbar, wenn da nicht das andauernde Rattern des Scheibenwischers gewesen wäre.

Traumstraße im Nebel ...

Kurze Stopps haben wir trotz der „hohen Luftfeuchtigkeit“ eingelegt. Etwa bei den Pancake Cliffs oder in Maori-Sprache auch Punakaiki genannt. Hier liegen die Felsschichten wie Pfannkuchen gestapelt übereinander. Was die Geologie so im Laufe der Zeit zustande bringt, ist durchaus sehenswert.

Das Tagesziel hieß Franz Josef … „Franz Josef“? Ja sind wir denn in Österreich? … Egal, je näher wir an das Glacier Country mit dem Franz-Josef- und dem Fox-Glacier kamen, desto heller wurde es zwar. Aber so ganz konnte sich die Sonne nicht mehr durchsetzen, und die Wolkenlücke ließ nur erahnen, welch eindrucksvolles Panorama hinter den Wolken verborgen liegt. 

Sonst hätten wir uns am Spätnachmittag noch einen Heliflug über die Gletscher mit einer kurzen Zwischenlandung auf einem der beiden gegönnt. Hoffen wir, dass die Wetterprognose für den morgigen Tag stimmt, dann könnte es ja noch klappen.

Da eben nicht immer die Sonne scheint und auf vielen meiner Fotos grauer Himmel vorherrscht bzw. ich eben nicht beim besten Licht des Tages an Ort und Stelle sein kann, habe ich mir „zum Trost“ heute ein kleines Fotobuch über Neuseeland gegönnt. Aufnahmen, die mich sprachlos machen! Craig Potton der Fotograf, wer mal auf den Namen klicken oder googlen mag.

Für die Nacht bleiben wir auf dem Rainforest Holiday Park in Franz Josef Glacier.



Dienstag, 3. November
2009

Franz Josef  Fox Glacier

Zum Glück haben wir das Fotobuch gekauft! Da können wir uns die Gletscher, den Mt. Cook und den Lake Matheson auch bei Sonnenschein anschauen. Denn mit schönem Wetter heute ist es doch nichts geworden. Zunächst erschien es noch hoffnungsvoll mit ein paar blauen Lücken am frühen Morgen, so dass wir um 7 aufgestanden sind. Aber bis wir zwei Stunden später beim Heliservice waren, waren auch die dicken Wolken wieder da. Den ganzen Tag ist kein Heli geflogen. An etwa 120 Tagen im Jahr können sie nicht fliegen, meinte der nette Typ im Office auf meine Frage hin. Wir hätten jederzeit starten können, wenn das Wetter es zugelassen hätte.

Eine der längsten Wolkenlücken am Tag, so etwa 15 Minuten, zeigt den Franz Josef Glacier ...

Langweilig ist's uns trotzdem nicht geworden. Beide Gletscherzungen haben wir vom Tal aus besichtigt. Bis auf wenige Meter geht es zu Fuß ran. Durch lange, felsige, aber flache Täler. Der Franz Josef und der Fox Glacier gehören zu den wenigen Gletschern, die wieder wachsen. In den letzten Jahren haben sie entgegen dem Klimatrend schon wieder einige Meter zugelegt. Nicht zu vergleichen jedoch mit ihren Ausmaßen von vor rund 200 Jahren, als sie noch bis zu 4 Kilometer länger waren. Die beiden Eiswalzen sind insgesamt circa 11 bzw. 13 km lang, haben ihre Wurzeln auf rund 2500 Metern Höhe, wandern bis zu 5 Meter am Tag und werden von bis zu 20 Metern kumuliertem Schneefall im Jahr gespeißt. Das sind Daten, was!? 

Der Fox Glacier, nur wenige Kilometer entfernt ...

Gletscher? Die liegen doch weit oben in den Bergen. So auf bald dreitausend Meter bestimmt ... Pustekuchen! Hier nicht! Die Gletscherbrüche befinden sich auf Höhen von knapp 300 Meter. Umrahmt von abermals herrlichstem Regenwald.

Nach einem ausgiebigen Lunch im „Fox Glacier Saloon“ wurden die aufgefüllten Kalorienspeicher bei einer Komplettumrundung des Lake Matheson gleich wieder abgebaut. Der See unweit von Fox Glacier ist ein beliebtes Fotomotiv in Neuseeland, da sich an einer bestimmten Stelle bei ruhigem Wasser und Sonnenschein das nahe Bergpanorama traumhaft gut spiegelt. Nicht so heute, war ja klar ...


Witzig am Rande: Lauter Reisende im Fox Glacier Saloon ... Auf fast jedem Tisch lag ein Lonely Planet  und an der Sprache war zu erkennen, woher die Leute kamen. Wir haben unseren ja spontan in Melbourne im Foreign Language Bookshop gekauft, weil wir noch keinen Reiseführer für NZ hatten und es auch keine Alternative gab. Aber es gibt ja sogar Leute, die kaufen sich bewusst keinen Lonely Planet  in der Hoffnung, so auf weniger überlaufene Sehenswürdigkeiten zu stoßen. Manchmal funktioniert das wohl sogar!

Leider ist für die nächsten Tage die Wetterprognose gar nicht so erbaulich. Schon jetzt regnet es wieder. Somit hat auch ein Warten auf Besserung morgen keinen Sinn, um eventuell doch noch einen Heliflug machen zu können. Den zu erwartenden Regentag werden wir nutzen, um wieder ein paar Kilometer zu schrubben.

Station machen wir heute auf dem ziemlich neuen und recht kleinen Fox Glacier TOP 10 Holiday Park, alles noch ganz frisch hier.



Mittwoch, 4. November 2009

Fox Glacier 
Queenstown

Die Wettervorhersage für heute Morgen hat genau gestimmt. Heftiger Regen! Da hat doch das Glacier Country im Westland National Park seinem Spitznamen wieder alle Ehre gemacht: WETland National Park! Uns hat somit nichts mehr dort gehalten und wir sind auf dem Highway 6 weitergefahren. Erst Richtung Haast an der Küste, wo es noch immer regnete. Hier macht der Highway einen Knick ins Landesinnere, folgt dem Haast River. Dann geht es bald etwas bergauf zum Haast Pass. Alles „Haast“? Jepp, Julius Haast! Ein österreichischer Forscher, der hier in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fleißig geforscht hat.

Zwischen dem Haast Pass und dem Lake Wanaka plötzlich war es soweit, wir hatten nicht mit gerechnet … Wolkenlücken! Der Regen ließ nach, auf wenigen Kilometern wurde der Himmel blauer und blauer, schneebedeckte Bergspitzen um uns herum … 

Wow! So schön kann es hier sein! Von da an hat sich die Fahrt leicht verzögert, da wir an so ziemlich jedem Lookout angehalten haben. Am Lake Wanaka ging's entlang, ...

... dann ein Stück am Lake Hawea, ...

... und über einen Hügel wieder an den Lake Wanaka. Zumal es auch gar nicht kalt war. Ein richtig schöner Frühlingstag. Wie bei uns im Mai in den Bergen. Milde, saubere Luft. Klarer blauer Himmel, garniert mit ein paar weißen Wölkchen. Schon waren Wetter und Enttäuschung von gestern passé. 

Am Strand des Lake Wanaka ...

Kaffeepause in Wanaka! Und durch den kleinen, zwar touristisch geprägten, aber dennoch sympathischen Ort geschlendert. Umgeben von einem schönen, alpinen Panorama. Ein wenig wie in der Schweiz, so etwa im Engadin haben wir uns gefühlt. Die letzten Kilometer bis Queenstown ging es am Cardrona River entlang. Hier liegt auch der Mt. Cardrona mit dem gleichnamigen Skigebiet, dem Cardrona Alpine Resort. Eine Schotterpiste führt auf den Berg. Natürlich alles schon geschlossen  „Season over“.

