Dienstag, 1. September 2009
Frankfurt – Singapur – Sydney
Jetzt geht’s los!
Abflug Frankfurt, 23:55 h.
Mit QANTAS via Singapur nach Sydney.
Und ja! Wir sind aufgeregt! Ganz ehrlich: ich mach mir fast in die
Hosen!
Aber
wichtiger ist das hier: Wir sind tief beeindruckt von den vielen,
vielen herzlichen Verabschiedungen von unseren Freunden und Bekannten! Das
ist nicht selbstverständlich und hat uns sehr gefreut. Vielen
Dank!
5 Jahre schwirrte diese Idee in
unseren Köpfen umher ... jetzt ist der Tag der
Wahrheit!
Oh Mann, ist die Haustür zu? Das Licht aus? Zu spät
jetzt ...
Aufregung, Neugier für das Kommende stecken in uns ... aber
auch Wehmut, ohne
unseren Hund zu reisen. Ja, das müssen wir wohl auch erst mal
lernen in den
nächsten Tagen: bei den Ausflügen nicht als nach dem
Vierbeiner Ausschau zu
halten, das tägliche Leben ohne
Hund eben (aber hoffentlich nur auf Zeit!) ...
Für uns, die bisher meist nur durch Europa getuckert sind, ist das Kommende schon ein kleines Abenteuer. 3 Monate „on Tour“. Für manch andere wäre das sicher nur ein „pauschaler Wochenendausflug“. Aber wir sind auch keine Weltreisenden, wir haben nur eine kleine Auszeit ... wir müssen ja erst mal klein anfangen.
Nach rund 24 Stunden im Flieger
sollen wir in Sydney landen, wo wir die
folgenden 4 Tage verbringen. Zum Akklimatisieren, zum Erkunden der
Stadt – und
um einen ersten Eindruck von Australien und seinen Bewohnern zu
bekommen.
Dann geht’s weiter zum Ayers Rock – oder auch
Uluru, wie er heute wieder mehr
und mehr genannt wird. Den Ort Yulara am Ayers Rock werden wir nach 2 Tagen
wieder
verlassen, um nach einem weiteren Flug in Cairns, im tropischen
Nordosten am
Great Barrier Reef, einen Campingbus zu übernehmen.
Für mehr Infos hier klicken: Apollo
HiTop Camper
Mit dem geht es auf eigene Faust bis Mitte Oktober die Küste
runter, mit
Abstechern in diverse Nationalparks usw. Bis nach Melbourne an der
Südküste
Australiens.
Fortsetzung
vom 1. September…
Dank Árpád
waren wir zeitig am Flughafen. Pünktlich ist der Flieger in
Frankfurt
gestartet. Beeindruckend: Extrem viele junge Leute, so etwa im
Studentenalter,
unter den Reisenden. Man kommt ins Gespräch: viele machen
für ein Jahr
„Work & Travel“.
Mittwoch, 2. September 2009
… den Tag haben wir im
Prinzip in der Luft verbracht … und durch die
Zeitverschiebung hatte er
effektiv keine 24 Stunden. Dann ging’s ja …
Der Flug war erträglicher
als erwartet. Mit unseren Sitzplätzen hatten wir auch
Glück: zwei am
Fenster nebeneinander ganz weit hinten rechts. Fast beim Notausgang.
Und
unterwegs gab es ständig was zu Essen! Echt Hammer! Service
von QANTAS soweit
einwandfrei.
Kurzer
Zwischenstopp in
Singapur. Hier trennen sich die Wege der Reisenden: Wir werden mit
derselben
Maschine weiterfliegen nach Sydney. Andere steigen um nach Perth,
Melbourne,
Brisbane, Auckland …
Etwas mehr als eine Stunde
haben wir Aufenthalt. Da macht man sich mal frisch und putzt die
Zähne. Ein
paar Schritte im Terminal zum „Beine vertreten“,
kurz die Mails am „Free
Internet“-Desk gecheckt, schon geht es wieder zum Einchecken.
Apropos Einchecken: Da haben
wir uns vorher wegen dem Gepäck-Gewicht verrückt
gemacht. In Frankfurt +
Singapur waren plötzlich – entgegen der Angaben vor
Reisebeginn von 20 Kilo
Reise- und 7 Kilo Handgepäck – 23 Kilo erlaubt!
Für das Laptop, die schwere
Kameraausrüstung usw. hat sich im Prinzip kein Mensch
interessiert. Es wurde
durchleuchtet, aber nie gewogen oder gemessen. In Singapur stand sogar
ein
Schild mit dem Hinweis, dass ein Laptop zusätzlich zum
sonstigen Handgepäck
mitgeführt werden darf.
Donnerstag, 3. September 2009
Sydney
Morgens um kurz nach 5 Uhr
Ortszeit (= 21 Uhr MESZ) nach weiteren rund sechs Stunden im Flieger
sicher
gelandet. Einmal den Reisepass und etliche Male die
Einreiseerklärung
vorgezeigt, in der man bestätigt, nichts dabei zu haben und
auch mit nichts in
Berührung gekommen zu sein, das Australien irgendwie Schaden
könnte. Z. B.
Hundefutter … ja, Hundefutter! Wir und Hundefutter
… tststs.
Lief aber
alles doch ganz
flott, und das Gepäck hat auch den Weg zu uns gefunden. Gleich
zum Taxi-Stand
und von einem überaus gesprächigen Taxi-Fahrer ab ins
Hotel bringen lassen. Dev
sein Name. Gleich ein positives Erlebnis: Die Fahrt hätte AUS
$51.20 kosten
sollen (ungefähr der Preis, der auch im Reiseführer
genannt wurde). Ich hatte
als Neuankömmling nur nen 100er und nen 50er dabei.
„Der Fünfziger reicht“,
meinte er. Ok, die Fahrt war insgesamt kein Schnäppchen, aber
dennoch war ich
in meiner Müdigkeit ziemlich überrascht.
Caution – Wet Floor ...
Im
Hotel
– der Travelodge
Wynyard in der zentral gelegenen York Street – haben wir uns
erst mal aufs Ohr
gehauen … und länger geschlafen als geplant:
nämlich bis mittags um 1! Als wir
wach wurden, hat es in Strömen geregnet. Hey, wir sind in
Australien, da scheint doch immer die Sonne?! Nagut, ist jetzt zwar
blöd, aber was soll’s … Nach
einer Dusche (im Hotel – nicht draußen) nebenan im
Starbuck’s spääät
gefrühstückt.
Alternativprogramm zum Sightseeing war angesagt: Wie wär's mit dem
Sydney Aquarium. Zu
Fuß nur 10
Minuten entfernt. Ok, passt! Dort haben wir uns dann den ganzen
Nachmittag zwischen
Anemonenfischen,
Seepferdchen, Rochen und Haien herumgetrieben. Absolut sehenswert!
Sydney Aquraium mit einem Dugong und zwei Nixen
Heinrich der Hai ...
Findet Nemo ...
Am frühen Abend hat der
Regengott
Feierabend gemacht und wir sind entlang des Kais und durch ein paar
Straßen zum
Sydney Opera House laufen. Der erste Eindruck der Stadt: für
eine Großstadt
ziemlich sauber und ordentlich, überhaupt nicht den Touch
eines „Molochs“. Es
wirkt alles so „aufgeräumt“. An fast jeder
Ecke Bars und Lounges. Super trendy
im Look. Die Gäste meist ziemlich gut gekleidet …
war also für uns im
Traveller-Outfit leider nichts. Gegen 18 Uhr wurde es schon dunkel. Ok,
hier
ist Spätwinter. Am Fährhafen Circular Quay noch
Fish’n'Chips gegessen, für $11
eine Riesen-Portion, von der wir beide satt wurden. Der Preis war ok.
Aber insgesamt ist das
Preisniveau in Sydney wohl recht hoch, ist immer wieder zu lesen. Wir
haben es auch
schon am eigenen Leib erfahren: eine große Flasche Wasser
kostet mal eben $5
(rund 2,90 Euro). Aber Sydney ist ja nicht überall
…
Circular Quay ...
Ein Dank noch an
Jutta: So ist Jule doch noch mit auf Reisen gegangen ... ;-)
Die schon von Zuhause aus organisierte australische SIM-Karte für unser „deutsches Handy“ funktioniert auch einwandfrei, zumindest hier in der Großstadt. Wir haben sie über MojoKnows
bestellt und funken im Netz von Virgin Mobile. Die wollen wir
eigentlich nur für Inlandsgespräche nutzen. Da wird schon mal
bei einem Campingplatz oder Touranbieter anzurufen sein. (Nachtrag:
Netzabdeckung an der Ostküste ist akzeptabel, Verbindungspreise
gehen so.)
Außerdem besorgen wir uns noch eine Telefonkarte: z. B. eine „Super Buzz Calling Card“
für $20, gibt es an vielen Kiosks. (Nachtrag: Das reicht eine
Ewigkeit für Auslandsgespräche!) Ist zwar umständlich,
die endlosen Reihen an Nummern einzugeben, aber günstig.
Noch ein Nachtrag: In Zukunft für Handy und Mobiles Internet nur noch TELSTRA (sowas wie die „australische Telekom“).
Ist zwar nicht die günstigste Lösung, bietet aber definitv
die beste Netzabdeckung landesweit. Bieten auch viele Prepaid-Angebote.
Freitag, 4. September 2009
Sydney
Sightseeing satt heute!
Den Jetlag haben wir ganz gut
überstanden. Und haben morgens um 10 Uhr bei strahlendem
Sonnenschein und
„Kurze Hosen“-Wetter mit dem Sydney Wildlife Center
am Darling Harbour mit dem
heutigen Programm begonnen. (Wir haben am Tag zuvor nämlich
ein günstigeres
Kombiticket für Aquarium und Wildlife Center gekauft.) Hier
die ersten
lebendigen(!) Koalas und Kängurus gesehen. Und Riesenspinnen
… bäh! Sowie das
erste Mal im Leben eine Schlange angefasst … ist echt wie ne
Handtasche. ;-)
Die ersten Kängus ...
Kuschel-Koala ...
Im Butterfly-Garden ...
Nach dem ausführlichen
Besuch
dort ging es weiter entlang des Darling Harbour bis zur
Fährstation Pyrmont
Station. Sind mit der Fähre dann bis zum Circular Quay in der
Nähe des Sydney Opera
House geschippert. Das war eine kleine Stadtbesichtung vom Wasser aus.
Und es ging genau unter
der berühmten Harbour Bridge hindurch.
Vom Circular
Quay zu Fuß durch den vor
Jahren wieder hergerichteten Stadtteil The Rocks, der im Prinzip
zwischen
Circular Quay und Darling Harbour liegt und von wo aus die Harbour
Bridge über
das Meer führt. Nette Geschäfte in diesem Bezirk.
Übrigens, wenn jemand von den
Damen gerne diese australischen Schuhe von UGG hätte
– bitte
schön: Hier
im Schlussverkauf für unter $90. Das sind keine 60 Euro (Stand 9/2009).
Vorbild
für die UGGs sind einfache Lammfell-Schuhe, die von
den Schafscherern bei der Ausübung ihrer
Tätigkeit
getragen werden. Und die ersten Modelle für den „Normalverbraucher“ erschienen schon in den 1970er Jahren, und zwar in der
australischen Surf-Szene: für warme Füße nach dem Surfen.
Am Darling Harbour ...
Mit der Fähre unterwegs ...
Sydney Opera House ...
Australia ...
Future Life Saver ... hihi!
Durch The Rocks sind wir weiter ein Stück auf
die Harbour Bridge. Von dort hat es nämlich einen weiteren
guten Blick auf die
Skyline und das Sydney Opera House. Zurück durch eine der
Hauptgeschäftsstraßen
(George Street) im Freitagnachmittag-Menschentrubel immer weiter
Richtung Downtown.
Hier war es dann auch irgendwann vorbei mit dem besonderen Feeling: man
fühlte
sich mehr und mehr in einer richtigen Großstadt. Nach einer
Weile haben wir endlich
einen etwas größeren Supermarkt gefunden und uns mit
(hier günstigeren)
Getränken etc. ausgestattet. Dann endlich zurück
Richtung
Hotel durch die York Street.
Unter der Harbour Bridge ...
Und auf dem Weg doch tatsächlich
einen Ski- und
Snowboardladen gesehen! Hier mitten in Sydney, wo es weit und breit
fast keinen
Schnee gibt …
Nach über acht Stunden auf
den Beinen war es für heute genug mit Herumlaufen! Die Dusche
hat richtig gut
getan.
Eigentlich wollten wir ja auch auf
die Harbour Bridge klettern, da werden Touren angeboten. Leider
für viel Geld, rund $180 sind zu berappen. Für Bettinas Angst
vor der Höhe zu viel. Und als ich gelesen habe, dass keine Kamera
mit raufgenommen werden darf, war die Sache diesmal für mich auch
erledigt. Aber man soll niemals nie sagen ...
Samstag, 5. September 2009
Sydney
Nachdem wir
am Morgen vergeblich versucht haben, in der State Library mal die E-Mails zu
checken, sind
wir in den daneben liegenden Royal Botanic Garden. Ok, E-Mails checken
ging da zwar auch nicht. Aber dafür saß gleich in den ersten
Büschen eine fette Spinne in ihrem
Netz … war allerdings auch die einzige, die wir dort
gesehen
haben. Neben den
Pflanzen, die in einem botanischen Garten eigentlich im Vordergrund
stehen
sollten, waren die ganzen Vögel dort viel spannender.
Papageien, Kakadus, die
sich einem auf die Schulter setzen. Ein so’n blöder
Kakadu beißt mich auch
gleich mal in den Finger … also: Aufpassen! Auch noch nie
gesehen: In den
Bäumen hingen Tausende von Flughunden (Flying Foxes), im
Prinzip riesige
Fledermäuse.
Vom Royal Botanic Garden gelangt
man auch zum Sydney Opera House, das wir nun mal näher
angeschaut haben. Das
Dach, welches auf Bildern immer so glänzend erscheint, ist nur
gekachelt. Aus
der Nähe eher eine Enttäuschung. Aber so nah muss man
ja nicht rangehen …
Anschließend ein Snack im
Viertel The Rocks und schnell noch mal zum Circular Quay geflitzt, um
eine
nachmittägliche, einstündige Hafenrundfahrt zu
machen. Weitere tolle Eindrücke
diesmal von der Wasserseite aus. Unzählige Buchten mit z. T.
erstklassigen
Wohngebieten … und auch „erstklassigen“ Preisen.
Witziges am Rande: Bettina bestellt an einer Bude auf Englisch was zu essen, in akzentfreiem Deutsch kommt die Antwort: „Mit oder ohne Senf?“ Aha, ein deutsches Mädel, macht ein Jahr Work & Travel.
Auf dem Rückweg wieder
durch den Royal Botanic Garden, um den Start der Flying Foxes in der
Dämmerung
anzuschauen, welche auch schon wieder kurz bevorstand. Aber die
eintretende
Dämmerung war den Viechern doch ziemlich egal … und
es flogen nur wenige durch die
Luft. Dafür haben wir noch mal Spaß mit den
Papageien (bzw. Lorikeets) und Kakadus gehabt.
Sonntag, 6. September 2009
Sydney
Die letzte Nacht war unruhig:
ein paar junge australische Mädels haben die Nacht zum Tag
gemacht und in den
Nachbarzimmern recht lautstark gefeiert. Wochenende eben …
aber jetzt sind sie
wieder weg. Das ist hier übrigens so üblich, dass sich die
jungen Leute vom Land die Wochenenden in der Stadt vertreiben. Und es
dabei ordenlich krachen lassen.
In Sachen
Besichtigung haben
wir uns heute einfach Tickets für den „Bondi
Explorer“ gekauft. Der Bondi
Explorer fährt einen rund 2-stündigen Rundkurs bis
hinaus zum bekannten Bondi
Beach, hält an 19 Stationen und es kann an jeder aus- oder
wieder eingestiegen
werden, Hop-on Hop-off eben. Dabei durchquert er auch ein paar sehr nette Vororte
Sydney’s mit ziemlich
feinen Wohngelegenheiten. Vom alten, viktorianischen Stil bis hin zu
ganz
modernen Bauten, die eher an ein Boot oder Raumschiff erinnern als an
ein
Einfamilienhäuschen.
Das
Stück zwischen Bondi
Beach und Bronte Beach sind wir den Costal Walk entlanggelaufen. Ca. 1
Stunde,
schön an der felsigen Küste, immer mit Meerblick. Die
Strände hier sind eher Buchten und meist
nur ein paar hundert Meter lang. Das Wasser hatte rund 20° C,
sah ziemlich
sauber aus. Und wir haben den Pazifik, genauer gesagt die Tasman Sea an den Füßen
gespürt.
„Famous Bondi Beach“ ...
Heute haben
wir auch zum ersten
Mal wieder mehr als nur 2 Hunde am Tag gesehen. Anscheinend haben die
heute
alle Auslauf gehabt. Im Allgemeinen sind Hunde hier aber wohl nicht
besonders
beliebt: sehr viele Orte, an denen Hundeverbot besteht. An
Stränden sowieso. Bei
Zuwiderhandlungen Geldstrafen bis zu $200!
Die Route des Bondi Explorer ...