In Queenstown bleiben wir über Nacht, genauer auf dem Queenstown TOP 10 Holiday Park Creeksyde. Morgen sehen wir, wie es weitergeht. Den Ort werden wir ganz sicher anschauen, aber das ganze touristische Action-Trara mit Jetboot-fahren, Bungeejumping usw., auf welches die Leute hier stehen, interessiert uns jetzt nicht ganz so. Wir haben was Beschaulicheres im Hinterkopf, wollen aber erst sehen, ob das Wetter mitspielt. Denn das ist hier eben extrem wechselhaft.

Etwa hinter dem Hügel in der Mitte liegt Queenstown am Lake Wakatipu ...



Donnerstag, 5. November 2009

Queenstown

Was für ein feiner Tag! Sonne, nur ein paar Wolken. Und das mitten in den Bergen, in und um Oueenstown. Sind den Queenstown Hill Track gelaufen. Hört sich groß an, ist aber nur ein kurzer, steiler Anstieg. Die knapp 700 Höhenmeter haben wir nach wochenlanger „Sportlosigkeit“ ganz schön gespürt. Oh Mann, zuhause heißt es erst mal trainieren! Wir sind ja so was von schlapp geworden, zu viel im Auto gehockt.

Am Queenstown Hill, im Basket of Dreams ...

Bei dem Blick lässt es sich gut träumen: Lake Wakatipu, rechts Queenstown ...

Ein „magnificient view“ von da oben, so wurde uns der Hügel empfohlen. Stimmt. Und los war auch nicht viel. Nach dem Abstieg ein Bummel – schneller konnten wir eh nicht mehr – durch die umtriebige Stadt. Rund 13.000 Einwohner hat es, damit ihr mal einen Eindruck bekommt. Klingt ganz beschaulich, aber wenn so ziemlich alles auf Tourismus und Action ausgelegt ist, kommt die Beschaulichkeit schon etwas kurz. Nichtsdestotrotz ein feines Fleckchen Erde. Zumal es um Queenstown drumherum sechs Skigebiete hat, hier „Skifields“ genannt. Vom Anspruch und der Größe her aber nicht mit den meisten Gebieten in unseren Alpen zu vergleichen. Übrigens hat es dieses Jahr hier einen ziemlich guten Winter gehabt, mit reichlich Schnee. Aber jetzt stehen hier die Zeichen auf Mountainbiken und Hiken.

Zu Mittag gab es heute Burger, richtig dicke leckere Burger. Bei Fergburger, das darf hier keiner verpassen. Wir waren begeistert von den Wummern! 

Seepamorama, vorne ein Jetboat  die donnern hier überall lang, auch über den kleinsten Bach ...

Der Nachmittag ging dann am See, bei einem Cappucino und einer Hot Chocolate bei Patagonia Chocolates ziemlich schnell vorbei. An der Wharf trafen wir einen Herrn, der Angeltouren mit seinem Boot anbietet. Ein Gespräch entwickelte sich, schnell kamen wir vom Hölzchen aufs Stöckchen. Es war der erste Neuseeländer, mit dem wir uns so lange und ausgiebig über sein Land und das Reisen unterhalten haben. Wurde auch mal Zeit, war richtig nett! Und mittlerweile, es ist Abend, ist auch die Wettervorhersage bestätigt: es schauert wieder.

Für heute ist's genug ...


 

Freitag, 6. November 2009

Queenstown 
Te Anau

Nach frischer Nacht und nur wenigen Grad über Null im Bus gab es am Morgen eine kleine weiße Überraschung. Aber zum Glück nur auf den Bergen oben …

Die Morgensonne hat den Bus und der Heizlüfter uns aber schnell wieder aufgewärmt.

Über eine weitere Traumstraße rollte Apollo 13² von Queenstown aus entlang dem Lake Wakatipu. Nicht allzu viele Kilometer waren es bis zum heutigen Tagesziel, weiter im Süden. Kaum jemand unterwegs, meistens sind es Wohnmobile, die hier über die Straßen tuckern. Eile besteht dabei selten … An den Lookouts holt man sich gegenseitig wieder ein. Manche trifft man abends auf dem Campingplatz wieder.

Heute stehen mindestens vier andere Mobile hier, die man mit ihren Insassen schon – teils Tage zuvor – woanders gesehen hat. Und auch die beiden aus Deutschland, welche zeitgleich mit uns vor zweieinhalb Wochen ihren Camper in Auckland abgeholt haben, haben wir hier und heute in Te Anau auf dem Te Anau TOP 10 Holiday Park wiedergetroffen. Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass wir schon die letzten Tage so ziemlich die gleiche Route hatten. Und auch letzte Nacht waren sie auf demselben Campingplatz in Queenstown wie wir. Nur gesehen haben wir uns dort halt nicht. Aber es zeigt: So klein ist auch Neuseeland …

Te Anau (keine 2.000 Einwohner) am gleichnamigen Lake Te Anau ist Ausgangspunkt zu Ausflügen zu den berühmten Fjorden wie den Milford Sound oder Doubtful Sound. Und da die Fjorde eben alle vor der Haustür liegen, heißt die ganze Gegend auch gleich Fiordland National Park. Da muss man sich doch einen von anschauen, oder?!

Der Fiordland National Park aus der Ferne ...

Lake Te Anau ...

Hier unten ist es jetzt auch schon schön lange hell: erst so gegen Neun wird es richtig finster. Davon könnt ihr zuhause im Moment nur träumen!



Samstag, 7. November
2009

Te Anaua/Tagestour zum Milford Sound

Milford Sound – der stand heute auf dem Programm. Nach etwas Überlegen haben wir uns doch für eine Busfahrt entschieden, mal so ein bisschen einen auf Pauschaltourist machen. Bei einem Anbieter mit kleinen Gruppen, ging direkt vom Campingplatz los. Und wir waren auch nur 13 Touris in unserm Bus, irgendwie aus aller Welt. Überschaubar also. Über 8 Stunden waren wir unterwegs. Meine anfängliche Skepsis wurde nicht bestätigt, war ein guter Tag. Mit einem lustigen Fahrer (der viel erzählt hat), zahlreichen Stopps unterwegs, z. B. an den Mirror Lakes (war aber nichts mit Spiegelung im Wasser, dafür ein schöner Regenbogen) ...

... einer 2-stündigen Cruise auf dem Sound und zahllosen Wasserfällen (die sind halt nur da, wenn's regnet  sonst ist's ja langweilig), dem Besuch des Underwater Observatory, ...


... Seehunde gab es auch, ...

... und natürlich jede Menge schöne Ausblicke, ...

... endlich mal echte Kea’s  das sind die verspielten Bergpapageien  in freier Natur (natürlich nach Futter bettelnd auf einem Parkplatz) ...

... und zum Abschluss noch den Stopp auf einer Farm, auf der der Fahrer früher gearbeitet hat. Hier hat er mal die Sheep-Dogs zeigen lassen, was sie drauf haben.

Glück hatten wir mit dem Wetter – so im Großen und Ganzen zumindest. Es hätte schließlich auch den ganzen Tage regnen können … hat es aber am Ende nur stundenweise, denn ...

Jetzt sind wir ob der 250 km, über 500 Kurven, zahllosen Eindrücke und dem mächtigen Hin- und Hergeschuckele ganz schön geschafft. Nachher gehen wir Essen, in eine Pizzeria hier, die schwer empfohlen wird. Zusammen mit den beiden aus Deutschland, Anja und Heiko heißen sie, sie waren heute auch mit auf Milford-Tour.

Anekdote am Rande: Unser Busfahrer heute hat sogar im Herr der Ringemitgespielt. Als Statist, er war ein Hobbit. Dabei ist er gar nicht so klein ...



Sonntag, 8. November 2009

Te Anau 
Slope Point  Dunedin

Herrlichster Sonnenschein, als wir wach wurden. Und Windstille! Ich bin sofort aus dem Schlafsack geschlüpft, da ich auf eine noch glatte Wasserfläche mit Spiegeleffekt des traumhaften Panoramas am See gehofft habe. So ganz wurde meine Hoffnung nicht erfüllt, aber das Morgenlicht ließ sich schon noch einfangen und am Himmel stand noch der Mond …

Dann haben wir Apollo 13² wieder startklar gemacht. Dabei hieß es mit jedem Kilometer Abschied nehmen von den verschneiten Berggipfeln ...

Über Invercargill an der Südspitze ging es in Richtung Slope Point. Dem südlichsten Festlandspunkt der Südinsel bzw. Neuseelands. Danach kommt im Prinzip nur noch Stewart Island und dann … klopft man auch schon an der Antarktis an.

Die Fahrt zum Slope Point war verdammt holprig und stürmisch: fast hätte es uns vom Schotter geweht. Noch auf der Landstraße, über die wir mit etwa 80 km/h knatterten, zogen die Schatten der tiefen Wolken schneller als wir fuhren. Am Slope Point selber, der am Ende nur zu Fuß zu erreichen ist, waren wir nur wenige Minuten. Ok, viel zu sehen gibt es hier auch nicht  nur ein Schild weist auf ihn hin. 

Und gerade Stehen war auch unmöglich! Aber für mich war es ein tolles Gefühl! Neuseeland von Nord (Cape Reinga) bis Süd (Slope Point) durchfahren zu haben. Sauber. Bettina hat sich lieber im Windschatten des Signallichts aufgehalten. Verständlich! Los war auch nicht viel. Wir hatten den Slope Point für ein paar Minuten sogar für uns alleine. Insgesamt vielleicht acht Leute auf dem Weg. Aber trotzdem sind es ständig dieselben, die einem über den Weg laufen. Touri-Route eben.

Ab jetzt läuft die Zeit rückwärts, es geht nur noch nach Norden. Wir kommen unweigerlich dem Ende der Reise entgegen. Nichts ist aufzuhalten. Aber vorher dürfen wir Neuseeland eben noch einmal durchqueren. Jetzt eben von Süd nach Nord, meist entlang der Ostküste.

Geplant hatten wir, heute dort unten nur wenige Kilomter weiter  an der Küste zu bleiben, an der Porpoise Bay. Auch wegen der Seelöwen und Pinguine, die es gerade am Abend zahlreich geben soll. 

Doch der extreme Wind war wirklich kein Spaß, der wenig einladende Campingplatz tat sein Übriges. Drum sind wir kurzerhand bis Dunedin an der Ostküste weitergefahren. Dort wollten wir eigentlich erst morgen ankommen. Insgesamt haben wir heute die bislang längste Wegstrecke in Neuseeland hinter uns gebracht: rund 430 km. Ok, haben dadurch im Prinzip ein Tag gewonnen. Mal schauen, wann und wo wir den „verbraten“.

Hier in Dunedin machen wir Station auf dem Aaron Lodge TOP 10 Holiday Park.



Montag, 9. November 2009

Dunedin 
Otago Peninsula

Dunedin (ausgesprochen: dan-iden): schottisch-englischer Einschlag, viele alte Gebäude, einst führendes Handelszentrum im alten Neuseeland, mittlerweile rund 110.000 Einwohner … und heute mal wieder leicht regnerisch. Ein Marsch durchs Zentrum war unser Vormittagsprogramm.

Dann sind wir die halbe Stunde auf die Halbinsel Otago Peninsula rausgefahren. Das neuseeländische Wildlife hat uns gelockt. Bei einer Boostfahrt – nur zu viert waren wir drauf – haben wir Albatrosse im Sturmwind vor den steilen Klippen segeln gesehen, ...

... kleine Hector-Delfine umschwärmten das schaukelnde Bootchen, ...



... Seehunde lagen auf den Felsen am Ufer, davor Seelöwen, die auf ihr Futter warteten … nämlich kleine Seehunde, nur 3 Meter weiter oben. Die Großen fressen die Kleinen.

Späte Mittagspause haben wir im Royal Albatross Observatory gemacht: Wir hatten Ham & Cheese-Toast mit Chips (so heißen hier Pommes), vor den großen Panoramafenstern zogen die Albatrosse weiter ihre weiten Kreise. Sie lieben solch starken Wind, der die bis zu 8 Kilo schweren und mit rund 3 Meter Spannweite daherkommenden Vögel nach oben treibt.

Die Otago-Halbinsel ist auch für ihre kleinen Pinguin-Kolonien bekannt. Gelbaugen-Pinguine gibt es hier. Die sind ein bisschen anders als ihre Artgenossen. Denn sie leben nicht in großen Gruppen, sondern sind echte Einzelgänger. Im Penguin Conservation Centre, ...

...das sich um den Erhalt der bedrohten Art kümmert, haben wir eine Führung mitgemacht. In kleinen Gruppen und nach theoretischer Einweisung schleicht man leise auf angelegten Wegen durchs Brutgebiet. Zurzeit wird der rare Nachwuchs großgezogen. 

Die Guides kennen „ihre“ Pingus mit Vornamen: in den Unterständen hängen detaillierte Statistiken, von wann bis wann welcher Pinguin mit einem anderen „liiert“ war und wie viel Nachwuchs sie mit dem jeweiligen Lebensabschnittsgefährten hatten. Fast 2 Stunden haben wir uns über Gelbaugenpinguine informieren lassen. Wenn da mal was in einem Quiz vorkommt, kann uns kaum einer mehr was vormachen!

Die Nacht verbringen wir auf dem kleinen Portobello Village Tourist Park ganz in der Nähe, in die Stadt rein wollen wir nicht mehr. Um uns rum wieder ein paar Reisekollegen von den Tagen zuvor. Mittlerweile kennt man sich. Ist schon irgendwie komisch …

 

Dienstag, 10. November 2009

Otago Peninsula  Aoraki/Mt. Cook

Weiter im Text … von Dunedin bzw. der Otago Peninsula wieder in die Berge. Richtung Mt. Cook National Park. Fahrtroute zunächst entlang der Küste. Dabei ein kurzer Stopp bei den Moeraki Boulders, dicken runden Felsen, die einfach so am Strand liegen. Ein Beispiel dafür, dass einen schönes Fotos mit blauem Himmel und tollem Licht, das man irgendwo gesehen hat, zum Anhalten verführen können. Aber heute war es bedeckt, gar kein feines Fotowetter, viele Leute drumherum, noch dazu Flut und die Dinger lagen im trüben Wasser. Vollkommen unspektakulär.

Schon bald kam die Abzweigung nach links, bzw. Westen. Und hinter der nächsten Kurve waren am Horizont wieder weiße Gipfel zu sehen. Mit jedem Kilometer lockerte der Himmel auf. Durch das lange Tal des Waitaki River wurden schnell Kilometer gefressen. Große Stauseen auf dem Weg. Über Weltstädte wie Omarama und Twizel zum Lake Pukaki, der den Pförtner ins Tal zum Mt. Cook spielt. Gleich am südlichen Seeufer ein toller Blick auf Neuseelands höchsten Gipfel. 3754 Meter am Stück. Aber so ganz wollte er sich einfach nicht frei machen. Zu schüchtern, was? Im Prinzip befinden wir uns hier auf der gegenüberliegenden Seite von Franz Josef und Fox Glacier, wo wir noch vor einer Woche waren.

Unwirklich grün schimmerndes Wasser ist typisch für die Seen hier ...

... und in der Bildmitte liegt hinter Wolken verborgen der Mt. Cook.
Ein bisschen hat er sich später doch noch gezeigt ...