Den Abend
lassen wir mit
einem letzten Spaziergang am Darling Harbour ausklingen. Morgen geht es
früh
raus, denn wir müssen zeitig am Flughafen sein. Ein Airport
Shuttle Service
soll uns hinbringen. Dann ist die erste Station schon Geschichte.
Sydney war
höchst interessant,
aber jetzt freuen wir uns auch auf etwas mehr Ruhe. Das Hotel ist zwar
für Sightseeing
absolut top gelegen, das Zimmer ist auch wirklich nett. Aber es ist
drumherum
verdammt laut, trotz dass wir im 10. Stock wohnen. Auch nachts ist hier
keine
Ruhe. Eben doch eine echte Großstadt.
Montag, 7. September 2009
Sydney – Ayers Rock Resort/Yulara
Zeitig mussten wir aufstehen,
da uns der Airport-Shuttle schon um halb 7 abgeholt hat. Das lief alles
ganz
reibungslos, genauso wie der Flug zum Ayers Rock Resort/Yulara.
Gefrühstückt haben
wir kurzerhand am Flughafen – bei Gloria Jeans Coffees. War
lecker und der Gutschein ist aufgebraucht, liebe Ihls …
Mittags
sind
wir mitten im
Outback angekommen. Das Ayers Rock Resort/Yulara ist nur eine
Ansammlung von kleinen
Hotels inmitten von Nichts. Alles ganz beschaulich gebaut, eigentlich
ein riesiger weiter Kreisverkehr, keine hohen Gebäude.
In 10 Minuten ist man durchs „Zentrum“ gelaufen. Wir wohnen im The Lost Camel
– Das
verlorene Camel. Aber so verloren ist das hier gar nicht: In den – ziemlich kalten – Pool
kann man
fast vom Zimmer aus reinspringen.
Für
den Uluru–Kata Tjuta
Nationalpark (auch: Ayers Rock Nationalpark) wird ein Ticket
benötigt, welches 3 Tage den Zutritt gestattet.
Der Eintritt wird auch ganz streng kontrolliert. Wir haben es gleich
heute genutzt und sind mit einem Bus zum Sonnenuntergang an
einen ganz guten Aussichtspunkt gefahren. Da gibt es dann Wein und
sonstige feine
Getränke dazu – im Preis für diese Tour
inklusive. Ok, ziemlich touristisch, aber auf die Schnelle heute erst mal die beste Möglichkeit, hierher zu kommen. Wir
waren längst nicht die
Einzigen dort … doch es hat ja Platz. Beeindruckend, wie
sich
die Farben dieses
roten Felsens in der letzten Stunde des Tages verändern. Und
plötzlich,
wenn dann der
Schatten da ist, wirkt er ganz grau und fahl. Mal schauen, wie meine Fotos
geworden sind
…
Dieses
Outback ist irre. Auf den ersten Blick sieht alles gleich aus: roter Sand, ein paar Bäume und viele,
viele Büsche.
Aber man soll es ja nicht beim ersten Blick lassen. Orientierung für unsereiner fast nicht möglich. Man
meint, der Felsen ist nur 4
oder 5 Kilometer vom Resort entfernt, wenn man ihn so sieht. Doch es
sind mit
dem Auto runde 15! Die karge Pflanzenwelt ist momentan sogar recht
grün,
denn in letzter Zeit hat es für hiesige Verhältnisse
recht viel geregnet,
worüber man hier natürlich glücklich ist.
Hotel The Lost Camel mit Pool ...
Sunset View ...
Dienstag, 8. September 2009
Rund
um den Ayers Rock/Uluru
Da es ein bisschen
umständlich – und z. T. auch recht kostenintensiv
– ist, um zum Uluru/Ayers
Rock direkt oder zu den etwas weiter entfernten Kata Tjutas/Olgas zu
kommen,
haben wir uns heute kurzerhand für 2 Tage ein Auto gemietet.
Das kostet
unwesentlich mehr, aber wir sind deutlich flexibler. Außerdem
ist es eine gute
Gelegenheit, auf den hier recht leeren Straßen das
Linksfahren zu üben. Geht
schon …
Unser Tagesziel war
eine
Wanderung rund um den Uluru – und die haben wir auch locker
geschafft. Rund 8
km ist der Weg lang. Etwa 2,5 Stunden hat es gedauert. Temperaturen ca.
25° C im
Schatten. Das war gut auszuhalten. Kaum jemand ist uns auf dem sogenannten Base Walk begegnet.
Dafür haben wir umso mehr Eindrücke gewonnen
… Wir haben bewusst darauf
verzichtet, den Felsen zu besteigen, da es der Wunsch der Ureinwohner
ist,
unter dessen Mitaufsicht der Nationalpark steht. Ebenso befinden sich
an vielen
Stellen am Uluru heilige Stätten der Aboriginals, an denen das
Fotografieren
untersagt ist. Ich habe mich brav dran gehalten! Es gab trotzdem noch
immer
genug festzuhalten.
Alles rot ...
Noch was zu den $25 für die drei Tage Eintritt im
Nationalpark:
$25 sind eigentlich nicht viel für das, was einem die Natur
hier
bietet. Ein Teil davon soll sogar den Aboriginals zugute kommen, welche
hier ein Cultural Center betreiben, in welchem es einiges über
ihre
Kultur zu erfahren gibt. Naja ... $25 für dre Tage ... wenn man bedenkt, das eine
1-stündige Hafenrundfahrt in Sydney $32 kostet ...
Zum Sonnenuntergang sind wir
geradewegs noch mal
hingefahren … heute war das Licht noch besser! Und
anschließend sind wir einem
Tipp gefolgt, den uns gestern der Busfahrer gegeben hat: Zum BBQ ins
Outback
Pioneer Hotel. Da wird ein Stück Fleisch gekauft, auf einen
der Grills
geschmissen … und dazu gibt es Salate etc. nach dem Motto
„All you can eat“. Wir
haben uns für einen „Aussie-Burger“
entschieden. Das war lecker! Für
Känguru-Spieße, Emu- oder
Krokodil-Würstchen ist die Zeit noch nicht reif
gewesen.
Auf dem Heimweg noch den
Sternenhimmel bestaunt … und eine Sternschnuppe
gesehen. So ein klarer Himmel! Das ist schon irgendwie anders hier
… da gibt es halt keine „Lichtverschmutzung“.
Mittwoch, 9. September 2009
Ausflug
in die Olgas/Kata Tjutas
Wow! Mehr kann ich nicht sagen!
Heute haben wir die Olgas/Kata
Tjutas besucht. Noch beeindruckender als der Uluru gestern! Mit
dem
Auto rund 50 km vom Ayers Rock Resort/Yulara entfernt gibt es dort zwei
offizielle Wanderrouten.
Wir haben die längere gewählt: Valley of the Winds.
Wirklich windig war es nur
kurz, dafür die meiste Zeit umso wärmer. Denn auch
heute strahlt die Sonne
wieder von einem tiefblauen Himmel. Zum Glück sind wir zeitig
los, da mussten
wir nicht durch die Mittagshitze von rund 30° C heute stapfen.
Zumal die
Wanderung teilweise auch wirklich anspruchsvoll war. Gut 3,5 Stunden
waren wir
unterwegs.
Die Kata Tjutas sind rund 32
große Felsen, die plötzlich aus der Ebene
emporragen. In den Tälern dazwischen
gibt es erfreulich viel Grün. Und eine interessante Vogelwelt:
eine Art
Zebrafinken, die wir nur im Käfig kennen, schwirrt da
massenhaft umher.
Im Valley of the Winds ...
Gegen 15 Uhr
waren wir
zurück. Eben haben wir uns schon am Hotelpool erfrischt
– und ich schreibe
jetzt den Tagesbericht. Heute wird bestimmt nicht mehr viel passieren,
außer
ein leckeres Abendessen zu genießen und von einer dem Hotel
nahegelegenen
Sanddüne (dem Imalunga Viewing Point) den Sonnenuntergang anzuschauen. Der ist
nämlich auch schon wieder
bald, da hier die Sonne zurzeit gegen 18:40 Uhr verschwindet. So um
halb 10
abends werden hier sowieso die Bürgersteige hochgeklappt.
Morgen geht es mit dem
Flieger nach Cairns am Great Barrier Reef weiter, dann sind wir im tropischen Nordosten. Wo wir am Freitag den
Campingbus übernehmen werden. Dann machen wir erst mal eine
kleine
Erholungspause.
Donnerstag, 10. September 2009
Ayers
Rock Resort/Yulara – Cairns
Rund 3 Stunden
hat der
Flug von Yulara nach Cairns gedauert – zweieinhalb davon ging es nur über
rote Erde. Tiefstes Outback
und Buschland. Ab und zu ein Häuschen oder eine rote Piste zu erkennen.
In Cairns
hat uns die
tropisch feuchte Luft fast umgehauen, als wir aus dem Flieger sind.
Waschküche!
Der Shuttle-Transfer ins Hotel hat auch bestens funktioniert. Das Hotel
heißt
Bay Village Tropical Retreat – und ist superschön!
Ein kleiner Pool in der Mitte,
unser Zimmer lag direkt daneben. Der Garten angelegt wie ein kleiner
Dschungel,
und das mitten in der Stadt.
In Flieger, Shuttle und Hotel war mit uns ein junges Paar aus
Deutschland. 3,5 Wochen sind sie in Australien unterwegs. Boah, was die
sich alles anschauen. Programm non-stop! Hechten von Ort zu Ort, haben
teilweise die Guides schon von Zuhause aus vorgebucht. Ok, sie sehen viel.
Aber „Reisen“ nenn' ich das nicht mehr.
Bay Village Tropical Retreat in Cairns ...
Als
wir gegen 18 Uhr ankamen,
brach schon die Dämmerung herein. Kurz eingecheckt und gleich
auf
den Weg ins
nahegelegene Zentrum von Cairns, über die Esplanade am Strand
entlang. Sehr
beruhigend: Warnschilder vor Salzwasser-Krokodilen! Dafür gab
es
gleich hinter
dem Strand mitten in der Stadt die „Lagoon“: ein
großes, rundherum frei
zugängliches und vor allem kostenloses Schwimmbad mit
künstlichem Sandstrand.
Könnte man am Schwanenteich in Gießen auch gut machen … Die
Nightmarktes haben wir übrigens auch besucht (Interessanter
Tipp,
Theresa!).
Kurz vor dem
Schlafen gehen
sind wir noch schnell in den Hotel-Pool gehopst, eine coole Sache zum
Abschluss
des Tages.
Freitag, 11. September 2009
Cairns – Port Douglas
Camper-Time! Heute Morgen haben wir den
Apollo HiTop Camper übernommen. Das lief alles ganz
problemlos. Die Übergabe
hat ein junger Franzose mit uns durchgeführt. Franzosen im
Studentenalter haben
wir hier schon recht viele getroffen. Ganz interessant.
Der HiTop
Camper ist ganz ok,
aber doch nichts gegen unseren Bus zuhause. Simon, wenn du das hier
liest: der
HiTop ist wirklich ein „Rammelkarren“ …
Aber wir dürfen uns nicht beschweren: er
ist erst drei Monate alt, hat rund 11.600 km auf der Uhr und steht soweit fein
da. Alles blitzblank sauber.
Aber die Ausstattung ist – sagen wir mal –
gewöhnungsbedürftig. Dennoch ist er
wohl mit das beliebteste Modell, wenn man bedenkt, wie viele davon wir
schon
gesehen haben.
Gut, dass wir keine Koffer, sondern flexible Reisetaschen für
unser Gepäck benutzen. Die werden ziemlich leer geräumt
und dann irgendwo in einer Ecke verstaut. Einen Koffer würde
man morgens vom Sitz aufs Bett hinten und abends wieder retour
räumen müssen – der wäre die meiste Zeit nur im Weg.
Auch die eigenen Schlafsäcke mitzunehmen, war eine gute
Entscheidung. Die mit dem Camper gelieferten Decken und
Schlafsäcke sind zwar frisch gewaschen, aber ziemlich dünn
und auch schon älter. Die werden wir in kühleren Nächten
noch mit drüberlegen, dafür sind sie ok.
Also: Definitiv unsere Empfehlung für flexible Reisetaschen und eigene Schlafsäcke auf so einer Reise!
Für VW-Bus-Fans ist das hier auch oft ein Augenschmaus: hier
fahren so manche
alte Bullis rum. Vor allem vom Typ T2. Ein paar hab ich schon
fotografiert.
Mit
dem Camper ging es dann
gleich zum Einkaufen! Lebensmittelvorräte usw. für
die
nächsten Tage holen. Das
macht man hier u. a. bei Woolworths. Oder auch Coles. Gleich haben wir
gelernt, dass die meistens auch eine Tankstelle mit günstigeren
Preisen dabei haben. Obendrauf gibt es noch ein Rabattsystem: Kauft man
im Supermarkt für einen bestimmten Betrag ein, gibt's einen
Bonus-Bon, der an der Tanke eingelöst wird, und der Literpreis
beim Sprit reduziert sich um ein paar Cent.
Anstatt in Cairns
zu
bleiben, wie wir es zunächst geplant hatten, sind wir doch
gleich
rauf nach
Port Douglas gefahren. Wir waren auch echt ein wenig ungeduldig und
wollten Straßen und Verkehr kennenlernen. Zum Glück
lief alles recht entspannt und linksfahren ist gar nicht so schwer. Am
besten, man rollt einfach mit dem Verkehr mit. Nur Blinker und
Scheibenwischer hab ich ab und zu verwechselt, die sind nämlich
seitenvertauscht – hihi! ... Komisch wird es, wenn
mal keine anderen Autos drumherum sind und man an eine Kreuzung kommt:
Sind andere Autos da, orientiert man sich automatisch an denen. Ist man
alleine, kommt man kurz ins Überlegen, auf welche Spur jetzt
abgebogen wird ...
Die Fahrt auf der schmalen, kurvigen
Küstenstraße war schon beeindruckend: da sieht man Strände, wie aus dem
Katalog! Und kaum
ein Mensch weit und breit. Ok, an vielen ist sowieso Baden verboten. Wegen
Krokodilgefahr oder giftiger Quallen. Gegen Quallen-Verletzungen hilft
zunächst Essig, der ist hier an vielen Strandübergängen deponiert.
Gegen
Krokodile ...? Keine Ahnung.
Gleich ein paar Kilometer nördlich von Cairns sieht's so aus ...
Port Douglas
ist ein kleines und
relativ ruhiges Küstenörtchen. Hier stehen wir jetzt
auf
einem kleinen
Campingplatz, dem Tropic Breeze Van Park, unter Palmen und noch viel mehr hübschem Grünzeug. Allerdings stehen die Mobile hier
recht eng beieinander, das ist nicht ganz so fein, aber schon mal ok.
(Wie wir noch lernen sollen, ist das aber der recht verbreitete „Australian Way of Caravaning“.) Der Strand ist nur drei Minuten entfernt –
und traumhaft schön. Das Wasser hat Badenwannentemperatur.
Baden
ist hier
erlaubt und per Lifeguard überwacht, da der Strand durch Netze
vor
Quallen geschützt ist. Krokodilgefahr
besteht hier wohl weniger. Das hängt auch mit den
Zuflüssen
von Landseite aus
zusammen, wie wir heute gelernt haben. Hier gibt es nämlich keinen.
Wir haben
jetzt abends um halb 9,
es ist schon über zwei Stunden finster und immer noch
schwülwarm, um die 25° C.
Neben uns sind eben zwei Jungs aus Nürnberg angekommen, sie
waren die letzten
Tage am Cape Tribulation oben, noch ca. eine Autostunde weiter
nördlich, Heute
waren sie mit auf einem Ausflugsboot am Great Barrier Reef zum Tauchen
bzw.
Schnorcheln. Sie sind noch total begeistert. Bei uns steht das auch die
nächsten
Tage auf dem Plan … aber für morgen ist erst mal
Pause angesagt. Und der Strand liegt ja fast vor der „Haus...“, ähhh... „Bustüre“.
Samstag, 12. September 2009
Port
Douglas
Trotz der warmen Temperaturen
von rund 23° C heut Nacht haben wir überraschend gut
geschlafen. Zum Glück hat
der Camper – entgegen der Beschreibung – an allen
Fenstern Moskitonetze. Da war
für gute Durchlüftung gesorgt, weil auch immer etwas
Wind ging.
Mit Sonnenaufgang wurden wir von
einem gewaltigen Vogelgezwitscher geweckt. Papageien bzw. Lorikeets in ganzen
Schwärmen. Und Kookaburra's, die Laute
von sich
geben, welche sich wie ein Lachen anhören. Ist schon klasse,
wie anders hier
die Natur ist!
Nunja, und
nach 10 Tagen auf
Reisen war heute auch erstmals „große
Wäsche“ angesagt. Zum Glück hat es hier
Waschmaschinen.
Als wir von unserem Rundgang zum Hafen und durch die kleine Stadt
zurück waren,
war alles schon wieder trocken.
Den
Nachmittag haben wir am
Strand verbracht und das warme Wasser genossen. Es waren sogar richtige
Wellen
heut.
Am Abend flog
ein Kookaburra-Pärchen (so was wie der australische
Nationalvogel, bei uns auch „Lachender Hans“ genannt) hier am
Campingplatz umher. Die waren natürlich bei allen
auswärtigen Campinggästen ein
heiß begehrtes Fotomotiv. Denn so oft sieht man sie wohl auch
nicht. Man hört sie eher.
Zwei lachende Häns'chen ...
Jetzt
ist’s halb 7 abends … und
schon wieder fast finster. Morgen fahren wir weiter nach Norden, rund
80 km.
Cape Tribulation ist das Ziel. Von dort wollen wir dann am Montag auf
einem
Boot mitfahren, raus zum Great Barrier Reef. Mal schauen, ob alles klappt.
Sonntag, 13. September 2009
Port
Douglas – Cape Tribulation
Wie geplant
sind wir heute
nach Cape Tribulation gefahren. Gleich nach der
Fährüberfahrt
über den Daintree
River fängt der „Urwald“ an, das ist der
Daintree
National Park. Die Straße wird schmal und windet sich durch
dichten Regenwald. Die Schilder warnen vor querenden Kasuaren, das sind
große Laufvögel,
denen man besser nicht zu Nahe kommt. Ständig werden Floodways
durchquert, die
jetzt trocken sind, in denen während der Regenzeit das Wasser
jedoch bis zu
einem Meter hoch und mehr steht – oder besser:
fließt.
Darum hat hier jeder an
seinem dicken 4WD-Truck auch einen Schnorchel. Das ist hier keine Show
… Und ab Cape Tribulation ist die Straße nicht mal
mehr
befestigt. Nur noch Schotter – wie alle Nebenstraßen sowieso
hier
oben.
Dort oben haben wir zum Camping in PKs
Jungle Village eingecheckt. Eine Ansammlung kleiner
Häuschen zum Mieten und
weniger Stellplätze (ohne Strom). Das Handy hat
übrigens schon seit dem
Daintree River nicht mehr funktioniert. In PKs Jungle Village ist der
Name
Programm: Man ist halt einfach im Regenwald, und es ist
schwül. Zumindest für
uns Mitteleuropäer, die Einheimischen sehen das ganz anders zu
dieser
Jahreszeit. Einer hat zu mir gemeint, wir sollen mal im Januar wiederkommen – daaa ist es schwül ...
Before – After ...
Wenige Meter vom Village
entfernt, durch einen zurzeit trockenen Mangrovenhain hindurch, lag
auch schon
wieder der Strand. Warmes Wasser, seicht fällt der Strand ab
und man kann weit
hineinlaufen, extrem feiner Sand, Palmen und Kokosnüsse. So
langsam gewöhnt man
sich dran.
Kasuare wie auf dem Schild oben haben wir keine gesehen, aber dafür
wieder
Kakadus und Lorikeets. Die sind sowieso deutlich freundlicher, wenn auch lauter.
Achja, Schlangen und eklige Spinnen blieben uns bislang zum
Glück
auch
verborgen.
Montag, 14. September 2009
Cape
Tribulation – Great Barrier Reef/Mackay Reef – Wonga Beach
Sehr zeitig sind wir raus, da
wir für heute eine Tour zum Great Barrier Reef gebucht haben,
die schon früh
losging. Zum Schnorcheln. Als einzige Möglichkeit blieb uns
die Mitfahrt mit
einem ziemlich schnellen Motorboot von Ocean Safari Adventure. Der uns
von den Jungs aus Nürnberg empfohlene Rum Runner, ein Katamaran, hatte technische Probleme und
fiel aus.
Unterm Strich egal, da beide dasselbe Riff ansteuern: das Mackay Reef.
Und
beide bieten rund zwei Stunden Schnorchelzeit.
Die Fahrt war wie eine kleine
Achterbahn, ganz schön wellig und flott! Ein kappe halbe
Stunde. Noch eine
kurze Einweisung sowie der deutlich Hinweis, nicht die Sandbank zu
betreten und
nichts anzufassen. Sowie mit den Flossen aufzupassen, dass man nichts
von den
Korallen abbricht. Denn teilweise ist – je nach Gezeitenstand
– das Wasser nur
ein paar Zentimeter tief und man kann da schon gar nicht mehr gescheit schwimmen.
Ab
ins Wasser, und mit der Taucherbrille reingeschaut ... irre! Eine
andere Welt! Bunte Fische von groß bis klein, Korallen
in allen Farben
und Formen. Sogar zwei Wasserschildkröten haben wir gesehen,
was wohl wirklich
selten sein soll. Schade, dass meine Kamera nicht wasserdicht ist ...
Meine Empfehlung für die Zukunft: kleine wasserdichte Kamera oder
ein Plastikbeutel von ewa-marine.
„The Pool is open“ hat er gesagt ...
Ein Teilnehmer der rund 20
Mitfahrer war gestern schon mit
dort, und hat sie verpasst, die Water-Turtles. Heute war er wieder am falschen Ende des
Riffs – und
hinterher entsprechend geknickt.
Rochen sind
uns auch begegnet,
aber zum Glück keine Haie. Die kleineren und wenig
gefährlichen Riffhaie kommen
wohl öfter vor … zumindest öfter als
Schildkröten. Trotzdem, die muss man nicht
in Natura sehen. Alles in allem war das schon wieder ein echtes Highlight
heute!
Gegen
13 Uhr waren wir retour
und haben direkt die Rückfahrt rund 50 km gen Süden
angegangen. Jetzt sind wir
am Pinnacle Village Camping in Wonga Beach, auch wieder direkt an einem
Strand. Mit
schickem
Pool und wieder mit Strom. Und was hier schon wieder an
Laufvögeln
herumläuft! Zum Beispiel ein ganzer Schwung Pfaue, von denen
ein
paar eben gleich mal unseren Tisch inspiziert haben. Nettes
Schauspiel ...
Morgen wollen wir
durch den
bergigen Regenwald hinter Cairns in die Atherton Tablelands. Mal
schauen,
was uns dort erwartet.
Ursprünglich hatten wir mal Kuranda auf dem Plan. Aber das soll
total touristisch sein. Die junge Dame im Hotel in Cairns hat uns eher von
abgeraten. Drum lassen wir's.
Vielen Dank
übrigens für die vielen
positiven Rückmeldungen zu den ersten Seiten des Berichts per E-Mail, die ich aber nicht alle
einzeln beantworten kann. Hat mich aber sehr, sehr gefreut!
Und nein, ich investiere gar nicht so viel Zeit hier rein. Einen kurzen
Tagesbericht schreibe ich sowieso, sonst vergisst man zu schnell, wo
man überall war. Und Fotos ... die mach ich doch sowieso.
Dienstag, 15. September 2009
Wonga
Beach – Milla Milla
Auf dem Weg in die Atherton Tablelands
haben wir als Erstes an der Mossman Gorge Halt gemacht. Hier läuft man
durch ein
Stück Regenwald, durch welches auch ein kleiner Fluss
über felsige Kaskaden den
Berg runter fließt. An einer Stelle kann man sogar im klaren,
kalten Wasser
baden. Inmitten nicht gerade kleiner Fische.
Als wir auf
den Highway (hört
sich toll an, ist aber nur eine schlechte Landstraße) Richtung Atherton
abbogen, ging es auch schon mächtig bergauf. Serpentine an Serpentine, quer durch
den Regenwald.
Das waren mal eben 800 - 1000 Höhenmeter. Oben abgekommen wurde es wieder ziemlich flach und weite Ebenen taten
sich auf.
Hier herrscht viel Viehzucht vor. Zum Teil fuhren wir kilometerlang
durch
verbrannte Wälder. Muss hier mächtig gebrutzelt haben
… Einen Zwischenstopp
haben wir in Mareeba eingelegt. Eigentlich nur ein kleiner Ort mit
einer
Hauptstraße, an der sich die Geschäfte reihen. Das
Ganze hatte für uns so einen Touch
von Wildem Westen.
Weiter ging
die Fahrt nach
Atherton. Regenwald und freie Hochebene wechselten sich dabei stetig
ab.
Atherton war schon etwas größer, aber im Prinzip
genauso wie Mareeba. Darum
sind wir gleich weiter Richtung Yungaburra und Lake Eacham. Dieser
kleine See
inmitten des Regenwaldes bietet einen Rundwanderweg, den wir gegangen
sind.
Baden ist hier auch erlaubt, Wasserschildkröten sind die
Plantschkameraden. Ständig haben wir die Bäume nach 'ner Python oder nach Spinnen abgescannt. Ohne Erfolg – macht nichts!
Andere Dimensionen ...
Von hier aus
sind wir noch
rund 30 km weiter Richtung Milla Milla, wo wir jetzt auf einem
einsamen,
kleinen Campingplatz übernachten, dem Milla Milla Tourist Park. Vogelbesuch hatten wir hier
auch schon
wieder: ein Australian Brushed Turkey hat eben noch schnell unseren Tisch
kontrolliert. (Diese Truthähne sind ca. 40 cm groß
und haben einen roten Kopf
mit gelbem Schlabberkragen.)
Hier oben ist es schon gleich ein paar Grad
kühler.
Haben wir gestern Abend noch geschwitzt, kann man jetzt schon mal ein
Langarmshirt gebrauchen. Ok, wir sind ja auch auf rund 900 Metern
Höhe. Und für die Australier ist immer noch Winter ...
Mittwoch, 16. September 2009
Milla Milla –
South Mission Beach
So frisch wie erwartet war
die Nacht zum Glück nicht. Aber es hat geregnet –
und das nicht zu knapp. Darum
war heute Morgen auch Frühstück IM Bus angesagt, und
nicht – wie bisher –
davor. Der Himmel war leider fast den ganzen Vormittag Wolken
verhangen, so
dass die Bilder nicht ganz so schön geworden sind.
Der
Tagesrhythmus ist hier
echt ein anderer. Dadurch, dass es so früh dunkel wird, ist
recht bald Ruhe auf
den Campingplätzen. Ok, viel los ist hier in Milla Milla sowieso nicht. Dafür wird umso früher
aufgestanden. Wir sind heute um 7
Uhr raus. Da hat man echt was vom Tag …
Am Vormittag sind wir so
langsam aus den Tablelands rausgefahren. Dabei bietet sich eine Tour
entlang
diverser, kleinerer Wasserfälle im Regenwald an – die Waterfalls Route. Mit zu den
bekanntesten
gehören die Milla Milla Falls. Ein kleiner See hat sich davor
gebildet, in dem
sogar gebadet werden darf.
Leider blieb uns der höchte Berg der Region hier oben, der
rund
1620 m hohe Mount Baldre Frere, die ganze Zeit hinter dichten Wolken
verborgen.
Entlang der Waterfalls Route ging es weiter zum Mamu
Rainforest Canopy Walkway, einem weiteren Pfad durch den Regenwald.
Mit
Aussichtsturm und so … War auch ganz gut, aber der Weg um
den Lake Eacham
gestern war deutlich natürlicher. Auch wenn er nicht den Blick
von oben bot.
Milla Milla Falls ...
Zillie Falls ...
Schier endloser Regenwald im Dunst ...
Bei
Innisfail sind wir wieder
an der Küste rausgekommen. Das dortige McDonald’s
bot „Free WiFi“, aber das
war wieder zu langsam, um gescheit Daten hochzuladen. Ende der
Tagesetappe war bei
South Mission Beach, wo wir nun auf einem echt feinen Campingplatz – dem Beachcomber Coconut Caravan Village – mit kostenlosem WiFi sitzen:
direkt am Strand, mit Blick auf das vorgelagerte Dunk Island. Hier
werden wir
auch morgen bleiben. Einfach zu fein, um gleich wieder weiterzufahren …
Wieder mal nix los ...
Neben
uns stehen wieder zwei
Jungs aus Deutschland. Ein Jahr „Work &
Travel“ in Australien, den Camper
haben sie in Adelaide gekauft und sind gerade zwei Monate hier.
Lustigerweise sind sie hier gestern noch mit jenen zwei aus Nürnberg
zusammengesessen, die
wir am Freitag in Port Douglas getroffen haben. So klein ist die Welt
…
Donnerstag, 17. September 2009
South Mission
Beach
Heute war Urlaub … naja,
nicht ganz: Am Morgen haben wir erst mal wieder Wäsche
gewaschen. Zum Glück kam
die Sonne recht bald wieder raus, nachdem es in der Nacht ein paar Mal
heftigst
geregnet hat.
Dann ein
langer Spaziergang
am Strand gen Norden, danach relaxen und baden im Pool, ein weiterer
Spaziergang
am Strand gen Süden … und so ein Tag ist rum.
Die Kamera
hatte heute auch
etwas Erholungspause, habe nur ein paar Bilder am Strand und am Pool
gemacht.
„I love my Fisheye“ ...
Nachdem wir
jetzt schon fast
ein Woche mit dem Camper unterwegs sind, rund 600 km dem Tachostand
hinzugefügt
haben, aber nur rund 100 km gen Süden vorwärts
gekommen sind, werden wir uns
die nächsten Tage mal weiter vorarbeiten.
Schließlich wartet noch ein Stückchen
Weg auf uns bis Melbourne Mitte Oktober. So ein paar tausend Kilometer nämlich. Das sind zwar noch vier Wochen und
hört sich lange an. Aber wir wollen am Ende nicht unter
Zeitdruck geraten, weil
wir hier oben zu sehr rumgetrödelt haben. Darum haben wir uns
einen groben Plan
notiert, welche Orte wir in welcher Woche in etwa besuchen wollen
(Manni, das
Büchlein ist sehr nützlich dabei …).
Interessant sind auch immer
wieder die Geschichten und Reisen der Leute, mit denen man ins
Gespräch kommt.
Gestern Abend beim Kochen im Camp-Kitchen z. B. mit einer jungen Frau
aus
Deutschland: Ihr Mann ist Lehrer, sie gerade fertig mit dem
Lehramtsstudium, 2
kleine Mädels dabei … und sie machen auch ein
Sabbatjahr. Bis Ende Oktober noch
mit einem Camper durch Australien, dann weiter nach Neuseeland, wo sie
mit Auto
+ Zelt bis April herumreisen wollen.
Oder ein älteres
australisches Ehepaar aus New South Wales: 3 Monate
„Urlaub“ und fahren dabei mit
4WD-Geländewagen und Zelt durch halb Australien,
denn im Norden waren sie noch nie … Nächstes Jahr
ab Juli gehen sie 5 Monate auf Reisen: U. a. Kanada, Europa (von England bis in die Türkei) und
Nordafrika stehen
auf dem Programm. Als
ich an der Rezeption des Campingplatzes ausgecheckt habe, hat mich
die Dame dort auch gefragt, wo wir herkommen und was wir vorhaben.
Hab's kurz erzählt
und ihre Reaktion war: „It’s a tough life
…“ („Das Leben ist schon hart
...“)
;-)
Noch was für die Fotofreunde:
Ich kann nur empfehlen, sich
mit der GPS-Funktion bei den Bildern zu befassen (ist am Seitenende
unten alles
beschrieben), denn fast alle Fotos enthalten die GPS-Daten. Das zeigt
Euch
genau, wo das Bild aufgenommen wurde.
Einige Bilder mehr sind
auch bei flickr (Link dahin am Seitenanfang oben) zusätzlich
hochgeladen, nicht
alle verlinke ich hier rein.
Freitag, 18. September 2009
South Mission
Beach – Alva Beach/Ayr
„Kilometer machen“ stand für
heute auf dem Programm. Von Mission Beach bis Townsville mindestens. In
der
Nacht und am Morgen hat es wieder geregnet. Mit richtig heftigen
Schauern
dabei. Gegen halb 10 sind wir in Mission Beach weggekommen und gegen
halb 1 mittags
hatten wir schon die rund 220 km über den Bruce Highway nach
Townsville
geschafft: Eine einspurige Landstraße mit
Höchstgeschwindigkeit 80 oder
manchmal 100, Zustand teilweise wie die Straße zwischen
Wieseck und dem
Urnenfeld früher. „Rough Surface“ nennt man das hier lapidar.
Rund
um Mission Beach hat es noch etwas Regenwald. Überall wird in
diesen Regionen vor querenden Cassuaries (Helmkasuare, die
großen, nicht ganz
ungefährlichen Laufvögel) gewarnt, so wie bei uns vor „Wildwechsel“. Oder auch
auf den Campingplätzen, dass sie nicht gefüttert
werden
sollen. Bislang ist uns
noch keiner vor die Augen gekommen (außer zu Beginn im Zoo
von
Sydney), aber
heute war es soweit: Gleich nach unserer Abfahrt lief einer
gemütlich neben der
Straße lang. Leider war zu viel Verkehr, um anzuhalten und
ein
Foto zu machen …
schon ärgerlich.
Die
Stadt Townsville hat uns
dann gar nicht so gefallen. Wir haben gelesen, dass hier versucht
wird,
ein wenig dem Image und Feeling von Cairns nachzueifern –
aber
das klappt
nicht. Nach einem kurzen Walk über die Haupt-Flanier- und
Shoppingmeile „Flinders Street“ und
einer Fahrt
entlang der Promenade „The Strand“, sind wir
weiter, da es erst gegen 14 Uhr war.
Nach
weiteren rund 100 km sind wir am Alva Beach bei Ayr gelandet,
wo wir
für eine weitere
Nacht unter Palmen bleiben. An der Rezeption des eher einfachen Alva Beach Tourist Park eine kleine, ältere Frau irgendwo aus Asien, mit heller
Stimme sagt sie: "Teik a pläis wer ju wont ..." Heißt:
Stellt euch hin, wo ihr wollt. Zwei Kookaburras haben uns eben auch
schon
empfangen ... Ansonsten sagen sich hier „Känguru und Wallaby“ gut'
Nacht, nix los hier. Aber ein paar Leute sind schon auf dem
Campingplatz. Achja, und fette Flying Foxes hat's hier auch wieder.