Am Talende in Aoraki/Mt. Cook eine Handvoll Chalets und Hotels. Und das „Sir Edmund Hillary Museum“. Denn hier am Mt. Cook hat Edmund Hillary für seine Everest-Besteigung trainiert. Das Museum ist nicht groß, zeigt aber ein paar besondere Stücke. Und da ist uns auch erst aufgefallen, dass sein Konterfei die 5-Dollar-Note ziert.

Das Bild vom Dreier-Gespann unten hat ein netter Herr aus Michigan/USA gemacht, mit dem wir uns noch eine Weile unterhalten haben: Er macht gerade eine geführte Rundreise durch Australien und Neuseeland. Und scheint mittlerweile etwas genervt davon, so wenig Zeit an den einzelnen Orten zu haben. Jeden zweiten Tag hocken sie im Flieger oder so ... und als wir ihm auf seine Nachfrage hin erzählten, wie wir reisen, schien er fast etwas wehmütig neidisch. Ja, ganz ehrlich, trotz allem Komfort, den er genießt: Wir wollen nicht tauschen!

Am Abend erst sind wir auf den nahegelegenen DOC-Campingplatz gefahren, fast mitten im Nichts. Toller Name: White Horse Hill Campground. Ohne Strom und Dusche, nur ein paar Toiletten und eine große Schutzhütte, auch ohne Strom. Zum Glück sind die Akkus aufgeladen und das Mobilfunknetz funktioniert sogar auch. „DOC“ steht übrigens für „Department of Conservation“, so was wie die Naturschutzbehörde. Mit Blick auf den „Cookie“. Wenn nur der stürmische Wind nicht wäre, der nervt. Sonst könnte man fast noch draußen sitzen. Aber im Moment schaukelt sogar der Bus ... und zwar vom Wind.
Ist schon witzig: 2 Kilometer entfernt hocken die Gäste im feinen Hotel Hermitage, bei 5 Gängen, und für bis zu 880 Dollar die Nacht. Wir zahlen hier 6 (Stand 11/2009) … und um hier zu stehen, füllt man einen Zettel aus und wirft das Geld in eine Sammelbox. So einfach kann es gehen.




Mittwoch, 11. November 2009

Aoraki/Mt. Cook  Christchurch  Akaroa/Banks Peninsula

11.11. … Helau! Wir haben während der Fahrt den Narhalla-Marsch geblasen. Denn auf Fahrt haben wir uns auch heute wieder begeben. Der blöde Regen am Morgen hat uns nämlich vom Fuße des Mt. Cook vertrieben. Alles war dick und fett im Nebel. Fast bis ins Tal runter. Da ist die geplante Wanderung gleich ins Wasser gefallen. Lust zu warten, ob es denn mal aufreißt, hatten wir keine. Am Ende bleibt es verhangen und wir haben den Tag vertrödelt. Iss’ nicht!

Spätestens nach der Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser waren wir wach. Zur Belohnung für den einfachen Standard gab’s im Edelhotel Hermitage ein Frühstück. Gestärkt und aufgewärmt haben wir die 50 km aus dem Tal raus in Angriff genommen. Kurz vor dem Talanfang … blauer Himmel! Aber hinten am „Cookie“ noch alles dicke zu.

An der Kreuzung zur Hauptstraße eine Überraschung: Heiko und Anja biegen um die Ecke! So klein ist die Welt. Kurz geratscht, und weiter ging es. Sie zum Mt. Cook, wir zum Lake Tekapo, noch mal knapp 50 km gen Nordosten. Der schimmert genauso schön türkis-grün wie seine plätschernden Kollegen in der ganzen Umgebung. Grund dafür ist das Steinmehl, das sich beim Abrieb der Gletscher in den Jahrtausenden gebildet hat. Es macht das Wasser milchig trüb – und wenn die Sonne darauf strahlt, erscheint es durch die Lichtbrechung leuchtend grün.

Im gleichnamigen Ort Lake Tekapo gibt es genau zwei Sehenswürdigkeiten, warum hier alle anhalten: ein Denkmal für einen Hirtenhund, das Dog Monument, ...

.. und eine kleine Kapelle, die Church of the good Shepherd. In der Kapelle mit Blick auf den See und den Mt. Cook in der Ferne geben sich die Brautpaare „die Klinke in die Hand“. Wahrlich kein schlechter Ort zum Heiraten.

Mittlerweile war auch der Mt. Cook am Horizont schon fast wieder zu erkennen. Ist ja klar … Aber egal, unser Weg ging weiter über Fairlie in Richtung Ostküste. Immer noch schneebedeckte Gipfel um uns rum. Und das ein oder andere Skigebiet. Groß sind die hier nicht: 3 5 Lifte heißt schon „groß“. Und eben keine Talstation: die Anfahrt erfolgt über Schotterpisten den Berg rauf, bis zu 30 km und mehr.

Kurz vor Christchurch sind wir auf die vorgelagerte Halbinsel raus: Banks Peninsula. Unser Zielort: Akaroa. 

An einer Fjord-ähnlichen Bucht gelegen. Wir schauen aus dem Fenster, und sehen die Bucht. Eben ist die Sonne untergangen. Fast schon romantisch kitschig. ;-) Das Örtchen ist französich geprägt: frz. Straßennamen, eine Boucherie gibt es, die Trikolore weht im Wind ...

Zum Dinner haben wir uns den Besuch einer – na was schon? – Pizzeria gegönnt. Bedient von einem jungen Mädel aus Deutschland. Ist mit ihrem Freund hier, seit 3 Monaten. Bleiben noch bis April in Neuseeland, aber nicht die ganze Zeit in Akaroa. „Work & Travel“ machen sie, was sonst? Sie hat uns erzählt, wie hier so der Verdienst ausschaut. Oh weh! 13 NZ-$/Std., abzgl. Steuer. Da bleiben ihr vielleicht 11 … das sind 5,50 €. Nicht sooo viel, oder? Und das ist Durchschnitt.

Wir bleiben auf dem Akaroa TOP 10 Holiday Park, für 2 Nächte oder so. Toller Blick inklusive.


Donnerstag, 12. November 2009

Akaroa/Banks Peninsula



Sea-Kayaking, einen Bootsausflug, Penguin-Watching, mit einem Jetboat sausen, den Ort anschauen: hätten wir alles hier in Akaroa machen können! Haben wir aber nicht! Wir sind einfach nur dagesessen, haben gelesen, haben auf die Bucht geschaut, haben die Ruhe genossen. Und uns die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Mehr nicht. Schön war’s. 

Ein weiterer schöner Sonnenuntergang beschließt den Tag ...




Freitag, 13. November 2009

Akaroa/Banks Peninsula  Kaikoura

Vier Jahreszeiten an einem Tag 
sind in Neuseeland schon mal drin. Haben wir gelesen und wurde uns erzählt. Na, ganz so heftig war es heute zwar nicht, aber wir waren nah dran. Das Frühstück bei Sonnenschein unter freiem Himmel, angenehm mild draußen. Genau das richtige Wetter, um die Halbinsel Banks Peninsula bei Akaroa mit den vielen Buchten abzufahren und die herrlichen Ausblicke, die es geben soll, zu genießen. Dachten wir.

Über enge, steile Straßen schraubte sich Apollo 13² bis auf etwa 500 Meter empor. Kaum oben angekommen, schossen innerhalb weniger Minuten dunkle Wolken über einen Bergkamm. Und eh wir uns versahen, standen wir mitten im Nebel, es wurde windig und kalt. Regentropfen prasselten herab. An der übernächsten Kreuzung haben wir die schmale, hoch gelegene Summit Road lieber wieder verlassen. Ein heftiger Graupelschauer begleitete unsere Abfahrt.