Da heißt es: Obacht geben ...
Strand
und Landschaft sind
hier ganz anders: kein dichter Regenwald, der Strand besteht bei Ebbe aus
großen
Sandbänken mit mächtigen Prielen dazwischen, in
welchen sich
zwei Kite-Surfer ausgetobt haben. Sonst war nur eine Gruppe junger
Deutscher am Strand. Eines ihrer Autos habe ich fotografiert: sie
offerieren darauf, dass sie jeden Job übernehmen ... Jeden!
Bei der Fahrt
heute ist uns noch was aufgefallen: Die Australier sind die
Holländer der Südhalbkugel. So unglaublich viele
Wohnwagen-Gespanne, die
man hier sieht! Oftmals aber richtig tolle, robuste Dinger mit
Doppelachse, für eine Fahrt durchs Outback gebaut. Manche sind
auch mächtig rot vom Staub dort.
Samstag, 19. September 2009
Alva Beach/Ayr – Airlie Beach
Zunächst standen mal wieder
220 km auf dem Programm, die wir schon um halb 12 mittags erledigt
hatten.
Das frühe Aufstehen und Starten hat echt Vorteile ... Mann, waren
unterwegs langweilige Abschnitte dabei: kilometerweit durch
Buschland. Ein
Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Aber auch das muss abgespult
werden.
Dabei haben wir auch die ersten Kängurus gesehen –
aber leider nur als
„Roadkill“ neben der Straße.
Als wir in die Abzweigung Richtung
der
Whitsunday-Region abbogen, hat sich die Landschaft schlagartig
geändert. Alles
grün und „voll im Saft“.
Zielort war
Airlie Beach bei
den Whitsundays. Zunächst haben auf einem Campingplatz
eingecheckt, sind
dann aber noch die paar Kilometer weiter nach Airlie Beach gefahren, um
einen
kleinen Rundgang zu machen. Ganz fein hier … wieder ein
Strand mit Palmen und
so. Wollt Ihr das überhaupt noch lesen oder sehen?
Egal, hier sitzen wir jetzt
auf einem netten BIG4-Camping, dem Adventure Whitsunday Resort … BIG4: die „Caravan
Parks“ dieser Kette sind bislang die feinsten Plätze hier.
Zum Abendessen gabs mal
wieder Aussie-Burger, einfach lecker. Stärkung für
morgen, denn da steht wieder
was Besonderes auf dem Programm (Theresa, wir sind Deinem Tipp gefolgt)
…
Sonntag, 20. September 2009
Airlie
Beach/Segelausflug in die Whitsundays
„Eine
Seefahrt“ war für heute
angesagt: Mit der Segelyacht „Maxi Ragamuffin“
(Ragamuffin
heißt so viel wie
„kleiner Racker“) ging es hinaus zum Whiteheaven
Beach auf
Whitsunday Island.
Die Ragamuffin ist rund 23 Meter lang und war in jungen Jahren mal ein
erfolgreiches Regattaboot: zweimal hat sie das recht bekannte Rennen
Sydney - Hobart gewonnen. So hat's der Skipper voller Stolz erzählt.
Von morgens um 9 bis nachmittags um 4. Rund 5 Stunden Segeln und 2
Stunden
am Strand mit Lunch und guter Versorgung. „Segeln“
ist vielleicht etwas zu viel
gesagt … es war nicht wirklich viel Wind und der Motor lief
zur Unterstützung
mit. Nichtsdestotrotz war es ein herrliches Erlebnis, da auch das Boot
bei
Weitem nicht voll besetzt war.
Der Sand am Whiteheaven Beach war so fein,
wie wir es noch nie erlebt haben, fast wie Mehl. Es wird empfohlen,
damit die
Haut zu „peelen“ oder Schmuck aufzupolieren.
Das Ganze war natürlich auch Sonne
pur. Und vorsichtig wie die Australier sind, gab es den ganzen Tag
für alle „Sonnencreme
satt“ aus dem 2-Liter-Kanister.
Auf der
Rückfahrt am
Nachmittag haben wir sogar vom Boot aus ein paar Delfine zumindest an
der Luft
schnuppern sehen. Sieht man auch nicht jeden Tag.
Auf dem Boot
haben wir ein
deutsches Ehepaar getroffen, welches seit rund 30 Jahren in Australien
lebt.
War interessant, sich mit ihnen auszutauschen und ihre Sichtweise vom Leben Down Under zu
hören.
Sind wir hier noch voller Begeisterung von allem, da es neu ist, sehen
sie den Alltag natürlich ganz abgeklärt. Das
größte Problem für die Leute hier ist der stete
Preisanstieg der letzten Jahre.
Den Sonntagabend
haben wir
dann beim Open-Air-Kino auf dem Campingplatz ausklingen lassen: mit dem
Abba-Musical „Mamma Mia“. Mann, war das schön! Werde
immer an diesen Abend denken müssen, wenn ich einen Abba-Song
höre.
Montag, 21. September 2009
Airlie Beach –
Yeppoon/Capricorn Coast
500 km gen Süden, ödes und
nicht enden wollendes Buschland, kaum eine Ansiedlung, etliche Schilder
mit
Warnungen vor dem Einschlafen („Fatigue kills“) auf rund 260 km Fahrtstrecke, mindestens
30
Kängurus als Roadkill am Straßenrand, aber auch zwei
lebendige unter einem Baum
etwas weiter daneben im Vorbeifahren gesehen: das gehört zur
Bilanz des
heutigen Tages.
Im
Reiseführer stand schon
geschrieben, dass es auf diesem Abschnitt nichts
Erwähnenswertes gibt und er zu
den langweiligsten an der Ostküste gehört. Er hat
wohl Recht gehabt. Darum
haben wir ihn auch in einem Rutsch hinter uns gebracht. Rund 6,5
Stunden haben
wir dafür gebraucht – und dabei nicht
getrödelt. Auf den Highways hier geht es
halt schneller – aber gewiss nicht wegen des Verkehrs!
Gelandet
sind wir nun in der
Nähe von Yeppoon an der Capricorn Coast. Der Campingplatz heute ist das BIG4 Capricorn Palms Holiday Village. Hier am Wendekreis
des Steinbocks
treffen die tropische und subtropische Zone Australiens zusammen. Wir
bleiben
für mindestens eine Nacht ganz nah am Strand, welcher Emily
Morgan Park heißt.
Hier sieht die Küste schon wieder ganz anders aus:
große Buchten, der Sand ist
dunkel, aber fein.
Am Strand haben wir auch eben die
erste Schlange gesehen.
Keine Ahnung, was es für eine war … bewegt hat sie
sich auch nicht sonderlich
viel. Eventuell hat sie sogar schon das Zeitliche gesegnet. Egal, wir
haben einen
ordentlichen Bogen um sie gemacht.
Dienstag, 22. September 2009
Yeppoon – Hervey Bay/Fraser Coast
Und es gibt sie doch! Echte, lebendige
Kängurus. Na, vielleicht waren es auch nur die kleineren
Wallabies. Aber egal,
für uns sahen sie aus wie Kängurus, basta! Im
Schatten eines Baumes auf dem
Gelände einer (wegen derzeitiger Ferien) geschlossenen Schule
hatten sie es
sich gemütlich gemacht. Sah einfach schön aus.
Im
Vorbeifahren auf unserer
noch mal fast 500 km langen Etappe von Yeppoon runter zur Fraser Coast
haben
wir sie entdeckt. Die Fahrt heute war nicht so entspannt wie gestern.
Schlechte
Straßen und viel Wind waren kein Spaß mit dem
fahrwerkstechnisch nicht gerade
fantastischen Toyota-Bus’chen. Achja, wir sehnen uns nach
unserem VW-Bus …
Heutiges
Ziel war die eben erwähnte
Fraser Coast, Ausgangspunkt für Whale-Watching-Touren und
Ausflüge nach
Fraser Island, der größten Sandinsel Australiens.
Sie ist
rund 120 km lang und
bis zu 14 km breit. Hier bleiben wir auf einem Campingplatz in Hervey
Bay,
wieder in Strandnähe, vorerst bis Samstag. Der Campingplatz
bietet
wieder echtes australisches „Bird-life“: jede Menge Federvieh, das hier
umherläuft und auch nicht davor zurückschreckt, mal
was aus
der Mülltüte zu klauen.
Mittwoch,
23. September 2009
Hervey Bay
Nach
zwei Tagen hauptsächlich im Auto ist heute Pause von
größeren Aktivitäten angesagt.
Ruhe auf dem Fraser Lodge Holiday Park. Sonst ein bisschen Wäsche waschen, Einkaufen und die
Vorräte
aufstocken, den weiteren
Routenplan ab dem Wochenende überdenken, Notizen machen und
lesen,
ein paar Fotos sichten sowie eine
Weile am Strand … und schwups war der Tag auch schon wieder
rum.
Zeitig geht's ins Bett, denn morgen müssen wir sehr
früh
raus: es steht am Vormittag ein Ausflug auf dem Programm.
Da heute sonst nicht viel passiert ist, für die Camperfreunde
unter
Euch mal ein paar Eindrücke vom Camping in „Down Under“:
Hier herrscht ein vollkommen anderer Rhythmus. Im Sommer in Lacanau (F) zum
Beispiel ist kaum vor 11 oder 12 Uhr nachts Ruhe – und wer
steht schon vor 9 Uhr am Morgen auf? Ganz anders hier:
spätestens um 10
Uhr abends ist hier Zapfenstreich. Und dann ist wirklich Ruhe! Ok, es
wird auch schon um halb 7 dunkel. Und die ersten stehen mit der Sonne
auf. Das ist so gegen 6 am Morgen.
Wir haben uns dem Rhythmus ziemlich angepasst. Gehen gegen 9 Uhr
schlafen und stehen meist um 7 auf. Reicht ja auch an Schlaf. Und man
hat echt mehr vom Tag.
Viele Ausflugstouren starten auch schon um 8 Uhr morgens oder
früher. Und wenn man eine weite Strecke mit dem Auto fahren
will,
hilft's auch. Zumal auch vom Fahren in der Dämmerung bzw.
der Dunkelheit unbedingt abgeraten wird. Eben wegen der vielen
Kängurus, die dann aktiv werden. Und so ein Hüpftier am Kühlergrill muss ja auch nicht sein.
Campingplätze hier sind auch etwas anders. Genannt
werden sie „Caravan Park“. Darauf gibt es im Allgemeinen
Stellplätze mit Strom und Wasser (Powered Site) oder eben ohne
(Unpowered Site). Die allermeisten Stellplätze haben einen
großen Betonblock (ist auf manchen Fotos zu sehen), neben dem
man
parkt und auf welchen man dann Stühle und Tisch stellt. Schaut
zunächst komisch aus, hat aber seine Gründe: im Gras
direkt tummeln sich
nämlich viele kleine Stechmücken und wenn es regnet
(dann
meist richtig!) hat man auch eher trockene Füße und
der
Platz selbst wird auch nicht beschädigt.
Weiter war es auf bislang allen Plätzen untersagt,
Wäscheleinen zu spannen und die Wäsche so auf dem
Platz zu
trocken. Dafür stehen immer genügend
Wäscheleinen neben
der Laundry (Wäscherei) zur Verfügung.
Kaum einer hier kocht abends „sein Süppchen“ im Camper bzw. am
Platz. Die meisten benutzen das „Camp Kitchen“, eine kleine
Küche – hier im Norden meist draußen – mit Kochgelegenheit, der in Australien
scheinbar unverzichtbaren
Mikrowelle (sogar unser Mini-Bus hat eine) und dem obligatorischen BBQ
(betrieben mit Strom oder Gas).
Hier kann anschließend auch gleich gespült werden.
Die Waschhäuser auf den bisher besuchten Plätzen
waren zum
Teil zwar schon älter – oder gar alt. Einzelwaschkabinen sucht
man
hier vergebens. Aber die sogenannten „Amenities“ sind immer
sauber. Die
Sauberkeit ist wirklich schon auffallend. Naja, es wird auch mit
genügend Schildern darauf hingewiesen, dass man seinen Dreck
auch
selber wegmachen soll. Überhaupt scheint das so eine Marotte
der
Australier zu sein: auf alles und jedes mit einem Schild hinzuweisen.
Auf
jedem Campingplatz gibt's erst mal 'ne halbe Stunde zu lesen ... Fast
jeder Campingplatz hat hier übrigens auch seinen eigenen Pool.
Mal
größer, mal kleiner. Aber der muss wohl sein.
Das Preisniveau liegt deutlich unter dem in Europa (Stand 9/2009). Rund 30-40 % im
Schnitt. Das ist wohl mit ein Grund, warum so wenige
Wildcamper zu sehen sind. Obwohl an manchen Stellen die Gegebenheiten
dafür perfekt wären. Zum Beispiel am Vorgestern
erwähnten Emily Morgan Park oder vor ein paar Tagen am Alva
Beach:
da hatte es Toiletten, eine Freiluft-Dusche sowie ein BBQ. Aber
kein Mensch war da am Abend zu sehen. Obwohl gegen eine einzelne Nacht
dort weder Öffentlichkeit noch Obrigkeit etwas haben,
solange
man ruhig ist und sich
nicht allzu sehr ausbreitet.
Donnerstag, 24. September 2009
Hervey Bay
(Whale Watching)
Es gibt Dinge im Leben, die
sind schon was ganz Besonderes, wenn man sie dann mal sieht. Und so
etwas haben
wir heute gesehen: Wale. Genau genommen: Buckelwale. Obwohl ich es mir
nicht
vorstellen konnte, welche zu sehen. Auch nicht, dass es etwas so
verdammt Beeindruckendes ist. Und
dann auch noch nicht nur einen. Nein, jede Menge. Mütter mit
ihren Kälbern.
Springende Männchen, die miteinander rivalisierten. Erst in
der Ferne. Dann
sogar ganz nah. Fast zum Greifen nahe.
Um 6 fing
der Tag für uns an.
Halb 8 legte die „Whalesong“ ab, am Hafen von
Hervey Bay. Boah, und dann,
nach einer knappen Stunde, waren sie plötzlich da. Etwas
nördlich von Fraser
Island. Erst waren nur Rückenflossen zu sehen, dann hat der
Erste den
einmaligen Strahl beim Ausatmen in die Luft geblasen. Und
plötzlich – einer
zeigt beim Abtauchen schön seine Schwanzflosse. Wie vom Kalenderblatt ... Etwas
weiter weg
schoss der Nächste wie ein Pfeil aus dem Wasser in
die Luft. Meterhoch. Und platsch … Wie
aus dem Bilderbuch. Fast wie im Traum. Wenn sie nah am Boot
vorbeischwammen,
sah man knapp unter der Wasseroberfläche ihre dunklen
Schatten. Und konnte ein
wenig einschätzen, wie groß sie wirklich sind. Schon
allein die Kälber.
Und so ging
das den ganzen
Vormittag weiter. Drei Stunden lang. Immer wieder. Mal war ein paar
Minuten
Ruhe, dann waren plötzlich wieder vier oder fünf rund
ums Boot. Muss wohl auch ein
besonders guter Tag gewesen sein. Mit viel
„Whale-Spotter“-Glück. Sogar die
Besatzung war hin und weg. Und der Kapitän drehte noch eine
Extra-Runde. Gut 30
Minuten später als geplant hat das Boot am Hafen wieder
festgemacht.
Und jetzt
sitzen wir hier,
noch ganz beeindruckt vom Erlebten. Viele Fotos, die es festhalten. Und
zum
Glück auch einige, die mir gefallen. Ob wir so etwas noch
einmal sehen …? Live?
(Noch ein paar mehr Bilder als hier im Text gibt es bei flickr zu sehen – siehe Einleitung oben.)
Wir sollten uns noch bei der
Dame an der Campingplatz-Rezeption bedanken, die uns schon fast zu
dieser Tour
überredet hat. Sie meinte, es sei eine gute Zeit. Die Wale
treffen sich hier
gerade zur Paarung, und deshalb bestünden gute Chancen
… sie hat Recht gehabt!
Danke.
Freitag, 25. September 2009
Hervey
Bay/Tagestour nach Fraser Island
Heute haben
wir gesehen, wo
und wie die Australier auch gerne Urlaub machen. Z. B. auf Fraser
Island am
Strand. Einfach so, ohne Strom und fließend Wasser. Aber
dafür in fantastischer
Umgebung, mit einmaligem Bllick auf den Südpazifik und nur mit dem
4WD
erreichbar. Aber mit Baden hat sich hier nix. Haie sind keine seltenen
Gäste am Strand. Und starke Strömungen hat es hier
sowieso.
Gebucht
hatten wir die
Mitfahrt mit einer kleinen Gruppe. Maximal 16 sollten es sein. Um kurz
vor 8
wurden wir von einem netten Herrn mit chicem Mitsubishi Pajero abgeholt. Dann
noch eine
3-köpfige Familie aus Deutschland dazu, deren Tochter gerade
in der Nähe von
Brisbane studiert. Begrüßung noch auf Englisch, doch
dann hat sich Henning,
unser Guide, 45 Jahre alt, geoutet: er ist ehemaliger Deutscher und
lebt seit
15 Jahren in Australien. Seit fünf Jahren arbeitet er
für die Fraser Island
Company und zeigt Touristen die Insel. „Das ist mein Büro“,
hat er gemeint. Gibt sicher schlechtere Büros.