Also gleich Richtung Christchurch, das im Prinzip am Anfang der Halbinsel liegt, ca. 80 km weiter. Über Port Lyttleton sind wir an der Governors Bay reingefahren. Weiter ziemlich unangenehmer Regen und Wind. Kurzentschlossen haben wir Christchurch, an dem uns jetzt auch nicht so wirklich viel lag, von der To-do-Liste gestrichen und haben den Regentag lieber zum „Fahrtag“ gemacht. Immer der stürmischen Küste lang Richtung Norden, bis nach Kaikoura.

Das Örtchen ist bekannt für Whale Watching (v. a. Pottwale), Robben- und Albatross-Kolonien. Und für einen fantastischen Ausblick auf die Südalpen, die hier bis an die Küste heranreichen. Heute ist davon natürlich nichts, aber auch so was von nichts zu sehen. Dennoch: Die Hoffnung stirbt zuletzt und morgen ist auch noch ein Tag …

... wenigstens einen Wal haben wir schon gesichtet!

Für die Nacht bleiben wir wieder auf einem TOP-10-Platz, dem Kaikoura TOP 10 Holiday Park.

(An A. und H. aus PB: Wenn ihr das hier lest, wisst ihr, warum wir nicht am Abend auf dem TOP 10 in Christchurch waren. Sorry. Vielleicht sieht man sich ja anderswo auf der Welt mal wieder …)


Samstag, 14. November 2009

Kaikoura  Picton (Südinsel)  Wellington (Nordinsel)

Die Hoffnung auf Sonne wurde erfüllt: strahlend blauer Himmel und ein tolles Panorama zum Frühstück. Nach dem selbigen sind wir gleich raus auf die Halbinsel Kaikoura Peninsula gefahren. Hier gibt es einen schönen Walkway entlang der steilen Küste. Mit einer großen Robben-Kolonie. Und mit etwas Glück sind sogar Wale zu sehen.

Die Robben haben sich gleich am Parkplatz breit gemacht. Vollkommen ungerührt von den knipsenden Touris haben sie sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Da lagen so viele rum, man ist schon fast über sie gestolpert. 

Wale haben wir während der Wanderung keine gesehen, aber dennoch herrlich Ausblicke genossen. Die sahen aus wie im bayrischen Voralpenland, ...



... nur, dass hinter unserem Rücken eben das Meer rauschte …

Da der Himmel sich schon wieder zuzog, haben wir uns bald auf die geplante Fahrt nach Picton gemacht. 150 km, zum Fährhafen zurück zur Nordinsel. Die Fahrt lief flotter als erwartet. Aber die Fähre war offiziell schon ausgebucht. Mit Glück konnten wir von der Stand-by-Liste nachrücken. So sind wir jetzt am Abend schon in Wellington auf dem gleichnamigen TOP 10 Holiday Park und müssen nicht bis Sonntag warten.

Ein letzter Blick Richtung Queen Charlotte Sound. Good-bye, South Island, ...


... das langsam im Dunst verschwindet.

Nach dreieinhalb Stunden in Wellington einzulaufen und von der Fähre zu fahren war ein interessantes Gefühl. Schließlich kannten wir das ja schon. Und es ist definitiv die letzte Etappe unserer Reise! Die letzten Tage wollen wir eigentlich nur noch an einem schönen Örtchen Urlaub machen. Da haben wir uns auch schon was „ausgeguckt“: Richtung Coromandel-Halbinsel soll es gehen. Zwei oder drei gemütliche Tagesfahrten werden uns hinbringen. Morgen geht es los.



Sonntag, 15. November 2009

Wellington 
Taupo

Nachdem das lokale Wildlife und wir – und nicht wir das lokale Wildlife – gefrühstückt hatten, ging es wieder „on the road“. Wir wollten nicht trödeln und haben uns Taupo, wo wir vor ein paar Wochen schon Station machten, zum Ziel gesetzt. 


Die ersten rund 130 km sind wir dieselbe Strecken gefahren, wie auf unserem Weg nach Süden. Dann – in Bulls (klasse Ortsname, was?) – rechts ab nach Taupo. Die Desert Road fehlte noch in unserm Programm. Aber das „Wetterglück“ ist uns leider treu geblieben: Auch diesmal war es nichts mit freiem Blick auf Mt. Ruapehu und Mt. Tongariro. Ihr kennt sie sicher noch, die beiden schneebedeckten Vulkane. Ja, heute zog sogar von Nordost her richtig mieses Wetter heran, das uns eine Weile begleitet hat.

Hier in Taupo machen wir wieder auf dem Lake Taupo TOP 10 Holiday Resort Halt. Zum Glück ist es schon mild, wenn auch der Himmel ganz grau ist. Aber wir können draußen sitzen und entspannt die Ruhe genießen. Denn wir waren schon gegen 16 Uhr da. So richtig los geht es meist ab 17 Uhr, da fallen dann die Reisenden auf den Campingplätzen ein …

Kleine Randbemerkung zum Mt. Ruapehu: Auf diesem Vulkan hat Edmund Hillary im Alter von 17 Jahren das erste Mal Schnee unter den Füßen gespürt, und auch gleich das Skilaufen gelernt. Das war irgendwann um 1937. Der „Bergvirus“ hat ihn sofort befallen. Und sein künftiges Leben folgte von da an nur noch einer Leidenschaft: den Bergen.

Bei uns hat ja nun das Finale begonnen. Das merken wir nicht nur an unserer persönlichen Stimmung, sondern auch an ganz alltäglichen Dingen: heute war noch der letzte Großeinkauf an Lebensmitteln. Da wird schon überlegt, was noch wirklich benötigt wird. Die Liste der Orte, die wir bei WetterOnline fast täglich checken, wird immer kürzer. Eigentlich sind nur noch zwei übrig geblieben, nämlich Waihi Beach und Auckland. Bald wird auch das letzte Mal Wäsche gewaschen. Die „Endstation Auckland“ rückt unaufhaltsam näher.
 


Montag, 16. November
2009

Taupo  Waihi Beach

Jetzt wird Urlaub gemacht! Einfach nur Urlaub! Wir sind von Taupo nach Waihi Beach gefahren, am Nordzipfel der so genannten Bay of Plenty
. Waihi Beach ist ein beliebter Urlaubsort der Nordinsulaner, ein Urlaubsort mit Tradition. Nach Auckland sind es nur 180 km. Seit über 100 Jahren verbringen viele hier gerne die „schönsten Tage“ des Jahres. Und doch steht hier kein einziger Hotelbunker, nur kleine Häuschen. Und auch davon nicht viele. Auch das geht. Zurzeit ist gar nix los. Das ändert sich aber zu den Sommerferien, also an Weihnachten und Neujahr. Ist gar nicht mehr lange hin.

Unterwegs haben wir noch mal kurz in Rotorua angehalten. Heute konnten wir nicht mehr widerstehen und haben uns Shirts aus Merino-Wolle gekauft, im Outdoorsman Headquarters. Diese neuseeländische Merino-Wolle ist klasse. Wunderbar weich auf der Haut, warm, schnell trocknend. Und sie nimmt den Muff kaum an. Mal sehen, ob wir bis zur Heimreise noch mal duschen. ;-)

Kurz vor der Küste haben wir dann auch endlich gesehen, wo die ganzen Kiwis, die ihr zuhause vernascht, herkommen: aus dem Kiwi Country. Da steht auch die größte Kiwi der Welt …

Über Tauranga ging es dann bis Waihi Beach. Quer durch den Campingplatz, das Waihi Beach TOP 10 Holiday Resort, fließt ein kleiner Bach, in dem hat es Aale.

Und es sind nur ein paar Schritte zum Strand. Rund 9 Kilometer ist der lang. Wir waren vorhin schon mal dort. Niemanden gesehen. Gut so. Morgen gehört der uns!


Dienstag, 17. November 2009

Waihi Beach

Kurze Hosen, Flip-Flops, in der Sonne gesessen, ein gutes Buch zu Ende gelesen, bisschen die Aale gefüttert + geärgert, die letzte Wäsche gewaschen, lange am Strand spaziert, auf dem Campingplatz fast alleine. Ein guter Tag! So kann es die letzte Woche ruhig weitergehen. Nichts Besonders zu berichten heute, sorry. Einfach fauler Urlaub eben.