Na, und da er gestern angeblich den Bus
für die 16er-Gruppe kaputt gemacht hat, werden die Teilnehmer
heute ganz privat
im Geländewagen über die Insel chauffiert. Sauber!
Nennt sich ja auch „Exclusive
Tour“. Das ist dann echt mal exklusiv.
Die
deutschen Mitfahrenden
entpuppen sich auch als extrem angenehme Zeitgenossen, mit welchen
wunderbar
kommuniziert werden kann und die schon viel von der Welt gesehen haben.
Die
Fähre ist eher mit einem
größeren Landungsboot vergleichbar. Direkt am Strand
– von Hafen weit und breit
nix zu sehen – werden die drei Geländewagen und der
Tourbus der großen
40-Personen-Gruppe abgeladen. Und schon nach 50 Metern bist du
mittendrin …
Fraser Island pur. Sandige, enge Pisten, die nur mit 4WD bezwungen
werden
können. Sonst geht da nix.
Halt
machen wir u. a. am
einsamen Lake Allom, der riesigen Wanderdüne Knifeblade
Sandblow und dem Eli
Creek, einem Bach mit glasklarem Wasser, der ins Meer mündet.
Weiter noch zum
Wrack der in den 1930er Jahren hier gestrandeten Maheno, einem
beliebten
Fotomotiv (aber bei Flut ging nicht viel, sie war schon im Wasser) und
den
Pinnacles, einer kleinen Felsformation direkt am Strand. Zum Abschluss
noch ein kleiner Spaziergang durch den Regenwald. Den gibts hier auch.
Neben Sumpfgebieten, Buschland und eben Sand, viel Sand.
Umrahmt wurde das
Ganze von einem BBQ am Mittag und später noch einem kurzen Kaffeestopp im kleinen Kreis.
Beim Mittagessen haben wir zum ersten Mal Kängurufleisch
probiert. Nicht
schlecht. Würzig im Geschmack, vielleicht etwas zäh
im Biss. Aber durchaus lecker.
Im Eli Creek ...
Die Fahrt
über den Strand mit
80 Sachen war eine Gaudi! Hätte ruhig noch länger
dauern können. Und sogar vom
Strand aus waren hier Wale zu sehen. Zurzeit ist richtig viel los da
draußen.
Der Strand zum offenen Meer hin,
genannt „75 Mile
Beach“, ist eine Autobahn. Bei Flut hat sie nur eine
Fahrspur, bei Ebbe sechs.
Und ne Start- und Landebahn für Kleinflugzeuge obendrauf. Zu
schnell fahren
darf man hier übrigens auch nicht: die Polizei macht gerne mal
Radarkontrollen!
Kein Witz. Echte Wahrheit – und bittere Notwendigkeit: viele
Touristen in
gemieteten Geländewagen überschätzen sich.
Erst vor zwei Wochen haben sich so
wieder zwei ins Jenseits befördert.
Der Tag war
lang. Und rund
120 km Wegstrecke haben wir hinter uns gebracht. Gegen 18 Uhr
hat die Fähre uns
am Hafen von Hervey Bay wieder von Bord gelassen. Die Fährfahrt war fast schon romantisch. So mit
kitschigem Sonnenuntergang ...
Und Delfine haben uns dabei auch begleitet.
Samstag, 26. September 2009
Hervey Bay –
Noosa
Hervey Bay haben wir hinter
uns gelassen. Der Weg ging am Morgen erst mal Richtung Rainbow Beach,
ca. 100
km südlich. Er führte durch den Great Sandy National Park. Bei Rainbow
Beach wieder ein
riesiger Strand. Die Wellen werden übrigens immer
größer je weiter wir nach Süden kommen. Immer
mehr Surfer sind zu sehen. Aber bislang nur am Strand, nicht im Wasser.
Komisch, in Lacanau wäre bei solchen Wellen das Wasser voll
mit Surfern. Sind
die hier etwa verwöhnt?
Über
dem Meer ein Schauspiel.
Ihr habt sicher von dem Staubsturm in und um Sydney diese Woche
gehört oder
gelesen. Diese Wolke arbeitet sich gen Norden vor. Heute war sie
zufällig vor
Rainbow Beach, genau als wir ankamen. Sah irre aus. Sie lag genau über Fraser Island – gut, dass wir gestern dort waren!
Weiter ging
die Fahrt nach
Noosa, noch mal rund 120 km. In den 1970er/80er Jahren noch ein Hippie-,
Surfer-
und Künstlerstädtchen hat es sich hier mittlerweile
ein etwas finanzkräftigeres
Klientel gemütlich gemacht. Oder die Hippies, Surfer und
Künstler von früher
sind alle reich damit geworden. Egal, irgendwie gefällt uns
der Ort. Viele
Wasserläufe ziehen sich hindurch, die Ufer sind
natürlich alle bebaut, das Boot
oder der kleine Sandstrand liegt davor. Das Leben spielt sich auch auf
dem
Wasser ab.
Uns hat
zunächst der Noosa
Heads National Park an der Landzunge zum Meer hin angelockt. Viele kleine
Wanderwege hat es da, und herrliche kleine bis große
Badestrände. Das Wasser
ist hier unten übrigens schon deutlich kühler.
Der kleine Nationalpark ist
bekannt dafür, dass hier auch mal ein Koala gesichtet werden
kann. Hat auch
nicht lange gedauert. Schon nach wenigen hundert Metern saß
einer weit oben im
Baum und hat sich gerade zum Schlafen eingerichtet. Das machen die
nämlich rund 20
Stunden am Tag. Die restliche Zeit fressen sie
Eukalyptusblätter. Den
langen Schlaf brauchen sie, um die eigentlich giftigen Blätter
in Ruhe verdauen
zu können. Und woher hat der Koala seinen Namen? Aus der Sprache der Aboriginals. Weil er kein Wasser trinkt. „Koala“ heißt „kein Wasser“. Und ja, ich bin ein kleiner Schlaumeier. ;-)
Vom Coast
Walk durch den Park
ist der Blick aufs Meer hinaus wieder beeindruckend. Und wenn dann noch
Wale da
draußen in die Luft springen, ist das schon klasse. Whale
Watching vom Land
aus, ganz ohne Schaukelei.
Unser
heutiger Campingplatz, der Noosa River Holiday Park,
liegt direkt in Noosa, am Fluss. Mit Blick auf nette Häuschen.
Wir schauen aufs
Wasser und nicht nach hinten – und bilden uns ein, wir hätten
auch so eins dort
stehen.
Sonntag, 27. September 2009
Noosa – Brisbane
Wahlsonntag!
Bei Euch in
Deutschland … Bundestagswahl 2009. Wir hatten auch die Wahl: in Noosa zu bleiben
– oder eben nicht.
Da wir uns ein gemütliches Leben in Noosa auf Dauer nicht
leisten
können, ging
es weiter. Entlang der Sunshine Coast. Machte ihrem Namen wieder alle
Ehre.
Schön die Küste gen Süden. Durch Orte mit
klangvollen
Namen: Maroochydore,
Mooloolaba oder Caloundra. Feine Strände immer wieder, aber
ganz
anders als
weiter im Norden. Und herrliche Surfläden weit und breit. Das
Zeug
kostet hier so viel in AUS-$ wie bei uns in Euro! Ist also gut 30 %
günstiger (nach Wechselkurs vom Herbst 2009).
Dann
landeinwärts
abgebogen, zu den Glashouse Mountains.
Sahen interessant aus, lagen aber in ganz dunstigem Licht. Schade drum.
Und eigentlich doch nicht ganz so beeindruckend, wie wir uns das
vorgestellt hatten. Also weiter nach Brisbane.
Je
näher wir an Brisbane
kamen, desto besser wurden die Highways. Und vor allem gibt es hier
Motorways,
das sind die eigentlichen Autobahnen. Über die M1, den seit
hunderten Kilometer
gefahrenen „Bruce Hwy“ (die Australier geben ja
jeder Gasse, jeder Brücke usw.
einen Namen). Drei Spuren auf jeder Seite, haben wir seit Wochen nicht
gesehen.
Und einen Stau – zum Glück auf der anderen Seite.
Insgesamt haben wir auf
„Apollo 13“ mittlerweile rund 2700 km
draufgejuckelt.
Der
Campingplatz heute, das Gateway Village Resort, liegt etwas
außerhalb im Süden der Stadt, ist sehr
ordentlich, und hat eine Busverbindung stadteinwärts. Mal
sehen, wie das morgen
klappt.
Montag, 28. September 2009
Brisbane
So, die Wahl
ist gelaufen ... und wir haben kaum was mitbekommen. Bei einem der
unzähligen McDonald's haben wir wieder am „Free WiFi“ schmarotzt
und am iPod touch wenigstens die wichtigsten Nachrichten und Ergebnisse
gelesen. Im Prinzip war das Ergebnis ja so zu erwarten. Schaun mer mal!
Was sonst? Uih ja, das war die
erste
frische Nacht! Ging aber auch, haben ja zum Glück eigene
Schlafsäcke dabei. Und
morgens um 7 schien schon wieder die Sonne und hat uns gewärmt.
So einen Trip würden wir nie ohne die
eigenen Schlafsäcke machen! Das Zeug, das in den Campern ist, kann man
wirklich vergessen.
Sind schon
um halb 9 mit dem „Öffentlichen Nahverkehr“ in die
Stadt rein. Mit uns im Bus viele Leute im Business-Outfit. Das Bussystem in Brisbane ist
klasse! Eigene Spuren, flott, großes Angebot und trotzdem gut
zu verstehen.
Haben ein Tagesticket gekauft. Gerade mal rund $15 ... für
uns beide. Für ein riesiges Netz plus die Fähren auf dem Fluss.
Sind gleich bis zum Lone Pine
Koala Sanctuary rausgefahren. Das ist ein großer Tierpark
rund 11
km außerhalb der
Stadt. Mit riesigen
Gehegen, in die der Besucher rein darf. Z. B. mit Emus,
Kängurus
und Wallabies.
Der Zaun drumherum ist nicht allzu
hoch. Gerade die Kängurus
könnten leicht
drüberspringen, wenn sie wollten. Sie wollen aber nicht, zumindest nicht wirklich. Denn
hier
werden sie regelmäßig von staunenden Besuchern
gefüttert. Und manche lassen sich dafür auch
streicheln.
Besucht
haben wir weiter eine Greifvogelschau („Bird of Prey“) und eine Vorführung
mit australischen Schäferhunden, den Sheep Dogs,
sowie noch
einem Känguru-Talk gelauscht. Mit viel Wissenswertem über
die
Beuteltiere.
Ist das ein Männchen ...?
Einen Koala haben wir auch
mal gestreichelt. Hey, die können ganz schön munter
werden. Wenn sie Hunger
haben.
Rund um den Imbiss haben sich schon einige Australian Brushed
Turkeys
aufgehalten, die sieht man ja öfter.
Und ein paar kleinere
Guanas, das sind
Echsen. Sie haben alles verwertet, was vom Tisch gefallen ist.
Sagt das Emu: „Ey, was guckst du ...?“
Und nachdem
wir auf Fraser
Island keine Dingos gesehen haben, mussten wir sie halt hinter
Maschendraht
anschauen. Sind ja keine Hunde, sondern eher Wölfe, wie uns
erzählt wurde. Und
sehen so schön aus! Es gibt Leute, die domestizieren ihn, und
halten den Dingo wie einen Hund. Aber das Halten von Dingos ist
für
Privatleute in Queensland verboten. Hat uns Henning vor ein paar
Tagen
erzählt, er hatte mal
einen – und musste ihn wieder abgeben.
Auf jeden Fall war das mal
wieder jede Menge australisches Getier heute. Schon recht interessant,
für den
Durchschnitts-Mitteleuropäer, der nur die heimischen Viecher etwas kennt.
Jetzt sind
wir ganz geschafft
von so viel Wildlife. Und haben beschlossen, noch einen Tag in Brisbane zu bleiben.
Haben
ja von der Stadt selbst noch nicht besonders viel gesehen. Das ist dann
morgen dran.
Dienstag, 29. September 2009
Brisbane
Bettina brauchte Nachschub!
An Büchern. Schon zuhause hat sie hochgerechnet, dass ihr im
Gepäck „tragbarer“
Buchvorrat hier aufgebraucht sein könnte. Eine Recherche im Internet noch von
Zuhause aus hat ergeben, dass es in Brisbane einen kleinen Buchladen
gibt, der
deutsche Bücher anbietet. „Little Bookshop
around the corner“ heißt er, in der Harriet
Street,
irgendwo am Stadtrand.
Bettina, Paula, Bücher ...
Da wir wieder ein Tagesticket
für das Bussystem gekauft haben, sollten wir schon hinkommen.
Nur mit welcher
Linie? Da helfen hier die Infopoints des Verkehrsbetriebes. Am Schalter
sagst
du, wo du hin willst – und schon schreibt die nette Person hinter der Scheibe genau auf,
welche Linie du
nehmen und an welcher Haltestelle du aussteigen musst. Total easy, und
es hat
funktioniert.
In
Brisbane's West-End in
einer Nebenstraße haben wir den „Little
Bookshop“
dann gefunden. In einem alten, einladenden, typisch australischen
Holzhäuschen. Hinter dichten Bäumen versteckt. Ein
Hund hat
uns begrüßt, eine ältere Dame kam
hinterher. Zwei
Sätze gewechselt – und es war
klar, sie ist Deutsche. Lebt schon seit vielen Jahren in Australien,
eine ganze
Weile davon in Brisbane. Ich habe die Zeit mit der
Labrador-Hündin
Paula
verbracht, während Bettina in den Regalen gestöbert
hat
… Mann, war das schön,
mal wieder Hundefell zwischen den Fingern zu spüren. (Kurzer
Exkurs, da es
einige interessiert, wie wir aus Mails wissen: Jule geht es bislang
bestens bei
meinen Eltern! Freut uns natürlich sehr.)
Interessant
natürlich das
Gespräch mit der Besitzerin, während mein Blick durch
die
Dielen am Fußboden fiel. Darunter ... nichts. „Isolierung“
auf
australisch.
Die Besitzerin verdient ihren Lebensunterhalt mit
Sprachkursen und eben dem kleinen Bookshop, der aber wohl doch mehr ein
Hobby
ist.
Zum
Glück war Bettinas
Einkauf durch die Größe und Tragfähigkeit
des Rucksacks limitiert. Und wir
wollten ja noch durch die Stadt laufen, war ja erst 10 Uhr. Dem Tipp
der Dame
folgend, sind wir mit der Fähre „City Cat“
zurück. Flott, erfrischend, prima
Blick auf die Skyline inklusive … und viel entspannter als im Bus.
Auf der
Fähre sprach uns ein Mann an: „Sprecken Sie Doitschhh?“ Damit
war
er mit seinem Latein auch schon am Ende, und schob seine Frau vor.
Stammt nämlich aus der Schweiz. Sie zeigten gerade kanadischen
Freunden ihre Stadt. Und wir haben wieder ein paar Tipps für unseren
weiteren Rundgang bekommen. Somit folgten ein paar Schritte
durch den Botanic Garden, zurück Richtung Zentrum um die Queen
Street. Dort
kamen wir an, als Lunch-Time in den Büros war. Zu Tausenden
stürmen die
Australier dann die sogenannten „Food Courts“ in den
Einkaufs-Mall's. Wir haben uns
daruntergemischt.
Nach der
Mittagspause sind
wir noch mal zu einer Fährstation – ab
„Riverside“ den Fluss einmal rauf, und
wieder runter. Ist ja alles im Ticket drin.
Dann durch die South Bank
gelaufen. Ein Viertel, das vor Jahren für die EXPO geschaffen
wurde. Hier hat
es auch eine künstliche Lagune. Mitten in der Stadt, gleich
neben dem Fluss.
Eintritt frei! Leider nur für unsere Füße
eine Abkühlung. Aber dennoch herrlich!
Da der
Rucksack irgendwie
immer schwerer wurde – den Füßen ging es
trotz Erfrischung ähnlich –, ging’s dann
langsam mal
retour. Kurzes Fazit: Brisbane scheint uns eine wirklich lebenswerte
Stadt zu
sein. Sauber, prima Klima, trotz der Größe
überschaubar.
Aber jetzt wartet erst mal die Gold Coast auf uns.
Mittwoch, 30. September 2009
Brisbane – Surfers Paradise – Lennox Head
Weiter gen Süden, zunächst
auf dem Pacific Motorway, ging heute die Fahrt. Vier Spuren auf jeder
Seite.
Nichts gegen den holprigen Norden … Aber zunächst
tuckerten wir nicht allzu
weit, vielleicht 60 km. Nach Surfers Paradise, an der Gold Coast. Das
war vor
vielen Jahren mal ein schlummerndes Küstenörtchen mit
nichtssagendem Namen. Bis
man den Tourismus locken wollte. Da hatten ein paar ganz Gewiefte die
Idee, den
Orte in „Surfers Paradise“ umzutaufen. Und dann
hat’s „Boom“ gemacht!
Jeder sagt,
es ist hässlich dort.
Aber ebenfalls jeder sagt, man muss es gesehen haben. Stimmt beides!
Schon die Fahrt in den Ort ein einziger Stau. Der Strand
ist kilometerlang und recht fein. Wellen hat es auch, oft bestimmt
auch
bessere als heute. Aber hinter dem Strand, der Ort. Oh Schreck! Mehr
Hochhäuser
als in Brisbane. Da steppt der Bär! Der organisierte Massen-Urlaub in Down
Under. Das „Lloret de Mar Australiens“.
Wir haben nur kurz gestoppt,
sogar einen Parkplatz an der Esplanade hinterm Strand gefunden.
Für eine Pause
im Sand und einen kurzen Gang durchs tobende Zentrum war’s
ok. Dann nichts wie
weg hier …
Auf unseren
Stopps versorgen
wir uns bisher mit Karten- und Infomaterial an den Touristinfos. Dabei
hat
Bettina entdeckt, dass es hier in der Nähe ein kleines
Outlet-Center hat, das Sideways Surf Outlet.
Billabong, Quiksilver usw. Da sind wir gleich mal hin, und haben ein
wenig
„Shopping“ gemacht. War super!
Auf der Fahrt nach
Süden haben
wir dann auch Queensland verlassen. Der „Sunshine State“ oder „Smart
State“, wie sich die Queenslander selbst gerne sehen, liegt nun hinter
uns. Und New South Wales vor uns.
Nach soviel
Massenauflauf und
Kommerz an der Gold Coast sollte wieder was Interessanteres, Ruhigeres her. Wie
wäre es mit dem östlichsten
Festlandspunkt des australischen Kontinents? Kein Problem. Byron Bay
liegt nur
rund weitere 60 km entfernt. Ein sehenswerter Leuchtturm, der viele Postkarten und Kalender ziert,
schmückt die
Landzunge. Das hat doch was!
Als
Zielort des Tages haben
wir uns Lennox Head, noch mal 20 km weiter die Küste lang,
ausgesucht. Ein
kleines Örtchen, wo man keinen großen
Massentourismus will. Ein mehrere
Kilometer langer Strand schmückt die weite Bucht, der
„7 Mile Beach“. Kite-Surfer
im Abendlicht jagen über die Wellen. Und ein ordentlicher
Campingplatz mit
„Free WiFi“ liegt gleich dahinter, der Lake Ainsworth Holiday Park. Ok, hier bleiben
wir! Nur das Mädel am Nachbarplatz, das gerade zum hundertsten Mal
die Titelmelodie von „Hannah Montana“ hört, nervt ein wenig ...
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Lennox
Head – Emerald Beach
Lange hat es uns in Lennox
Head dann doch nicht gehalten. Nach dem Frühstück haben
wir wieder die „Hühner
gesattelt“ und sind weiter. Nur zwei oder drei Stunden im
Auto. Die Fahrten
sind eigentlich gar nicht mehr so langweilig, wie es weiter im Norden
zeitweise der Fall war. Ständig liegt Neues vor Augen. Und
wenn es nur die zu Europa unterschiedlichen Autos sind. Opel
heißt hier z. B.
Holden, mit Modellnamen, die es bei uns nicht mehr gibt: Omega,
Commodore … und sie sehen ganz anders aus als in Europa.
Einen kurzen
Abstecher vom
Highway haben wir nach Mclean gemacht: „The Scotishst Town in
Australia“. Naja,
die Landschaft drumherum war sehr schön, aber der Ort? Zum
Glück hat der
Abstecher nur ein paar Kilometer gekostet.
Gelandet
sind wir letztlich in
Emerald Beach, kurz vor Coffs Harbour. In dem Örtchen ist nix
los – herrlich.
Nur ein paar Häuschen, zwei Restaurants, ein Mini-Markt
– und eben den Campingplatz
gibt es hier. Jepp, das passt. Zwei Nächte Station. Durch ein
paar Büsche
durch, und der Strand liegt vor unseren Füßen. Ist ein
feiner Campingplatz obendrauf,
wieder mit „Free WiFi“, der BIG4 Emerald Beach Holiday Park.
Im
Campingführer wurde das
Wildlife des Platzes hier erwähnt. Aha! Am Nachmittag die
Bestätigung: ein
ziemlich großes Känguru springt plötzlich
aus einem der dichten Büsche, gleich
neben unserm Camper. Hoppelt locker über den Platz. Zum
Glück hatte ich gerade
die Kamera in der Hand. Kommt
ja nicht
so häufig vor. ;-)
Wer genau hinschaut, kann auf dem Bild erkennen, wie der Kopf des
kleinen „Joey“ – so werden Känguru-Babys genannt – aus dem
Beutel der springenden Mutter schaut. Kurz darauf sehen wir die beiden
etwas weiter auf einer leckeren
Wiese.
Die
Küste sieht hier aus wie
aus einem Rosamunde-Pilcher-Roman entsprungen. Überschaubare
Buchten wechseln
sich mit felsigen Landzungen. Kann man eben mal drüberwandern.
Und schon kommt
die nächste Bucht. Welche ist schöner? Keine
Ahnung.
Wir schauen morgen mal,
denn jetzt strahlt schon wieder der Mond.
Mal so nebenbei: Heute sind wir einen Monat
unterwegs. Etwas mehr als zwei Wochen bleiben uns noch in Australien. Verdammt, die Zeit rast!
Freitag, 2. Oktober 2009
Emerald
Beach
Gestern Abend war’s noch mal
spannend! Echtes australisches Wildlife wieder. Vor unserer
Campingbustür. Mit
der Dämmerung kamen nämlich die Kängurus.
Und saßen gemütlich auf der Wiese und
haben gefressen. Solange sie nicht gestört wurden. Leider hat
ein kleiner,
dummer und frei herumlaufender Hund sie verscheucht.
Über die Kängurus
kamen
wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Ein einheimisches
Ehepaar, ursprünglich
aus Neuseeland stammend, so um die 60. Er ein ziemlicher Kenner der
australischen Flora und Fauna, wie wir gemerkt haben.
„Interessiert ihn halt
…“, meinte er. Und er hat gleich davon
geschwärmt, dass in der Nacht zuvor ein
Possum hier entlang sei. Mit seiner Taschenlampe hat er schon
fleißig danach
gesucht. Nach einer Stunde und vielen, vielen Infos haben wir uns dann
doch
verabschiedet. Und kurz drauf klopfte er schon wieder an unsere Tür: es war
da! Noch eine Runde
um seinen Caravan hat das Possum gemacht, um dann auf einem kleinen
Baum Schutz
zu suchen. Für ein Foto hat’s gereicht.
„Possum vor dem Fenster“
Heute steht
mal wieder große
Wäsche auf dem Plan, am Nachmittag ein Spaziergang entlang der
Küste: durch das
Moonee Beach Nature Reserve. Landschaftlich herrlich. Auf der kleinen,
unbewaldeten Halbinsel lagen die Kängurus im trockenen Gras.
Sicher 20 Stück.
Wir haben sie anscheinend nicht gestört. Nur ein paar Meter lagen
sie neben dem Weg.
Für uns immer wieder schön, für die Menschen
hier teilweise eine Plage. Auch
wenn es für uns schwer zu verstehen ist. In den
Gärten lassen sie halt nichts
Leckeres stehen. Trotzdem, uns freut der Anblick.
Das gleiche Zeug wächst auch in Frankreich ...
Ab morgen
hat New South Wales
(NSW) Schulferien, dann wird es voll in den Küstenorten
– und auf den Highways
die Küste entlang. Zum Glück wird der Verkehr meist
gen Norden rollen. Noch
dazu, weil in Queensland oben wiederum die Ferien zu Ende gehen. Aber
wir fahren
ja nach Süden bzw. starten mehr ins Hinterland, Richtung Blue
Mountains. Werden
wir an einem Tag wohl nicht schaffen dorthin. Dort wird es sicher auch
kühler
sein und es wird mal ein Schauer vom Himmel kommen. So langsam werden
wir uns
wohl von den am Tag immer sehr warmen Temperaturen und den kurzen Hosen
verabschieden
müssen.
Samstag, 3. Oktober 2009
Emerald
Beach – Toowoon Bay
„Frühstück mit Kangurus“
heißt ein Bestseller von Bill Bryson. Es ist ein etwas
anderer Reisebericht
über Australien. „Frühstück mit
Kangurus“ hatten wir heute live. Wenige Meter
neben uns saßen zwei der Beuteltiere auf einem leeren Platz
und haben sich dort
gemütlich den Magen gefüllt. Das Interessante:
Nachdem wir mittlerweile schon
so manches Känguru gesehen haben, schaut man kaum noch hin.
Dennoch, es war
besonders.
Die
Weiterfahrt – vorbei an der größten Banane
Australiens bei Coffs Harbour, der Big Banana – hat sich dann
auch als „besonders“ herausgestellt.
Nämlich
„besonders nass“. Nach rund 150 km
verdunkelte sich der Himmel immer mehr, bald darauf die ersten Tropfen.
Mit der
Zeit wurde ein kleiner Wolkenbruch draus. So ging das weiter, den
ganzen Tag.
Mal mehr, mal weniger. Und die Temperatur fiel auf etwa 14° C. Die Australier
sind aber hart im nehmen, wir versuchen’s auch: beharrlich
werden weiter Shorts
und Flip-Flops getragen! Naja, gut … Socken haben wir
mittlerweile schon an.
Pause machen
wir in Toowoon
Bay, einem Örtchen an der Central Coast, ca. 90 km vor Sydney.
Ein Spaziergang
am Strand musste trotzdem sein. In Shorts und Regenjacke. Station machen wir übrigens auf dem Towoon Bay Holiday Park, wo wir den letzten freien Platz ergattern konnten. Ferienzeit eben ...
Heute geht es früh
ins Bett, denn morgen wollen wir weiter in die Blue Mountains. Schauen
wir mal,
was das Wetter so für Überraschungen
bereithält.
Sonntag, 4. Oktober 2009
Toowoon
Bay – Blue Mountains – Oberon
Sonntagswetter war das heute
nicht! Die meiste Zeit hat es geregnet, und die Blue Mountains
präsentierten
sich als „Grey Mountains“ … Gesehen
haben wir nicht viel. Aber der Reihe nach …
Am Morgen
haben wir erst
mal zur Kenntnis nehmen müssen, dass (zumindest) in New South
Wales die Uhren
auf Sommerzeit umgestellt wurden. Eben eine Stunde vor. Ok, jetzt ist
es abends
wenigstens mal bis um 7 Uhr hell. Auf der Fahrt Richtung Sydney fing es
wieder
an zu regnen. Alles grau in grau.
Sydney haben
wir im Norden
und Westen gestreift. Das war leider etwas kompliziert, da wir die
gebührenpflichtigen Autobahnen umgehen wollten. Nicht aus
Geiz, nein, es kostet
nur wenige Dollar. Aber es ist furchtbar umständlich: es gibt
nämlich keine
Kassenhäuschen mehr. Das Fahrzeug muss vorher registriert
werden unter einer
Telefonnummer, die oft nicht funktioniert. Einheimische haben Transponder hinter der Scheibe, das ist einfacher. Fährt
man einfach so durch, gibt
es einen Strafzettel. Und der Vermieter weiß ja, wer das
Fahrzeug wann hatte.
Die Fahrt um
Sydney war wie eine
kleine Weltreise: vorbei an Toronto, Liverpool, Brooklyn,
später
in den Blue Mtns noch ein Örtchen namens Linden.
Nach etwa
einer Stunde waren
wir durch. Ja, Sydney ist groß! Der Blue Mountains National
Park fängt schon
etwa 50 km weiter an. Plötzlich geht es immer wieder bergauf.
Bis auf rund 1000
Meter Höhe.
Aber leider sah heute alles nicht
besonders einladend aus. Die
„Wentworth Falls“ haben wir zwar gehört, aber nur kurz gesehen.
Die „Three
Sisters“, drei schmale, emporragende und wohl recht
eindrucksvolle Felsfinger,
blieben gänzlich im Nebel versteckt. Die Temperaturen lagen
nur noch um rund 10° C. Nicht schön, und es lud auch nicht zum Verweilen ein.
Die
Wettervorhersage am Radio verhieß für morgen auch
keine wirkliche Besserung.
Also sind
wir kurzerhand
durchgestartet, obwohl es schon nach 15 Uhr war. Richtung Jenolan
Caves, am
Rande des Nationalparks, etwas mehr als eine weitere Stunde Fahrt. In
so
Grotten und Höhlen spielt das Wetter eine eher untergeordnete
Rolle, und einige
haben uns von ihnen schon vorgeschwärmt. Der Besuch steht
für morgen auf dem
Plan. Jetzt sitzen wir auf dem kleinen Jenolan Caravan Park in Oberon, auf
etwa 950
Meter Höhe, es ist saukalt, so etwa 8° C hat's. Alles ist
irgendwie feucht – und
der Bus hat keine Standheizung. Na, dann „Gute
Nacht“.
Montag, 5. Oktober 2009
Oberon – Jenolan Caves – Canberra
Heute ist
hier Feiertag!
„October Long Weekend“. Hätte ja mal einer
was sagen
können … Na, egal. Wir
sind nach einer frischen Nacht und ungeheizten Duschen am Morgen bei etwas besserem Wetter zu den Jenolan
Caves
gefahren. Und haben an einer Führung durch die
„Lucas
Caves“ teilgenommen.
Insgesamt gibt es dort über zehn Höhlen. 1,5 Stunden
treppauf, treppab.
951 Stufen offiziell.
Natürlich war die
Höhle an sich
sehenswert. Mit all den Stalaktiten und Stalakmiten, Kristallen und
einem kleinen, kristallklaren unterirdischen Bach. Aber am
beeindruckendsten war die
Akustik in einem der größten Abschnitte, genannt
„Cathedral“. Fantastisch,
welchen Klang die Musik dort hatte. Deswegen werden dort auch gerne
Konzerte
abgehalten. Besonders gut sollen Didgeridoos dort klingen.
Mittags ging es weiter
über
die Great Dividing Range Richtung Canberra, Australiens Hauptstadt. Auf den Karten war ein
kürzerer Weg
noch als „unsealed“, unbefestigt, eingezeichnet.
Doch eine Nachfrage hat
ergeben, dass die Straße seit etwa einem Jahr durchgehend
befestigt ist.
Praktisch, nicht nur für uns. Dennoch waren wir da fast
alleine unterwegs.
Durch riesige „Pine“-Wälder, entlang
schier endloser Schafweiden. Kaum ein Auto
unterwegs. Australien auf dem Lande eben. Immer auf einer Höhe
zwischen 700 und
1000 Meter. Mal schien die Sonne, dann kam wieder ein Schauer runter.
Die letzten
100 km bis
Canberra waren dann aber ganz bequem. Ein vierspuriger Highway, fast
immer
geradeaus. Dass man hier von den Snowy Mountains, in welchen die
Wintersaison
gerade zu Ende geht, nicht mehr weit entfernt ist, war auch zu
erkennen:
nicht nur ein Auto mit Ski oder Snowboards auf dem Dach kam uns entgegen.
In Canberra
war es dann
gleich an der Zeit, nach einem Campingplatz Ausschau zu halten, es war
schon
später Nachmittag. Diese liegen meist außerhalb der
Stadt. Auf dem Southside
Caravan Park sind wir dann noch untergekommen. Nicht unbedingt
schön, aber in Ordnung.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Canberra – Cooma/Snowy Mountains – Tathra
Hier in Australien ist auch
Herbst! Das mit den vertauschten Jahreszeiten erzählen die
nur! Regen und
Schnee … aber lest selbst.
Erst mal
bleiben wir in Canberra.
„Capital of Australia“ prangt auf den Kennzeichen.
Die von den Australiern eher
ungeliebte Hauptstadt. Inmitten von Nichts. Einfach so auf der Great
Dividing
Range erbaut. Kein Zentrum, aber alles großzügig
angelegt. Kein besonderes
Flair zu spüren. Aber dennoch ganz interessant. Breite
Straßen, kostenloses
Parken. Sogar wirklich schöne, alte Gebäude sind zu
sehen. Etliche
Universitäten, Colleges. Wahrscheinlich mit Geld und guten
Konditionen
hergelockt.
Wir haben
das
Regierungsgebäude angeschaut, das Parliament House. Mit dem
Senate und dem House
of Representatives. Moderne Architektur, innen ganz feines Parkett oder
Teppichboden. Dieser ist aus der Wolle australischer Schafe hergestellt.
An den
Wänden hängen viele Ölgemälde: die
früheren Regierungschefs.
Draußen ...
... und drinnen.
Anschließend
eine kleine
Stadtrundfahrt. Und weiter ging es in Richtung Snowy Mountains. Rund 120 km.
Aber
bergig war hier nichts. Mal etwas hoch oder runter. Aber von Bergen
keine Spur.
Eher wie eine große Hochebene mit ein paar Hügeln.
Immer so um die 900 Meter
hoch. Die Fahrt war regnerisch. Bis nach Cooma, so etwa das Tor in die
eigentlichen Snowy Mountains. Im Ort etliche Ski- und
Snowboardverleiher. In
einem Outdoor-Shop haben wir mal nach dem Wetter gefragt:
„Schneien soll’s.“ Oh
je! Mit „Apollo 13“ in den Schnee? Besser nicht.
Zur Sicherheit noch die Tourist-Info
gegenüber konsultiert. Jepp, es wird noch kälter und
morgen wird es schneien,
zumindest in den Bergen oben. „Oben“ ist gut, die
Skiorte wie Thredbo, ca. 1,5
Stunden Fahrt entfernt, liegen auch nur 300-400 Meter
höher.