Impressionen vom Tage ... finale Wäsche ...



Fetter Aal auf Landgang ...



Waihi Beach nach Süden ...



Noch 6 Tage in NZ ... NUR???



Waihi Beach nach Norden ...


Mittwoch, 18. November 2009

Waihi Beach

Da dachten wir, was für ein langweiliger, verregneter Tag das wird, als wir morgens aus dem Fenster schauten. Und dann kam alles ganz anders …

Den betröppelten Vormittag gemütlich mit Lesen und am Laptop verbracht, klingelt mittags das Telefon. Eine entfernte Bekannte ist dran, sie wohnt seit 2 Wochen zufällig genau hier in Waihi Beach. Das hat sich auch erst vor 2 Tagen herausgestellt. Den Kontakt hat Carolin, unsere Freundin aus Limburg, hergestellt, durch die wir sie eben schon mal kennengelernt haben. Kurz darauf saßen wir mit Moni und Toni im kleinen Swell-Cafe im Ort. Ein kurzweiliger Nachmittag bei Nudeln, Burger, Cappuccino und leckerem Phoenix-Juice. Hat großen Spaß gemacht, ihre Reise-Erfahrungen zu hören.

Waihi Beach ...

Als wir uns verabschiedeten, kam die Sonne wieder hinter den Wolken hervor. Genau richtig, um noch die kurze Wanderung zur Orokawa Bay zu machen. Eine kleine Bucht, etwas nördlich von Waihi Beach. 

Nur zu Fuß oder über das Wasser erreichbar. Der Weg führt durch dichten Regenwald, kaum ein Mensch begegnet uns. Die Bucht – ein Traum! Weißer Muschelkalk am Strand, das Wasser frisch und sauber.

Schon wieder ein schöner Tag, der zu Ende geht. Weniger geprägt vom Wetter. Mehr von den Menschen, die man getroffen hat, und von der Natur, die uns immer noch beeindruckt.
Noch dazu „wohnen“ wir heute auf dem Campingplatz ganz umsonst: 2 Nächte buchen, 3 bleiben. Und bei der Ruhe hier, nehmen wir das Angebot glatt an! Spottbillig! Ja, das ist auch schön! :-)

Schön, schöner, Orokawa Bay ... ein Regenbogen schmückt den Rückweg ...





Donnerstag, 19. November
2009

Waihi Beach  Coromandel Peninsula  Hot Water Beach

Die Coromandel-Halbinsel fängt ja bei Waihi Beach erst an. Also sind wir heute noch mal losgefahren, um sie näher zu erkunden. Die Entfernungen sind hier aber nur kurz. Erstes Ziel heute Morgen war der Hot Water Beach. Bei Ebbe gibt es eine kleine Stelle am Strand, an welcher heißes Wasser nach oben sprudelt. Dumm gelaufen, heute Vormittag war noch Flut. Und nix los hier 
der kommerzielle Spatenverleih ($5) floriert nur kurz am Tag …

Kurzerhand sind wir die Viertelstunde weiter zur Cathedral Cove. Eines der letzten Fotomotive, das ich unbedingt noch im Kasten haben wollte. Zum Glück riss der Himmel wieder auf, gerade als wir am Parkplatz waren. Ein rund 30-minütiger Spaziergang bringt einen hin. Im Vergleich zu vielen anderen Orten gut was los hier, trotz ruhiger Vorsaison. Ok, die Cathedral Cove ist ein Touri-Magnet. Leider war der Höhlendurchgang teilweise abgesperrt, da ist vor einer Weile was runtergekommen. 

Tat aber dem Eindruck keinen Abbruch. Sieht schon gut aus, die Cathedral Cove. Haben eine Weile im Sand gesessen und das bunte Treiben beobachtet, bevor wir retour sind.

Nun war endlich die Ebbe weit genug, um den Hot Water Beach noch mal zu besuchen. Upps… schon etwas mehr los im kleinen Örtchen als am Vormittag. Gerade so einen Parkplatz bekommen. Und am Strand tummelten sich auf wenigen Quadratmetern Hunderte von Leuten. Jeder am Buddeln in seinem kleinen Privat-Pool. 

Aber holla, die „Hot Spring“ hat es in sich! Vor allem an den beiden kleinen Quellen ist das Wasser bis zu 64° C heiß! Zwei Kilometer tief aus der Erde sprudelt es nach oben. Hot, hot, hopp… hab mir fast die Füße verbrüht. 

Da sprudelt's raus ...

Und die Spatenmiete haben wir uns gespart. Wenn man eine Weile wartet, kann man sich einen fertigen Pool ergattern. Ein warmes Fußbad zusammen mit einer jungen Schweizer Familie, die wir hier wiedergetroffen haben, hat uns gereicht.

Nachtschicht machen wir gleich hier im Ort, am nagelneuen Hot Water Beach Family Park (Edit: Mittlerweile heißt er Hot Water Beach TOP 10 Holiday Park). Alles nigelnagelneu, sogar die Bepflanzung  die muss erst noch wachsen, damit es wirklich schön wird … ;-)

Am Abend kamen wir noch eine Weile mit einem jungen Pärchen aus Norddeutschland ins Gespräch. Sie sind auch etwa 3 Monate unterwegs. Wir haben Bücher gestauscht (Book-Exchange), ein beliebtes Mittel, Lese-Nachschub zu bekommen.

Ansonsten nach wie vor alles bestens ... solange der Automat Geld ausspuckt ...

Kleine Info für die Statistik:
Seit Beginn der Reise halten wir Ausschau nach Fahrzeugen mit Kennzeichen, die nicht ins jeweilige Land gehören. Heute erst war es soweit und wir haben eins gesehen! Ein Campingbus kam uns entgegen, natürlich ein VW T4. Mit englischem Kennzeichen. Den hätte ich gerne mal gefragt, wie er das Ding hierher bekommen hat und wie lange er bleibt, damit sich das lohnt. Werde ich zuhause mal recherchieren. (Edit: Infos z. B. hier ... SeaBridge)



Freitag, 20. November
2009

Hot Water Beach  Shelly Beach

Cook’s Beach haben wir für uns reserviert! Gleich nach dem Frühstück. Für ein paar Stunden einfach dagesessen, aufs Meer geschaut ...

... und von der Sonne wärmen lassen. Die ganze Zeit fast alleine dort. Einfach schön!

Eine der vielen ausgefallenen Dekorationen am Straßenrand, die hier zu finden sind ...


Interessante Beobachtung: Nicht nur uns geht es so, dass man nach fast 3 Monaten auf Reise auch einfach mal nur wo sitzen will. Ohne eine Besichtigung oder ein Highlight. Die Ruhe und das Dasitzen sind schon Highlight genug. Den beiden jungen Lehrern aus Norddeutschland, die wir gestern beim Kochen und Book-Exchange kennengelernt haben, geht es genauso. Sie waren die letzten 3 Monate in Chile und Neuseeland unterwegs. Und haben jetzt noch 2 Wochen auf Bali vor sich. Am Anfang konnten sie die anderen nicht verstehen, die einfach mal einen Tag im Hostel blieben. Nur so.  Mittlerweile schon …

Am frühen Nachmittag gemütliche Fahrt nach Whitianga. Luftlinie – oder besser: Wasserlinie – von Cook’s Beach vielleicht 3 km entfernt, über die Straße war es das 10fache. Immer wieder mit Blicken auf die Bucht Whitianga Harbour.