Die Dame in
der
Info hat uns ausführlichst beraten, sogar die Webcam von
Thredbo
gezeigt, wo am
Wochenende die Skisaison zu Ende gegangen ist. Eine kalte Nacht im
Camper wäre
ok gewesen. Aber morgen nichts von den Bergen zu sehen oder gar nicht
erst
raufzukommen? Nee, wir sind ihrem Rat gefolgt und haben die
„Berge“ von
unserer Liste gestrichen. Zumal es die nächsten Tage auch
nicht
besser wird mit
dem Wetter. Wir fahren wenigstens noch zu einem nahegelegenen Lookout,
vielleicht ist ja kurz eine Wolkenlücke da. Aber nix. Alles
grau
und verhangen.
Schade, muss ich mir die
verschneiten Snowy Mountains halt auf
Bildern anschauen. So schön hätte es sein
können ...
Mit genug
kostenlosem
Kartenmaterial ausgestattet sind wir Richtung Küste gestartet.
Rund 130 km noch
mal. Auf einem abermals leeren, gut ausgebauten, einspurigen Highway.
Nach
einer Weile ging es auf 10 km Fahrtstrecke rund 800 Höhenmeter
bergab. Das war
es mit den Snowy Mountains … Plötzlich stehen
wieder Palmen in den Gärten. Wir rollen durch dichte Wälder mit riesigen Farnen, die schon fast an den
Regenwald im Norden
erinnern.
Die Strecke
führt die ganze
Zeit entlang riesiger Schaf-Farmen. Unglaublich. Weit und breit kein
Ort. Und
sie führt durch Känguru- und Wombat-Gebiet.
Unzählige dieser einheimischen Tiere
liegen wieder als Roadkill am Straßenrand. In allen Stadien
der biologischen
Zersetzung. Kein schöner Anblick. Muss aber erwähnt
werden.
Stopp wird
in Tathra gemacht,
ein kleines Örtchen an der Küste. Camping gleich
hinterm Strand auf dem BIG4 Tathra Beach Holiday Park. Wenn die Sonne
scheinen würde, wäre es richtig schön hier.
Tut sie aber nicht. Es regnet noch
immer. Die nette Lady an der Rezeption meinte auf unsere Frage nach dem
Wetter: „Rain, Rain, Rain …“ Das ist doch Herbst? Oder ist es
Aprilwetter?
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Tathra – Lakes Entrance
Boah, hat das
noch geschüttet gestern Abend! Darum gab's auch nur ein
schnelles
Essen ohne großes Spülen hinterher. Eines von
Bettinas „Favorites“ ...
"Homebrand Noodle" Cup by Woolworths ... Bettina bevorzugt Oriental flavored, ich Chicken flavored ...
Kurz war in der Nacht mal Pause mit
dem Prasseln aufs Dach. Und am Morgen goss es wieder wie aus
Kübeln.
Kein Grund, in dem verschlafenen und eigentlich ganz netten
Örtchen Tathra zu
bleiben. Wenigstens im fahrenden Auto war es trocken und warm. Also
über den
Tourist Drive (so wird auf sehenswerte Nebenstrecken hingewiesen)
weiter nach
Süden und zum Princess Highway. Da haben wir bald die Grenze
nach Victoria
überquert. Zig Kilometer durch dichten Wald. Kein
Örtchen. Nichts.
Welcome to Victoria ...
Da wird z.
B. schon ewig auf
Cann River hingewiesen. Du denkst, da hältst du mal an. Doch
kaum ist Cann
River erreicht, ist man auch schon wieder draußen. Vielleicht
zehn Häuschen
und ein Bottle Shop. Das war’s. Am Highway. Na, wenigstens
hat’s dann doch mal
aufgehört zu regnen, die Wolkendecke lockerte auf.
Zum Glück
waren heute auch
die lebenden Kängurus bzw. Wallabies in der Überzahl.
Mehrmals sahen wir
größere Gruppen neben der Straße sitzen.
Ein Wallaby saß sogar direkt am
Straßenrand, zum Sprung bereit. Doch im letzten Moment hat es
sich umgedreht,
zurück in den Wald.
Zielort
heute war Lakes
Entrance. Ein ziemlicher Touri-Ort, wie wir beim Spaziergang
feststellen
mussten. Aber da in Victoria die Ferien schon zu Ende sind, war alles
wieder verschlafen.
Hier ist der Ort durch eine Art Lagune, die mit dem Meer verbunden ist, vom
offenen Ozean
abgeschottet. Über einen langen Steg geht's zur vorgelagerten,
kilometerlangen, großen Stranddüne. „90
Mile Beach“ genannt. Stürmisch war’s
dort. Außer uns nur noch ein Hartgesottener, der den Blick
aufs schäumende Meer
genoss.
Macht der Pipi ...? Nein, das ist nur ein cooler Typ im typisch australischen Mantel, einem „Driza-Bone“.
Und die Zwei auch im typischen Outfit ...
Unser
Campingplatz heute, das BIG4 Whiters Holiday Village,
ist
wieder eine Erwähnung wert. Eigentlich ist es gar kein richtiger
Campingplatz: es hat nämlich nur 2 Stellplätze, alles andere
sind kleine Hüttchen. Und diese beiden Stellplätze sind „Ensuited Suites“. D. h. mit
eigenem kleinen Bad am Platz. Nur für uns. Und mit
Heizstrahlern drin. Klasse.
Heut Nacht schlaf ich im Bad … und das alles
für’n Appel und’n Ei.
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Lakes
Entrance – Phillip Island
Uih, war das ein schönes
warmes Bad am Morgen. Was man doch noch so zu schätzen
weiß …
Nachdem wir
noch ein bisschen
Lakes Entrance angeschaut haben, vor allem die Küstenlinie ist
beeindruckend,
ging es weiter.
Phillip Island, nicht weit von
Melbourne, hieß das Tagesziel.
Also wieder rauf auf den Princess Highway. U. a. durch einen Ort namens
„Sale“. Aber
hier war leider doch nicht alles im Ausverkauf. ;-)
Später
ging die Route in den
Strzelzcki Highway über. Kann das einer von Euch aussprechen?
Egal, dabei
streiften wir auch das Allgäu! Jepp, sah wirklich so aus dort.
Aber es war nur die
Strzelzcki Range. Alles ein sattes Grün, mit gelb
blühenden Pflänzchen, Kühe auf
den frischen Weiden. Es roch nach frisch gemähtem, feuchtem
Gras. Die Sonne
lugte hinter den Wolken hervor. Wieder ein ganz anderes Australien.
In
Wonthaggi sind wir direkt
an einem ALDI vorbeigekommen. Nachdem wir schon manche gesehen haben,
sind wir
heute mal rein. Sieht aus wie in Deutschland. Gleiche Einrichtung,
teilweise
die gleichen Produkte. Schön, mal wieder „Haribo
Phantasia“ zu sehen … Bettina
hat sich was mitgenommen. Und ich konnte bei den Schoko-Riegeln nicht
widerstehen. Im Prospekt werden schon die ersten Weihnachtsartikel
beworben: Stollen usw. Der daneben abgebildete Ventilator, die
Campingartikel
oder die Kühlbox wirkten aber schon
„unpassend“ auf
uns.
Nach rund 300 km war Phillip
Island erreicht. Die Insel ist für diverse Besonderheiten
bekannt, vor allem aber durch
seine fast allabendliche „Penguin Parade“. Am
Westzipfel der ca. 40 km langen
und 15 km breiten Insel kommen mit Einbruch der Dämmerung
Hunderte der kleinen
Frackträger an Land, um ihre Schlaf- und Nistplätze
aufzusuchen. Das werden wir uns
morgen Abend mal anschauen.
Auf dem
herrlich leeren Campingplatz in Strandnähe, dem Anchor Belle Holiday Park in Cowes, ist neben uns eben ein älteres Ehepaar
angekommen. Sie sind vor
43 Jahren von England nach Australien ausgewandert, der Arbeit wegen. Neun
Wochen
sind sie jetzt schon auf Tour und gerade aus dem warmen Norden auf der
Heimreise nach Adelaide. Auch sie finden das derzeit kühle und
feuchte Wetter
ungewöhnlich, aber sie erfreuen sich an dem frischen
Grün überall. Der Regen wird
auch gebraucht. Denn der heiße Sommer steht kurz bevor, und
dann wird das
Wasser schnell wieder knapp. Überhaupt wird sehr oft auf den
sparsamen Umgang mit Wasser hingewiesen. Die wissen hier schon, warum.
Freitag, 9. Oktober 2009
Phillip Island
Heute Morgen hat uns die
Sonne geweckt. Endlich wieder Frühstück im Freien.
Auch, wenn es noch etwas
frisch war. Später haben wir ein wenig Phillip Island
erkundet. Z. B. die
Nobbies, zwei Inseln am Westende. Dort tummeln sich manchmal
Seelöwen. Heute
aber nicht. Dafür umso mehr Seemöwen.
Abertausende haben dort ihre
Nistplätze. Eine riesige Möwen-Kinderstube! Und was
ein Geschrei!
Klasse war
auch Cape
Woolamai. Angeblich einer der weltbesten Surfstrände. Kann
man glauben. Ein
schöner Swell, der da an den Strand rollte. Es war nur eine
handvoll Surfer im
Wasser. Die konnten’s!
Bei der
Mittagspause wurden
wir Opfer einer Attacke. Einer Seemöwen-Attacke! Zwei Mal
haben sie uns die
Fish’n'Chips aus der Hand geklaut. Na hoffentlich wird der
oben erwähnte
Nachwuchs besser erzogen!
Um 19 Uhr
sind wir zur „Penguin
Parade“. Ab 20:02 Uhr wurde die
„Anlandung“ erwartet. Haben sich etwas
verspätet heute. Wahrscheinlich war es im Wasser
wärmer als an Land. Nicht nur
wir hatten alles Warme an, was das Reisegepäck hergab. Plus
Schlafsack zum
Einkuscheln und Mütze. Starker Wind vom Meer, aber ein
fantastischer
Sonnenuntergang. Die „Penguin Parade“ ist zwar
ziemlich touristisch, aber jetzt
in der Nebensaison ging es. Nicht mal die Hälfte der
Plätze war belegt.
Der iss' nur ausgestopft ...
Die
„Little Penguins“, so die
Art hier, werden rund 30 cm groß. Plötzlich, in der
Dämmerung, die ersten
weißen Bäuche am Wasserrand, zwischen den
auslaufenden Wellen. Meist in
größeren Gruppen, nur wenige einzeln. Alles in allem
sicher mehrere Hundert. Es
war gerade Ebbe, und somit für die Watschelkerlchen ein
besonders weiter Weg.
Sicher über 100 Meter schon bis zur Düne, dann weiter
durchs dichte Dünengras.
Teils hatte es schon kleine Trampelpfade von ihren täglichen
Wegen. Wir saßen
ganz weit vorne. Manche sind direkt vor unseren
Füßen lang. Immer wieder
mussten sie stehenbleiben. Zum Verschnaufen. Andere wurden von den fast
noch
größeren Möwen geärgert und sind
wieder ins Meer geflüchtet. Kein leichter
Feierabend für so ein kleines Kerlchen. Die teilweise mehrere
hundert Meter auf
die Insel rauflaufen, um den Nachwuchs zu versorgen. Manche mussten
dabei
tatsächlich über den vollen Parkplatz rüber.
Fotos gibt
es davon keine.
Seit Jahren nämlich ist ab dem Eingang zur „Penguin
Parade“ jegliches
Fotografieren und Filmen verboten! Damit die Kerlchen nicht von
Blitzlichtern,
Klicken, Klacken und Surren wieder vertrieben werden.
Die
15 km Rückfahrt zum
Campingplatz war unsere erste Nachtfahrt in Australien. Vor denen immer
gewarnt
wird. Aber wir sind heil auch durch’s Känguru-Gebiet
durchgekommen.
Samstag, 10. Oktober 2009
Phillip
Island – Torquay
Ab heute
steht die Great
Ocean Road auf dem Plan. Eine Woche wollen wir uns Zeit lassen
dafür, und sie
in beiden Richtungen befahren. Zielort war Torquay, so etwas wie die
heimliche
Surfhauptstadt Australiens. Hier zählt wohl wirklich das
Surfen.
Nettes Örtchen soweit, keine Hochhäuser. Feine
Wohngegenden
nicht weit vom Strand. Ganz im Gegensatz zu Surfers Paradise vor ein
paar Wochen …
Auf der
Fahrt haben wir – um
Melbourne zu umgehen – mit der Fähre zwischen
Sorrento/Portsea und Queenscliff
übergesetzt. Die beiden Orte liegen am Südende der
riesigen Bucht, der Port Philip Bay, an die im
Norden auch Melbourne anschließt. Sicher 50 km entfernt haben
wir bei der
ruhigen Überfahrt im fernen Dunst die Hochhäuser der
Millionenstadt stehen
sehen.
Portsea von der
Fähre aus ...
Das
in Torquay das Surfen
wirklich ganz oben steht, zeigt dies: Die örtliche Schule holt
angeblich seit
Jahren bei Contests irgendwelche Surftitel ins Haus. Im Ort gibt es
Surfläden
so groß wie
kleine Supermärkte. Alle haben hier ihr Headquarter: Billabong,
Rip Curl, Quiksilver ... Surfschule an Surfschule im Ort. Sogar ein
Surf-Museum haben sie hier. Jedes zweite Schild weist
auf’s
Surfen hin. Im
Wasser am Surf Beach, gleich hinter unserem Campingplatz Torquay
Foreshore Caravan Park, war mächtig Betrieb.
Wir haben
den Anblick der
vielen guten Wellenreiter eine ganze Weile in der Sonne sitzend
genossen. Heute
war nämlich wieder ein richtig schöner Tag, an dem
sogar die kurzen Hosen
wieder ausgetragen wurden. Morgen soll es auch noch mal so
schön werden. Darum
wird da auch kein Auto gefahren. Dann wird sich das Wetter wohl leider
wieder
ändern …
Der Campingplatz ist noch ein paar Worte wert: Er
ist der
mit Abstand größte, den wir hier bislang gesehen
haben.
Riesig! Ich glaub, auf so einem großen Platz waren wir im
Leben
noch nicht. Und es ist nix los! Und supergünstig ist er
obendrauf.
Kann man sich nur freuen.
Sonntag, 11. Oktober 2009
Torquay
Ein richtiger Sonntag! Im
australischen Frühling. Sonne, Faulenzen, Spazieren, Surfer
gucken, Beachlife
erleben, Sand an den Füßen, 22° C Lufttemperatur, Wasser
frisch, leichte Brise vom
Meer. Am Strand jede Menge aktive Wassersportler: allen voran junge,
schlanke,
durchtrainierte Surfer und ältere, rundliche Longboarder mit
dünnem Haar, aber
auch See-Kayaker, Boogie-Boarder, Stand-up-Paddler …
Mehr gibt es heute echt nicht
zu berichten. Schaut einfach die Bilder hier und ein paar weitere im
flickr-Album an. Viel Spaß dabei!
Torquay Surf Beach ...
Hier ist wirklich „Surfers Paradise“ ...
Longboarder ...
Sportliche
Mädels ...
Surf's up!
Das rechts sehe
ich hier zum ersten
Mal: Surfer auf Longboards mit einem Paddel, Stand-up-Paddling, auch „SuP's“, die wie ein Gondoliere
rausrudern und dann auf der Welle reinsurfen. Sieht komisch aus, isses
wohl auch. Liegt aber ziemlich im Trend derzeit ...
Am Abend bin ich noch
mal die
zwei Minuten Weg zum Strand. Dabei habe ich dieses Foto gemacht
…
Ich kam daraufhin mit dem
jungen Typ ins Gespräch: über Longboards (er sitzt
auf einem), Surfen,
Snowboarden und all das Zeug. Vom Hölzchen aufs
Stöckchen. Er stammt aus
Queensland, ist schon vier Wochen auf dem Campingplatz, bleibt noch mal
so
lange, weil die Freundin einen Job im Ort hat. Dann geht es irgendwann
weiter:
Adelaide, Perth … einfach so.
Mein
Eindruck ist, diese
Einstellung ist hier absolut nichts Ungewöhnliches. Weniger
ein „in den Tag hineinleben“, mehr ein „den Tag genießen“, das
ist hier für viele normal. Absolut untypisch deutsch. Da
fallen mir die Worte
ein, die zuhause am Schreibtisch prangen. Sinngemäß
lauten
sie so: „Von Vorsicht habe ich selbst in jungen Jahren nicht
sonderlich viel gehalten, weil dieser Begriff so unpräzise ist,
dass
er so gut wie nichts aussagt und in manchen Fällen nur der
Feigheit als Feigenblatt dient. Worauf es ankommt sind Hellwachsein,
gesunder Menschenverstand, Verständnis und Phantasie. ---
Trauriges, erbärmliches Sicherheitsdenken, das die
Begeisterung
verdammt – das Schönste, was es im Leben gibt. Bloß
nicht leben! Sich mit dem Existieren begnügen, das ist
einfacher
und sicherer! Lieber dem Leben Jahre anfügen, als die Jahre
mit
Leben erfüllen ...“ Diese Worte stammen
vom französischen
Bergführer Gaston
Rèbuffat, er starb vor einigen Jahren an Krebs.