Groß sind die Orte hier alle nicht, auch wenn sie klangvolle Namen haben, wie z. B. Coromandel Town. War das nächste Etappenziel. Rund 1600 Einwohner hat es dort. Kurz durch’s „Zentrum“ und ab nach Shelly Beach, etwa 3 km nördlich des „tobenden Molochs“. Die paar Häuschen in der Bildmitte unten sind Coromadel Town ...

Schon mal an Weihnachten denken ...

Hier in Shelly Beach bleiben wir heute Nacht auf dem Shelly Beach TOP 10 Holiday Park, schön an einer kleinen Bucht. Das örtliche Wildlife kam gleich zur freundlichen Begrüßung ...


Das ändert aber nichts daran, dass der Strand doch nicht so prickelnd ist, vor allem nicht bei Ebbe. Darum werden wir uns morgen was Reizvolleres suchen. Oder die paar Kilometer zurück nach Waihi Beach fahren.

Aber wer traf kurz nach uns hier auf dem Campingplatz ein: die junge Schweizer Familie, mit denen wir schon seit Tagen parallel reisen und gestern zusammen im Hot Pool standen.

Lecker Nachtisch heute Abend: frische Erdbeeren ... was ein Aroma! Im November!






Samstag, 21. November
2009

Shelly Beach  Waihi Beach

Das mit dem Urlaub ziehen wir jetzt voll durch. Ganz egal, welche Sehenswürdigkeit wir verpassen. Nach fast 3 Monaten „on Tour“ wird das auch ziemlich wurscht. Man ist sowieso viel relaxter, schaut einfach so in den Tag hinein. „Einfach mal rumtrödeln“ – klingt ziemlich unverschämt, euch zuhause gegenüber. Ist aber so. Sorry. Das wird eh’ komisch daheim, da müssen wir uns erst wieder dran gewöhnen, dass eventuell der ein oder andere was von uns will.

Hier auf der Coromandel-Halbinsel haben wir die Orte, die uns interessiert haben, besucht. Die Westküste der Halbinsel ist zwar landschaftlich generell schön, aber sie bietet keine einladenden (und leicht erreichbaren) Strände. Zumindest haben wir keinen gefunden …



Drum sind wir das kurze Stück zurück nach Waihi Beach gefahren, haben hier und da noch Halt gemacht. Leider ist das Wetter heute doch nicht so schön gewesen, wie vorhergesagt. Aber für einen Spaziergang hat’s gereicht. Morgen wollen wir auch hier bleiben, und am Montag evtl. auch noch. Aber das sehen wir dann.



Sonntag, 22. November 2009

Waihi Beach

Richtiger „Lacanau-Nieselregen“ hat uns heute Morgen begrüßt. Manche von euch kennen den. Doch er hat nicht lange durchgehalten. Gegen Mittag haben wir uns noch mal den schönen Walkway zur Orokawa Bay vorgenommen. Über Stock und Stein führt der Weg. Bergauf und  bergab. Der verhangene Himmel hat nicht gestört. Warm war es, ja sogar schwülwarm.

Wollten von der Orokawa Bay dann doch noch weiter zur Homunga Bay, aber das haben wir nicht ganz geschafft. Hatten zu wenig Wasser und Verpflegung dabei. Egal, die Ausblicke waren schon Lohn genug. 



Auf dem Rückweg haben wir uns noch eine ganze Weile am Strand der Orokawa Bay ausgeruht. Menschenleer, fast zumindest. Nur ein paar Wanderer, die dort vorbeikommen. Einfach herrlich.

PS: Heute war nur die kompakte Kamera im Gepäck ... sieht man, oder?!


Montag, 23. November 2009

Waihi Beach

So langsam ist dann Schluss hier! Wir haben heute Morgen schon mal die hintersten Ecken im Campingbus ausgeräumt. Dabei sind auch ein paar Klamotten der Aussortierung zum Opfer gefallen, sie machen die Heimreise nicht mehr mit.

Schönes Wetter heute, zum Glück doch keine Showers ...

Später kam ich noch mit einem Radtouristen ins Gespräch. An seiner „Jack Wolfskin“-Jacke war er ganz klar als Deutscher zu erkennen. Ein Mann mittleren Alters, 3 Monate auf Tour durch Neuseeland, 4 Wochen hat er jetzt rum. „Die Familie ist daheim. Das würden die nicht mitmachen, diese vielen Berge hier.“ Er hat noch einiges vor, geht es aber doch eher gemütlich an.

Überhaupt tragen bestimmt zu 98 % nur Deutsche „Jack Wolfskin“, Franzosen sind an „Millet“ oder diversen Decathlon-Produkten zu erkennen. Skandinavier an „Bergans“ und „Haglöfs“, Schweizer an Mammut. Weniger gut zu identifizieren sind „The North Face“-Träger und andere. Das ist immer ein Überraschungspaket, stecken irgendwie alle drin …

Wir haben uns dann bei Sonnenschein wieder auf einen Strandspaziergang gemacht. Dabei haben wir kurz dem neuseeländischen Nachwuchs beim Sport- oder Lifeguard-Unterricht oder was auch immer zugeschaut. 

Auch uns schadet etwas Bewegung nicht, und das Mittagessen muss ebenfalls verdient werden. Sind noch mal ins Swell Cafe. Wird einer der letzten leckeren Burger hier gewesen sein ...

 
 

… und für Bettina einer der letzten Cappu’s zum Desert.



Gewürztraminer & Co. haben wir uns aber gespart …

Eines der letzten Strandfotos … denn der „Fisch ist gegessen“ … ;-)




Dienstag, 24. November 2009

Waihi Beach  Auckland

Früh sind wir heute raus. Der Weg nach Auckland lag noch vor uns, wo wir Apollo 13² abgegeben haben. Rund 150 km, knapp 2 Stunden Fahrt also. Fahrt sowie Rückgabe liefen problemlos und flott. Haben auch deutlich gemacht, wie der nähere Zustand des Mobils bei Übernahme und nach genauerem Hinschauen damals war. Die Dame bei Apollo, die uns heute „bearbeitet“ hat, ist selber aus Deutschland. Insofern war die Sprache keine Barriere. Aber mehr als ein freundliches 
„Sorry“ war nicht drin. Ok, sie haben alle Sachen, die wir neu gekauft haben, anstandslos bezahlt, obwohl der Gesamtbetrag über dem Limit lag.

Etwa 1000 Mobile hat Apollo in Neuseeland laufen, bis etwa 150.000 km Tachostand bleiben sie im Programm. Dann werden sie zum Cheapa Camper downgegradet. Zur Hauptsaison über den Jahreswechsel sind sie komplett ausgebucht! Da muss hier auf den Straßen und Campingplätzen echt die Hölle los sein.

Sind in Neuseeland mehr Kilometer gefahren, als erwartet …



Insgesamt haben wir also über 12.000 Kilometer heile hinter uns gebracht … und das auch noch auf der falschen Straßenseite!

Das war unsere Fahrstrecke in Neuseeland:
auf der Nordinsel ...

... und auf der Südinsel.

Von der Vermietstation (die liegen eigentlich immer außerhalb der Städte in Airport-Nähe) mit dem Taxi („Special Price“) ab ins Hotel. Dasselbe wie bei unserer Ankunft: The Quadrant. Haben ein richtiges kleines Apartment. Sehr schön! Prima Lage in Zentrumsnähe.



Der Nachmittag war Auckland gewidmet. Ein ausgiebiger Rundgang durch die City und zum Hafen. Mit einem Lunch in „Auckland’s Oldest Pub“, dem Queen's Ferry Hotel.

Muss ja schon mal sein. So ganz links liegen lassen darf man die größte Stadt des Landes ja auch nicht. Und das war auch gut so.

Auckland, „City of Sails“



Aucklands „SkyTower“ im Gegenlicht. Ein Bungee-Sprung gefällig? Kann man dort machen.