Montag, 12. Oktober 2009
Torquay – Wye River (Great Ocen Road)
Kontrastprogramm:
Surf-Kommerz! Jepp, wir haben heute Vormittag alle großen
Surfshops in Torquay
abgeklappert. Praktischerweise liegen sie alle gleich nebeneinander an
der
Hauptstraße Richtung Beach. Quiksilver, Roxy, Rip Curl,
Billabong, Patagonia
(ungewöhnlich, die hier zu finden), Globe, Oakley …
Wahnsinn, was für ein
Angebot. Klamotten, aber vor allem auch Surfboards ohne Ende. In allen
Größen
und Preislagen. Wir waren ziemlich geplättet … und
haben vor lauter Staunen
ganz vergessen, was zu kaufen.
Danach sind
wir durchs
örtliche Surf World Museum. Wer hierher kommt und sich ein bisschen
dafür
interessiert: unbedingt anschauen! Klasse!
Da hat einer von probiert ...
Dann ging es
auf die Great
Ocean Road. Leider bei immer grauer werdendem Himmel. Stopps haben wir
an fast
jedem Lookout und in fast jedem Örtchen gemacht. Am Bells
Beach, wo jährlich
die „Rip Curl Pro“ stattfinden, ein Surf-Highlight
im australischen Herbst. In
Anglesea, wo auf dem örtlichen Golfplatz die Kängurus
den Rasen kurz halten. In
Fairhaven, am „Split Point Lighthouse“, ...
... wo es auch leckeren Cappucino
gibt.
In Lorne, das sich gerade auf eine
Freiluft-Kunstaustellung
vorbereitet. Bis nach Wye River. Hier stehen wir auf BIG4 Wye River Holiday Park, in
einem kleinen Tal, direkt an einem noch kleineren Bach, der 300 Meter
weiter
ins Meer mündet. Trotz des Regens jede Menge Vogelzwitschern
aus den Bäumen.
Mit etwas Glück gibt es hier in der Dämmerung
weiteres Wildlife zu sehen.
Lassen wir uns überraschen.
Ein Stück
der Great Ocean Road ...
Dienstag, 13. Oktober 2009
Wye
River – Port Campbell (Great Ocean Road)
In Sachen Wildlife haben wir
gestern Abend „nur“ das Übliche gesehen:
Crimson Rosellas, Kängurus, Enten ... ganz
schnöde Enten. Jepp, wir sind verwöhnt. ;-) Leider
keine Koalas. Aber gehört
haben wir sie. Mitten in der Nacht. Die können ganz
schön Radau machen. Sie
geben ziemlich lautstarke, brunftartige Töne von sich. Hatte
schon fast was
Gruseliges nachts um Drei auf einem einsamen Campingplatz, wenn man mal
Pipi
muss.
Der Morgen
begann mit …
Regen. Da fahren wir doch gerne weiter. Denn im fahrenden Bus wird es
wenigstens wieder warm und trocken. Doch schon nach wenigen Kilometern kam
– ganz
entgegen der Vorhersage – die Sonne etwas raus. Allerdings
wurde es nun immer
stürmischer.
Am
ersten
erwähnenswerten Aussichtspunkt, dem „Cape Otway
Lighthouse“ im Great Otway
National Park, hätte es uns fast weggeweht. Landschaftlich ist das
Ganze dafür umso
schöner. Mit einigen historischen Gebäuden drumherum.
Und einem immer dunkler
werdenden Himmel über dem Meer. Letztendlich hat uns auch noch
ein Schauer
erwischt. Macht aber nix, wir sind ja nicht aus Zucker.
Und beim
rausfahren aus dem
Nationalpark zurück zur Great Ocean Road haben wir sie doch
gesehen. Koalas!
Na, bei rund 15 km durch Eukalyptuswald muss ja auch mal irgendwo so
ein Kerl
sitzen. Bettina hat ihn entdeckt. Er hat sich nicht gerührt,
war wohl gerade im
Tiefschlaf auf seinem wackeligen Ast. Gleich im Nachbarbaum der
Nachbar-Koala.
Hurra, es gibt sie doch!
Suchbild: Wo ist der Koala?
Dann haben wir uns an das
Highlight der Great Ocean Road, eigentlich mit ein Highlight von vielen
einer
jeden Australienreise, herangearbeitet: die „Twelve
Apostels“. Naja, es sind ja
keine zwölf mehr, ein paar sind schon umgefallen, macht nix.
Zuerst aus der
Ferne von den „Gibsons Steps“ aus. Dann vom zentralen Lookout. Da waren
wir schon
nicht mehr alleine.
Zum Schluss noch vom anderen Ende,
der „Lord Ard Gorge“. Aufgrund
des mittlerweile heftigen Sturms hatte es enorme Wellen, noch dazu bei
Flut.
Ein Anblick, den wir lange „aufgesaugt“ haben.
(Weitere Bilder im flickr-Album.)
Insgesamt
sind wir froh, dass
das Wetter heute doch so gut mitgespielt hat. Und der heftige Regen,
der gerade
wieder aufs Dach von „Apollo 13“ prasselt und den Toilettengang etwas
verzögert,
stört da kaum
noch. Obwohl, irgendwie geht da draußen gerade die Welt unter
...
Für die Nacht ist ein weiterer Sturm vorhergesagt. Wir werden
schon nicht
wegfliegen. Der Port Campbell Holiday Park hier liegt ja leicht
geschützt.
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Port Campbell –
Aireys Inlet (Great Ocean Road)
Heute Nacht haben wir in
einer Autowaschstraße geschlafen. Zumindest hat es sich so
angehört. Waschen
und Trockengebläse in einem. Aber wir sind nicht
weggeschwommen.
Zum
Glück hat es am Vormittag
bald aufgehört zu regnen, und wir können uns
über das Wetter heute nicht
beklagen. Zwar windig und frisch, aber meist trocken. Nach dem
Frühstück ging
es weiter an der Great Ocean Road. Kurz nach Port Campbell
häufen sich einige
Lookouts.
„The Arch“, ein
Felsenbogen.
Die „London
Bridge“, welche bis 1990
noch mit dem Festland verbunden war.
Wenige hundert Meter weiter liegt
schon
„The Grotto“. Und ein paar Kilometer weiter dann
die „Bay of Islands“. Jede
Bucht für sich einfach einzigartig. Man möchte am
liebsten an jeder anhalten.
Auch wenn da gar kein Lookout ist. Sieht immer toll aus.
Als wir von
der „Bay of
Islands“ weiterfahren wollten, war die Straße
gesperrt. Ein Radrennen war im
Anmarsch. Die „HeraldSunTour“. Fast ein bisschen
Tour-de-France-Feeling. Jede
Menge Vorausfahrzeuge, ein Hubschrauber in der Luft für die
TV-Übertragung.
Eine kleine Ausreißergruppe vorne, circa zwei Minuten
später das Hauptfeld. War
sicher kein Spaß für die Rennfahrer, bei dem
stürmischen Wind.
Wir sind
weiter in die
Richtung, aus welcher das Feld kam. Bis nach Warnambool. Tanken,
Mittagspause,
und wieder ab ins Auto – und die ganze Great Ocean Road noch einmal!
Ja, das
hab ich mir gewünscht. Aber ohne groß anzuhalten.
Dennoch sieht man so viele
Dinge, die man vorher nicht gesehen hat. Fährt man in einem durch, geht
das auch alles
viel schneller. Am späten Nachmittag waren wir schon wieder in
Lorne, fast am
anderen Ende.
Hier hat
Bettina nach
Internet-Recherche einen Buchladen ausfindig gemacht, der deutsche
Bücher kauft
und verkauft. Für sie war aber nichts dabei,
Kinderbücher oder alte deutsche
Geschichte sind nicht ganz ihr Metier. Dafür konnte sie sechs
Stück zum guten
Preis abgeben.
Kurz
darauf haben wir am Aireys Inlet Holiday Park eingecheckt. Das Schönste: es regnet
nicht …
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Aireys Inlet –
Melbourne
Mit einer kleinen Träne im
Knopfloch haben wir uns heute Morgen von der Great Ocean Road und der
Surf
Coast verabschiedet. Der trübe Ausblick trifft unsere Stimmung.
Auf ging es nach Melbourne.
Nur rund 130 km. In eine andere Welt. Großstadt. Fast ein
Moloch. Haben den
Campingplatz, das Airport Tourist Village, nach prima Vorab-Info durch Bettina prima gefunden. Finden
ihn
aber nicht prima. Egal, zwei Nächte geht das auch. Sind gleich
mit dem
Öffentlichen Nahverkehr in die Stadt. Mit Bus und Bahn. Ok,
bei Regen sieht
kaum eine Stadt schön aus, und sie hat es schwer, einen guten
ersten Eindruck
zu vermitteln. Den hier hat es aber echt verwässert. Hat uns
nicht so sehr
angesprochen. Bislang die dreckigste Großstadt hier in
Australien. Bis jetzt.
Dennoch: Welcome to Melbourne ...
Zum
Glück haben wir aber in
der Collins Street, so richtig schön mitten in der City,
gleich
den Foreign
Language Bookshop gefunden (Edit: mittlerweile umgezogen!). War eher ein „Teuer“-Book Shop. Hier hat
Bettina erst mal ihren Lese-Vorrat aufgestockt. Jetzt sollte
es
bis zum Schluss reichen …
Eine interessante Begegnung
hatten wir im Laden: Ein Mann, so in den Fünfzigern, mit
weiblicher Begleitung
hat uns angesprochen. Auf Deutsch. Ob wir denn Deutsche seien?
„Ja,
klar.“
„Touristen?“
„Ja,
klar.“
„Ach gut, zum Reisen
ist
Australien schön. Aber nicht zum Leben.“
Oh, das erste Mal eine ganz
andere Meinung! Die uns überraschte.
1956, als 3-Jähriger, hat es
ihn herverschlagen. War seines Vaters Idee. Keine gute, meinte er. So
ein
schlechtes Sozialsystem und so … Wieder in Deutschland zu
leben, wäre sein
Traum. Wir haben ihm gesagt, dass in Deutschland auch nicht alles Gold
ist, was
glänzt.
Er hat zwar Arbeit und auch ein Haus, aber so richtig schön
findet er
es hier nicht. Dann zog er noch einen Geldschein aus seiner
Geldbörse. 20
Deutsche Mark. Sah aus wie neu. Das sei doch deutsches Geld? Wir
mussten wirklich zweimal
hinschauen! „Jaja, ist es. Aber das gibt
es nicht mehr …“ Wir haben ihm noch
erklärt, dass er es bei der Deutschen
Bank auf jeden Fall noch tauschen kann, wenn er mal nach Deutschland
kommt.
Dennoch, etwas traurig zog er weiter …
So nebenbei:
Auch in
Melbourne hat die kommerzielle Vorweihnachtszeit schon begonnen.
Braucht
jemand etwas australischen Weihnachtsschmuck? ... Zu spät, da
kommen wir nicht mehr
hin. ;-)
Freitag, 16. Oktober 2009
Melbourne
Mit sonnigerem Wetter hat
Melbourne heute versucht, in unserer Beliebtheitsskala aufzuholen. Ok, mit blauem Himmel oben
drüber sah alles gleich viel freundlicher aus. Aber es bleibt
dennoch hinter Brisbane
und Sydney nur Platz 3 der in den letzten Wochen gesehenen
australischen
Großstädte.
Was
fällt auf in der Stadt? Es stehen überall jede Menge
Skulpturen und Kunstwerke rum ... Die sind zum Teil aber richtig gut!
Nach der Gelegenheit zur
großen Wäsche am Vormittag sind wir mittags wieder
mit Bus + Bahn in die City.
Einfach durch die Straßen gelaufen und geschaut …
hier und da in einem Laden rein.
Auch ein Ski- und Snowboardladen war dabei: „Auski“. Mann, so viele Snowboards
in
Australien! Eine riesige Auswahl an Klamotten und Material! Als mich
der
Verkäufer ansprach, hab ich nur gemeint, dass ich ziemlich
„surprised“ bin.
Zumal doch hier die Saison jetzt zu Ende ist. Ach, um Weihnachten rum
zieht das
Geschäft noch mal an, meinte er. Denn da fliegen viele
„Overseas“, nach Europa,
Nordamerika oder Japan. Den Schnee dort auskosten.
Downtown ...
Die
abendliche Rückfahrt mit
dem Zug hat sich als etwas „schwierig“
herausgestellt. Wir haben nämlich einen
Falschen erwischt. Haben letztendlich doch heimgefunden, aber eine
Stunde hat
es gekostet. Egal, ist ja kein Zeitdruck hier.
Samstag, 17. Oktober 2009
Melbourne
Bus ausräumen. Alles in die
Taschen packen. Schnaufen, stöhnen, seufzen. Sooo viel war
das? Irgendwie haben
wir es dann doch geschafft. „Apollo 13“ noch kurz
ausgekehrt. Matratzen
ausgeklopft. Fertig.
Fast 6.000
Kilometer ohne Zwischenfälle hat uns der Bus von Cairns im
tropischen Norden bis an die Südküste geschuckelt.
Viele
andere gleiche oder ähnliche Modelle sind uns dabei begegnet.
Man
grüßt sich. Winkend. Reisende „unter sich“.
Die Rückgabe bei Apollo
im Vorort Tullamarine hat – nachdem wir das Office
endlich gefunden hatten – keine 10 Minuten gedauert. Der
Wasserkocher, den wir
neu kaufen mussten, weil der alte seinen Geist aufgegeben hat (die
sagen hier
echt: „Gave up it’s ghost!“), wurde
problemlos ersetzt. Ein Taxi wurde uns auch
noch gerufen, das uns ziemlich flott zum Hotel brachte.
Zur
„Travelodge Southbank“,
schön am Fluss, eben an der Southbank des Yarra River gelegen, ganz zentral,
sehr feines Traveller Hotel. Nach einem ersten
Rundmarsch und einem kleinen Lunch in der Nähe hocken wir im
wohltemperierten
Hotelzimmer, im 11. Stock. Bettina ruht sich etwas aus, ich gucke im
Internet
und aktualisiere den Bericht.
Das kleine blaue
Häuschen in der Mitte ist das Hotel, rechts daneben „The Edge“.
Am
Nachmittag schauen wir
noch diverse Punkte an, am Abend geht es nebenan auf die
Aussichtsplattform von
„The Edge“ im Eureka Skydeck: da bin ich gespannt drauf! Hoffentlich
reißt der Himmel noch etwas
auf. Heute ist es nämlich wieder grau in grau.
...
Glück gehabt, es ist noch etwas heller geworden. Der Rundgang
am
Nachmittag war auch noch recht interessant. Vorbei an der Rod Laver
Arena, welche den Tennis-Fans sicher bekannt ist, in die Fitzroy
Gardens. Vor 75 Jahren wurde das original Cook-Haus aus England hier mitten in
Melbourne wieder aufgebaut. Zufällig ist heute Jahrestag an Cook's Cottage – und
wir
waren genauso zufällig da. Menschen in „zeitgenössischer
Tracht“ rund ums Häuschen, viele Stücke aus der Zeit
ausgestellt. Auch die Original-Weste von Captain Cook – mit Security daneben.
Anschließend noch eine Rundfahrt mit einer uralten
Straßenbahn um den City Circle. Kostenlos, aber nicht
umsonst. Wir sind der Meinung, Melbourne hätte aus seiner Lage mit Hafen
mehr machen können.
Außerdem scheint hier heute wieder Massen-Hochzeitstag zu
sein.
So viele Hochzeiten, über die ganze Stadt verstreut,
überall
welche zu sehen. Mit der ganzen Staffage auf Fototour. Was ein „Uffgeschau“!
Zum Abend haben wir uns den Besuch einer Pizzeria gegönnt.
Sind
wir ja gar nicht mehr gewohnt. Lecker war's! Und anschließend
mit
9 Meter in der Sekunde auf das Eureka Skydeck zu „The Edge“ hochgeschossen. 88
Stockwerke, 300 Meter hoch. Bei starkem Wind Schwankungen bis zu 60 cm.
Heute war es nicht ganz so windig, aber es war zu spüren. Ein
toller Ausblick auf Melbourne bei Nacht.
Das ist auch
das letzte Mal,
dass wir uns aus Australien melden. Morgen Nachmittag (Ortszeit) geht
es weiter
nach Auckland, Neuseeland. Wo wir am Montag den anderen Camper
übernehmen. Die
Zeitverschiebung beträgt dann +11 Stunden zu Deutschland (nach
Umstellung auf
Winterzeit bei Euch sogar +12). Kann auch etwas dauern, bis
wir uns wieder melden. Müssen erst mal schauen, wie es mit dem
Internet dort so
läuft.
Das war unsere Route in „Australia“, nochmal etwas anschaulicher ...
(grün = Flugstrecke, rot = Auto)
Jetzt heißt es „See ya, Australia“! „Bye-bye“Kängurus
und Koalas. Hat uns ziemlich gut gefallen hier! Was
bleibt hängen? Ganz kurz das: eine wahnsinning beeindruckende
Natur, ohne Ausnahme nur freundliche und hilfsbereite Menschen
getroffen. Leider aber auch mehr Verbotsschilder als erwartet. Und ein
recht hohes Preisniveau. Aber ich glaub, wir kommen mal wieder.
Hier klicken – Teil 2: Neuseeland
Hier klicken – Teil 3:
Australiens Westen + das rote Zentrum
|