Natürlich, auch hier ist Vorweihnachtszeit. An vielen Ecken lacht einem Santa Claus entgegen. Das Ganze wirkt aber nicht ganz so penetrant wie bei uns … ;-)

Jetzt sind wir wieder im Hotel. Wir müssen noch das Gesamtgepäck auf beide Taschen gleichmäßig verteilen. Bettina hat viele Shirts aussortiert, ich habe zu viele Shirts gekauft …

Ausgedient, aber kein Altpapier …



Weit getragen ...



Interessant am Rande:
Hier in Neuseeland gibt es auch giftige und gefährliche Viecher! Nämlich eine Spinnenart, natürlich aus Australien eingeschleppt. Die Weißschwanzspinne (Whiteback Spider), nur knapp über einen Zentimeter groß. Aber sie kann so zubeißen, dass es einen für Tage aus den Latschen haut. Diese Erfahrung hat letzte Woche nämlich die Mitarbeiterin bei Apollo machen müssen. Mit ihr haben wir uns nicht nur über verschmutzte Camper unterhalten.




Mittwoch, 25. November
2009

Auckland  Sydney  Singapur ...

Finale. Abpfiff. Feierabend. Schluss, aus, vorbei!

Sitzen schon in Auckland am Flughafen, weihnachtlich ist er geschmückt. Haben ein spätes kleines Frühstück, das Gepäck ist schon aufgegeben. Warten auf den Flieger, der uns nach Sydney bringen soll. 12:25 Uhr mittags soll er starten. Müssen uns in Sydney noch bessere Sitzplätze organisieren – vor allem welche nebeneinander!



Nach etwa 3 Stunden Aufenthalt dort geht es weiter nach Singapur. Da wird die Kiste kurz auf Vordermann gebracht. Und „up, up and away“ zur letzten Etappe nach Frankfurt. Wenn alles klappt, landen wir am Donnerstag gegen 5:15 Uhr Ortszeit. Árpád scharrt schon mit den Hufen, um uns abzuholen (Hey, danke! Ich lass dich beim Radeln auch wieder gewinnen …). Dann haben wir rund 34 Stunden in nicht enden wollender Nacht hinter uns. Und werden sicher ganz schön geschafft sein. Die ganze Erholung der letzten 3 Monate beim Teufel. Verdammt. Wir brauchen Urlaub. ;-)




Donnerstag, 26. November 2009

... Frankfurt  Gießen

Morgens um 7 ist die Welt noch Ordnung, heißt es. Da waren wir dann zuhause. Hat alles gut geklappt, wir haben in Sydney
auch noch Sitzplätze nebeneinander bekommen. Und einen Blick auf die Skyline gab es umsonst dazu …

Der Flug war gegen Ende recht zäh, obwohl wir einigermaßen schlafen konnten. Aber irgendwann ist einem die Blechbüchse zuwider. Was will man machen: Ohne sie würden wir nicht so schnell ans andere Ende der Welt kommen – und wieder zurück. Die erste Etappe von Auckland nach Sydney hat rund 4 Stunden gedauert. Von Sydney nach Singapur ist man rund 8 Stunden in der Luft. Und Singapur – Frankfurt dauert noch einmal rund 12,5 Stunden. Zum Glück gibt es gutes Entertainment ...


... oder den Blick aus dem Fenster, solange es noch hell ist. Das endlose Outback kann einen dabei ganz schön fesseln!

 

Den Tag heute haben wir ohne weiteren Schlaf verbracht, um uns möglichst schnell an die Zeit hier zu gewöhnen. Haben auch gleich heute Morgen Jule abgeholt: sie ist ganz schön gealtert, ist aber noch immer munter. Dennoch, ihr ist die Zeit am meisten anzumerken …

...

Die letzten 3 Monate waren eine tolle Erfahrung. Natürlich. Was sonst? Ein klasse Trip! Hätte ich alleine sicher nie gemacht. Bettina und ich sind auch ganz erstaunt, dass wir beide es so lange auf engem Raum, in diesem kleinen Campingbus, zusammen ausgehalten haben. Das hat wunderbar geklappt. Haben viel, viel mehr gelacht als geschimpft. Relaxte Harmonie. Wir würden nicht viel anders machen, wenn wir die Möglichkeit hätten.

Australien war toll, Neuseeland war toll. Auch wenn Neuseeland etwas Anlaufzeit brauchte, unser Herz zu erobern. Ob wir hierher zurückkommen? Glauben wir nicht. Nach Australien hingegen wollen wir ganz sicher noch mal. Irgendwann. Da gibt es noch so viel zu entdecken.

Was hat uns die Reise gebracht? Bessere Menschen sind wir sicher nicht geworden. Aber bestimmt glücklicher. Bin mir sicher. So eine innere Zufriedenheit macht sich in mir breit, wenn ich zurückdenke (… und das werden wir beide noch ganz oft tun!). Erfahrener in Bezug auf Reisen sind wir natürlich auch geworden. Hat ja bislang auch alles wunderbar hingehauen. Und wenn mal was nicht so wollte, hat sich’s schon irgendwie gelöst. Meist schnell und unkompliziert. Und diese Reise hat uns den Mund wässrig gemacht. Wir wollen mehr ... mehr sehen von Australien, mehr sehen von der Welt.

Viele Menschen haben wir getroffen, sie vielleicht auch ein wenig kennengelernt. Rund 50.000 Kilometer sind wir geflogen, etwa 12.000 gefahren. Tausende Fotos stecken als persönliche Erinnerungsstücke im Gepäck. Gepriesen sei die Digital-Fotografie. Obwohl, sie ist Segen und Fluch zugleich. Die schönsten Bilder habt ihr im Prinzip alle schon gesehen. Rund 500 sind es geworden, die hier hochgeladen wurden. Mehr, als ich je erwartet habe. Das würde für einen abendfüllenden Vortrag schon ausreichen. Soll ich euch die alle noch einmal zeigen? Wird doch langweilig! ;-)

Ein Dank gilt auch allen Zuhause, die uns hierbei unterstützt haben. Egal, in welcher Form. Ob auf den Hund aufpassen oder den Briefkasten leeren. Ohne euch hätten wir diese Reise nicht machen können. 

Der Link zu diesem Bericht hat weite Kreise gezogen, wie wir so mitbekommen haben. Schön, wenn die notierten Eindrücke – oder wenigstens die Bilder – spannend und unterhaltsam für euch waren. Und aus dem Log-Buch wird vielleicht doch ein Lock-Buch. Für den einen oder anderen … Dann nur zu, es lohnt sich jede Minute, jeder Cent!

Wie es mit unserem Sabbatjahr weitergeht, müssen wir erst noch sehen. Das können wir erst planen, wenn ein paar Sachen geregelt sind bzw. sich von selbst geregelt haben. Aber eine größere Reise von rund 2 Monaten möchten wir schon noch machen. Mal schauen, was geht.

Bis die Tage, irgendwo …
See ya, Cheers + Haere ra!
B+J

- Vorerst ENDE -
(Edit: Nachdem sich alles geregelt hat, geht es weiter im Frühjahr 2010 mit Australiens Westen + dem 
roten Zentrum.)
 

Hier klicken  Teil 1: Australiens Osten
Hier klicken  Teil 3: Australiens Westen + das rote Zentrum


Hinweis für die Foto-Interessierten:

In den Fotos können die Exif-Daten und bei den meisten auch die GPS-Daten ausgelesen werden. So kann der jeweilige Aufnahmeort angezeigt werden (Internetanschluss vorausgesetzt, Google Maps o. Ä. öffnet sich).
Verschafft einen tollen geographischen Eindruck ...

Das funktioniert z. B. über ein Add-on in Mozilla's Firefox, wie etwa FxIF. Geht wunderbar.
Aber auch für Windows Explorer gibt es diverse Freeware im Web, z. B. Opanda. Einfach mal googeln ...

© alle Texte und Fotos: Jörg Reisinger / all texts and photos: Joerg Reisinger


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